Coversong Roads

giovedì, giugno 23, 2016

Asimov´s Science Fiction, June 2016



Es ist heiß. Die Sonne verbrutzelt meine letzten Neuronen. Ich sitze mit meinem Laptop auf der Terrasse und versuche zu bloggen. Gut, dass ich die Ausgabe durch habe. Sheila Williams, die Redakteurin von Asimov´s stellt zwei Mitarbeiterinnen vor. Einen Production Artist und einen Editorial Assistant. Ist nicht so wie bei uns in den 50ern, als wir für NOVA die Abzugsmaschine bedienten und zur Erstellung der Ausgabe um den Tisch herumliefen. Na, und dann die redaktionelle Arbeit, das Marketing auf den Cons. Hatte Spass gemacht. Zu der Zeit war ich Lehrling beim Conwa Grossovertrieb in Hamburg. Lehre: Einzelhandelskaufmann kontorbetont, lol. Wir führten amerikanische Taschenbücher ein, die wir an die Bahnhofsbuchhandlungen lieferten. Außerdem Zeitungen und Zeitschriften. SF-Taschenbücher waren es natürlich, auf die ich mich gestürzt hatte. Mein Englisch wurde dadurch besser. Doch nun zur Ausgabe:

Dominica Phetteplace hat mit „Symmetry“ eine lesenswerte Story abgeliefert. Das Umfeld wie immer San Francisco, Kalifornien. Jetzt muss ich doch tatsächlich noch einmal die Story scannen um herauszubekommen, wie die Protagonistin heißt. Bel hieß sie, glaube ich. Sie will etwas aus sich machen. Sie will ein Star werden. Wer will das nicht. Geht zu Auditions um vorzusprechen. Es klappt für einige Zeilen im Werbefernsehen. Als Host landet sie dann bei Blue Cup, einer Kette von Kaffee-Bars für die Mittelklasse. Blue Cup implantierte einen Watcher-Chip in ihr Hirn, der ihr den Umgang mit Techies beibrachte. Sie stammte aus einer Nachbarstadt, in der Handwerker und derartige Leute wohnten. Es war eine gewaltige Umstellung, zu der pausenloses Lernen in der Freizeit gehörte. Dazu gehörten natürlich: Kodieren, Datenanalyse, Data Mining, Internet of Things, Wearables, Deep Learning. Wenn du dir heute eine Wurst kaufst ist sie morgen schon von gestern. Also das Wissen, wie man einen Gabelstapler oder einen Bus fährt, ist schrottreif. Den Spruch mit der Wurst übernahm ich von Fritz Klein, dem NDR-Reporter, mit dem ich auf der Höheren Handelsschule Rackow war, in die mich meine Mutter geparkt hatte, als sie keine Lehrstelle für mich fand. Hatte sich gelohnt. Schnell im Anschlag, gut im Steno, war ich in der Schreibstube beim Spieß untergekommen und konnte brüllen: „Nehmen Sie die Mütze ab, wenn sie hier reinkommen!“ So eine Handelsschule hat was. Und dann Deutsch, Italienisch, Spanisch, Englisch. Ging danach fast alles flöten. Man kam aber schneller wieder rein.

Lernen macht auch Spass. Mein Internet of Things-Kurs (IoT) zum Beispiel. Erst mal zahlen, um dabei zu sein. OK, gemacht. Dann wollten sie für den Quizz ein Foto von mir haben, zur Identifikation. Der erste Schritt in Silicon Valley berühmt zu werden. Ich kaufte mir eine billige Trust-Webcam. Beim ersten Mal funktionierte sie, doch war das Bild anscheinend nicht scharf genug. Ich probierte erneut. Danach wurde sie von den Computern nicht mehr erkannt. Und ich habe drei davon. Ich nahm meinen Laptop, auf dem Google mit Malware identifiziert ist und damit auch Gmail. Mit Bing läuft es. Ich nutze die Laptop Webcam. Nur kann die Uni mein Gesicht nicht erkennen. Toll.

Inzwischen habe ich eine Microsoft Webcam, aber noch nicht ausgepackt. Ich versuche es erst Mal mit meinem Tablett. Und siehe da, es funzt.

Auch in diesem Kurs ist der Dozent ein Inder. Arbeitet bei Qualcom, Telefonchiphersteller und hat um die 30 Patente angemeldet. Nur, wenn der und der Professor aus Singapur aus meinem vorgien Kurs in Deutschland ein Zimmer suchen würden, hätten die wohl schlechte Karten. Zum Glück übernehmen das die Institute.

Was mir beim Lesen der Story wieder einfällt. Sie beschrieb die Fahrt in einem selbstlenkenden Wagen. Dem Passagier wurde schlecht und der Wagen fuhr ihn automatisch ins nächste Krankenhaus. Guter Einfall.

Angelina, Bels Freundin, ist Host der Reserve, einem Millionärs- und Milliardärsclub. Es ist die der vorangegangenen Story, deren Wächter-Chip sich selbständig macht und in einen komatosen Patienten übertentragen lässt. Eine minderwertige Kopie bleibt in Angelina zurück. Jetzt ist sie es, die ins Koma fällt.

Bel selbst ist froh, von zu Hause weg zu sein. Die Mutter hatte ihr ständig Vorwürfe gemacht. Als Bel sie besucht, gibt sich die Mutter leutselig, wird jedoch durch den Wächterchip gestoppt, der

Bels unangenehme Erinnerungen auf den Homescreen spielt. Die Mutter ist geschockt, da noch zahlreiche Gäste bei Bels Ankunft ins Haus eingeladen worden waren. Und Bel ist froh, dass sie der Wagen wieder nach San Francisko zurück fährt.

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