Coversong Roads

sabato, giugno 28, 2014

Scientific American, July 2014



Scientific American, July 2014

Ist angenehm, wenn man mit dem lesen auf dem laufenden ist. Auch deshalb, weil in den alten Ausgaben noch nichts darüber stand, mit welcher Rasanz die Welt zur Zeit verändert. Die meisten Menschen merken es gar nicht, weil es einschleichend ist. Und in Dörfern wie das, in dem ich lebe, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

Letzten Winter hatte ich mir bei unserem Postamt 10 Briefmarken besorgt, weil ich nicht ständig in der Schlange stehen wollte, wenn ich einen Brief zu versenden hatte. In der Schlange, weil der Nadeldrucker hinter dem Schalter mit aufregender Langsamkeit und Schnarren seinen Wagen von links nach rechts und zurück bewegt, wenn er ein Formular zu drucken hat. Das kam mir immer vor, als würde ich eine Folge von Raumschiff Galactica sehen, wo klobige Telefonhörer und Bahnhofsuhren auf dem Schiff der Admiralität zu sehen waren. Nun, ich erhielt Briefmarken, auf denen Buon Natale stand. Buon Natale steht für frohe Weichnachten.

Heute besorgte ich mir Nachschub und fragte die Dame hinter dem Schalter, ob das wieder die Weihnachtsbriefmarken seien. Sie lachte und meinte nicht doch. Weihnachten ist doch schon lange vorbei. Ich sah sie mir an, die Briefmarken, mit Buon Natale und meinte: Dann habe ich ja schon wieder welche für nächsten Weihnachten. Mann, seid ihr schnell.
Da kann Renzi, der Premier dieser Tage, noch so große Töne spucken. Wenn die Italiener nicht ihre Haltung ändern, werden sie unterste Schublade bleiben.
Zum Nadeldrucker fällt mir noch was ein. Ich hatte auch mal so ein Ding, war wohl Ende der 80er Jahre. Ich hatte mich schon als Programmierer selbständig gemacht, aber den Auftrag für Tschibo eine betriebswirtschafliche Untersuchung durchzuführen, ob sich der Einsatz von SAP-Software für sie lohnte. Also Abläufe festhalten und dokumentieren. Dafür hatte ich meinen Toshiba-Laptop. Der besaß noch einen roten Plasmaschirm. Den habe ich übrigens immer noch. Antik, museumsreif. Würde wahrscheinlich Geld bringen. Mein Jobvermittler hatte mir ein kleines Zimmer in Hamburg besorgt, in das nur ein Bett, ein Schrank und der Nadeldrucker passte, über den ich, wenn ich schlafen gehen wollte, hinweg klettern musste. Und so ein Apparat steht noch in unserem Postamt.

Extra Sensory Perception. Well, außerhalb unseres Dorfes geht die Musik ab. Sensoren wurden billiger, gibt es in allen Größen und Spielarten. Und tatsächlich ist das meiste Spielerei, die jedoch irgendwann zu interessanten Anwendungen führen könnte. In Adafruit, die die Macherbewegung unterstützt, gibt es Open Source Elektronik-Teile zu kaufen, die nicht viel kosten, Anleitungen, irgendetwas zu machen. Also eine virtuelle Tüftler- und Bastlerbude, aus der Ideen wachsen. Hier gibt es auch Sensoren. Zurück zum Artikel. Er schildert Experimente aus dem Ökologiebereich, in dem Sensoren in der Natur untergebracht die dortigen Verhältnisse registrieren. Das könnte der Landwirtschaft helfen. Na ja, und mir fällt gerade die Autoindustrie ein, wo Fahrzeuge mit immer mehr Sensoren ausgerüstet werden, die einem das Autofahren abnehmen. Schon stark, was auf uns zu kommt.
Giant Bubbles oft The Milky Way. Galileo fand heraus, dass die Milchstrasse aus Sternen bestand. Mit dem Fermi Gamma-ray Space Telescope wurden große Blasen entdeckt, die über Galaxien schweben. Tausende von Lichtjahren in der Ausdehnung. Wo kommen sie her? Zwei Theorien stehen im Raum. In der ersten werden sie als Ausstoß des in der Mitte einer Galaxis befindlichen Schwarzen Loches beschrieben, in der zweiten als Trümmer unzähliger Supernovae.
Gods of Blood & Stone. Anscheinend heißen sie nicht Azteken. Der Autor nennt sie Mexica. Wie auch immer. Im 14. Jahrhundert drangen sie in das Teotihuacán-Tal ein, besetzten es und erweiterten die Stadt Tenochtitlán, die schon seit dem Jahre 0 und davor existierte. Von dort aus beherrschten sie die Region. Zweihundert Jahre später wurden sie von den spanischen Konquistadoren geschlagen. Archäologen buddeln dort noch immer herum und machen sich Gedanken darüber, wer von den Mexicas das Sagen hatte. Götter wie die gefiederte Schlange, der Jaguar, Sonne, Mond wurden in ihren Tempeln verehrt. Zwei Theorien stoßen aufeinander. 1. Es gab einen König, 2. 4 Familien beherrschten die Stadt.
Building Tastier Fruits & Veggies. Supermarkt Tomaten haben oft einen faden Geschmack. Wie bekommt man es hin, ihnen mehr Aroma zu verleihen? Damit befasst sich dieser Artikel. Um Pflanzen nicht genetisch verändern zu müssen, was sogar einige Amerikaner sauer aufstoßen lässt, und um die Pflanzen nicht jahrelang kreuzen zu müssen, um ein brauchbares Resultat zu erzielen, bedient man sich dem Marker-Assisted Breeding. Man kennt inzwischen die Stellen in den Pflanzengenen, die auf mehr Aroma, höheren Zuckergehalt etc. hindeuten. Gensequenzierung ist schneller, billiger geworden. Daher wurde es einfacher, herauszufinden, welche Pflanzen kundenfreundlich sind, bevor überhaupt der Samen in den Boden gesteckt wurde. Hat also nichts mit GMOs zu tun. Jetzt warten wir nur noch darauf, dass sich das Verfahren durchsetzt.  
Add Neurons, subtraxt Anxiety und The Brain´s Power to avoid Diversions. Der zweite Titel gehört einem Kurzbeitrag. Dort wird die Frage gestellt, wie macht das Gehirn es, dass das Gehirn  Reize nach Wichtigkeit einordnet. Sagen wir: Ich will von A nach B. Reklameschilder könnten mich ablenken, so dass ich die Ausfahrt übersehe. Nun, das Gehirn schwächt Reize der Reklameschilder, da sie nebensächlich sind, ab. Mir ist es jedoch schon passiert, dass ich mich mit meiner Frau unterhalten habe und auf eine Straße fuhr, die ich normalerweise nehme, in diesem Falle war mein Ziel aber ein anderes. Es gab zwei gleichberechtigte, mit einander konkurrierende Reize. Für das Gehirn schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen. Kann man von einem Apparat sprechen, den jeder in seinem Kopf hat?
Vor einigen Jahren war man noch der Ansicht, bei einem Erwachsenen würden dort keine Neuronen mehr entstehen. Es sieht aus, als hätten sich die Forscher geirrt. Auf englisch heißt ein Bereich, wo das passiert Dentate Gyrus, der andere Hippocampus. So um 1400 Neuronen entstehen pro Tag. Sie sorgen dafür, dass Erinnerungen nicht miteinander verschmelzen, dass sie separat gehalten werden. Die Autoren sind der Meinung, dass dadurch Panikattacken vermieden werden, da die Erinnerung an schreckliche Ereignisse nicht jedem vergangenen Event zugeordnet werden. Bei ängstlichen Typen ist also die Neuronenbildung eingeschränkt.
Ich fände es auch faszinierend zu untersuchen, was das Gehirn aus dem Zustand eines Pensionierten macht. Es gibt die Möglichkeit als junger Erwachsener alles Mögliche zu lernen mit dem Hintergedanken, das Gelernte einzusetzen, wenn sich eine Möglichkeit dazu ergibt. Mit der Zielsetzung, sich selbst in eine zufriedenstellende lukrative Position zu hieven. Dafür ist ein jüngeres Alter erforderlich, da sich nur dann Chancen im Berufsleben eröffnen. Wie geht nun das Hirn eines Pensionierten damit um? Welche Prioritäten setzt es? Das Ziel einer Berufsausübung ist abhanden gekommen. Wat nu? Mit dem Lernen aufhören? Halte ich für grundverkehrt. So wie ich es sehe, halten angelernte und neue Erkenntnisse das Gehirn auf Trab, dass es nicht in Stumpfsinn und Depression versinkt und auf dumme Gedanken kommt, lol. Vielleicht wird meine Theorie irgendwann durch Untersuchungen von Psychologen, Psychiatern bestätigt und es werden Möglichkeiten eröffnet, Ältere zu fordern, die sonst vor sich hergammeln würden.
Bottoms up. Wasserknappheit ist in Kalifornien ausgeprägt. Thema ist das Bestreben, Brauchwasser, egal woher, so zu reinigen und wieder als Trinkwasser zu verwenden. Technisch ist es möglich. Dem steht der Yuck-Faktor entgegen. Wer will schon Toilettenwasser trinken, auch wenn es noch so sauber geworden ist. San Diego in Kalifornien, dort sind sie am weitesten damit. Im Laufe der Zeit versuchen sie die Bevölkerung dahin zu bringen. Sie haben es dort schon erreicht, dass ein Prozentsatz dieses gereinigten Wassers mit normalen Leitungswasser vermischt wieder dem Verbrauch zugeführt wird. Der Artikel geht auf die unterschiedlichen Möglichkeiten der Reinigung des Wassers ein. Eines ist sicher, bei zunehmender Wasserknappheit muss die Möglichkeit der Sterilisierung von Brauchwasser in die Überlegungen einbezogen werden.
Am Ende der Ausgabe wird auf das 64. Treffen von Nobelpreisträgern in Lindau am Bodensee verwiesen. Auszüge aus Artikeln, die Preisträger im Scientific American veröffentlicht haben und sich auf die Funktionen des menschlichen Körpers beziehen, werden dem Leser angeboten.

 

  


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