Das italienische Gesundheitssystem, so gut es auch in normalen Zeiten funktiooniert: In der Covid-Krise stösst es an seine Grenzen. Nach meinem Schlüsselbein-Bruch sollte ich mir für sieben Tage danach einen Termin zum Kontroll-Röntgen geben lassen. Es gab keinen. Wat nu.
Mein Schwager fuhr mich zum Krankenhaus, und ich stiebelte in das Wartezimmer des Gips-Saales der Orthopädie. Die Schwester, wahnsinnig hilfsbereit ließ mich zum Arzt vor, der arrangierte die Röntgen-Aufnahmen, sah sie sich an und stellte fest, dass die Knochen-Enden noch zu weit auseinander lagen. Ich sollte nach sieben Tagen noch einmal zum Röntgen wiederkommen. Man schickte mich zum PdA (Punto di Accoglienza), der wieder keinen Röntgen-Termin frei hatte. Ich ging zur Orthopädie und erzählte. Die machte mir dann einen Termin und erzählte mir, man würde dann eben die Röntgen-Kapazitäten der Notaufnahme beanspruchen.
Gut ist, dass man hier in Italien trotz allem, wenn man sich bemüht, einen Weg findet, zum Ziel zu kommen. Doch jetzt zum Spiegel.
Thema: Weg vom Büro, vom Haus aus arbeiten (soweit es geht). Italienern fällt es schwerer, glaube ich. Mailand (Milano) war in den 90ern die Stadt, wo ich bei Bayer ein paarWochen mit einigen deutschen Kollegen, arbeiten durfte. Man fand dort stehts einen Cluster von Menschen am Kaffee-Automaten, und nach dem Mittagessen fanden wir uns alle draußen an der Kaffee-Bar wieder. Arbeiten vom Haus aus, eine gewaltige Umstellung. Es sieht ja sogar so aus, als ob viele Radiologen auch nicht mehr ins Krankenhaus kämen,so wenig Patienten wurden abgefertigt. Und selbst in der Notaufnahme, die sonst knackvoll war, sah man nur wenige Patienten.
Und dann der Marsch auf den Berliner Reichstag. Ferner liefen. Wenn das amerikanische bewaffnete Milizen gewesen wären, würden sich meine Ohren spitzen. Trotzdem, wenn selbst ein deutscher HNO-Arzt Bill Gates als usurpativen Kaiser ansieht, dann fragt man sich doch, wie es mit dem Aufbau von Klapsmühlen in Deutschland vorangeht.
Eine Mutter überfährt ein Kind mit ihrem SUV vor der Schule. Die spinnen inzwischen alle. Wir durften noch selbst zu Fuss gehen oder mit dem Rad zur Schule fahren.
Dann ein Bericht über 30 Jahre Anniversario Wiedervereinigung. Ich bekam nicht viel davon mit. Ich meine mich erinnern zu können, dass ich einmal eine Kolonne von Trabbis auf der Kasseler Autobahn sah, als ich von dort zu meiner Wohnung in Pingsheim, Nörvenich fuhr. Danach war ich in den USA. Die Wiedervereinigung war dort kein Thema.
Unter “Wenn die Ölmänner gehen” wird über Carlsbad, NM (New Mexico) berichtet. Die Bohrer, Mechaniker, alle weg. Orte wie Carlsbad sind Tote Hose. Das haben amerikanische Klein- und Mittelstädte so an sich. Mehrere Kirchen, zwei Tankstellen, ein Supermarkt, eine Bar und ein paar Sportplätze. Viel Hitze. Das wars dann. - Midland, MI (Michigan) war angenehmer. Ich hatte dort meinen ersten Job. Der alte Dow von Dow Chemical hatte Midland mit einer Hochschul-Bibliothek, die ich für meine Psychologie-Klassen besuchte, mit Parks, einer Eisbahn und Sportplätzen jeglicher Art bedacht. Leihwagen und Wohnung wurden von der Firma bezahlt. Für 50 Bucks kaufte ich mir ein Fahrrad, dann Eishockey-Stiefel. Wir nahmen an Tenniskursen teil, spielten abends Pool-Billard. Wir arbeiteten auch ein paar Stunden am Wochenende. Väter nahmen dann ihre Kinder mit ins Büro. Am Wochende war Bowling, nebenan eine Sportsbar mit Rock-Kapelle und viel Bier. Konnte man nicht meckern. - Aber bei solchen Orten wie Carlsbad. Da gibt es nur eins: Malochen, abemds einige Biere, Fernsehen und ab in die Kiste.
Ein anderer Beitrag behandelt amerikanische Milizen, selbsternannte Wächter, die in Klein- und Mittelstädten für Ordnung und Ruhr sorgen wollen. Es sind Jungs, die sich beim Sport treffen, aus den Neighbourhood watches kommen, einen Anführer haben, der sagt: “Boys, wir sind für Trump und werden dafür sorgen, dass schwarze Proteste nicht aus dem Ruder laufen.
In einigen Orten Italiens fängt es auch mit Neighbourhood Watches an. Nur hängen die meistens in der Kaffee-Bar abends beim Kartenspielen herum, während in den USA mit Gewehren bestückte Pickups nachts durch die Strassen kreuzen.
Dann etwas über Juan Carlos, den spanischen Ex-König, der anfangs hochgeachtet, den Anschluss an die heutige Zeit verloren hat. Interessierte sich am Ende anscheinend nur noch für Geld und andere Frauen. Schade um den Mann, hätte aus sich etwas machen können. Jetzt hängt er in Dubei herum und weiss nichts mit sich anzufangen.
Da kommt mir meine Oma in den Sinn. Sie konnte zwar gut Auto fahren, wartete sonst jedoch nur auf Besuche und wurde schwermütig, wenn keiner kam.
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