Asimov´s Science Fiction, Jan 2014
Die
Story “Primes” von Ron Collins
gefiel mir am besten. Collins haben es die Primzahlen angetan. Er ordnet sie
jedem Charakter in der Story zu. Wie Geburtstage oder andere Daten im Leben
dieser Personen. Ist aber nur vordergründig. Thema der Geschichte ist gezielte
Werbung. Das gibt es in unserer Zeit schon zu Genüge. Wenn Amazon zum
Beispiel Kundenpräferenzen
aufgrund vergangener Käufe
heraus rechnet oder Werbung für
ein Produkt just in dem Moment auf einem Smartphone erscheint, in der der Kunde
einen Laden betritt.
In
der Story wird das Zeug über
ein Implantat ins Gehirn übertragen.
Der Geek Jersey Jones hat es fertiggebracht, Werbung seines Implantats
auszuschalten. Damit aber nicht genug. Er hackt das Implantat von Andrelline, einer
attraktiven verheirateten Frau, die gegenüber wohnt und mit ihren Kindern an einer
Bushaltestelle wartet. Doch das erst später. Zuvor erreichte er, dass eine
Zufallsbekanntschaft, die er mit auf seine Junggesellenbude geschleppt hatte,
durch das Fenster des 7. Stocks auf die Straße gesprungen ist. Der
Detektiv konnte bei Überprüfung des
Implantat-Logs nichts außergewöhnliches feststellen.
Doch bleibt er misstraurisch.
Ein
weiterer Charakter ist George, der die Telefonzentrale der Krankenstation
bedient. Er bildet sich ein, er sei wie Batman jemand, der nach Feierabend für Recht und Ordnung
sorgt.
Auch
er hat es auf Jersey Jones abgesehen. Am Schluss der Geschichte gibt es ein
wildes Durcheinander. Jersey Jones bekam es hin, indem er Andrellines Implantat
hackte, dass diese sich in Jones Wohnung begab. Das jedoch nicht, ohne die Aufmerksamkeit
des Detektivs und des Telefonisten zu erregen, die in das Gebäude laufen. Dabei
passiert es, dass Batman den Detektiv erschießt, Andrelline und ihr
Stuhl, auf den sie gefesselt war mit Jones zusammenprallen, so dass dieser wie
sein erstes Opfer aus dem Fenster fliegt und auf die Straße knallt.
Das
alles erinnert mich an „Hirny“, eine 5-Minuten
Novelle, die ich vor sieben Jahren verzapft hatte. Hier ist sie:
Er war kein
schöner Anblick. Seine Haare standen zu Berg, Speichel tropfte aus seinem Mund.
Der Mann rannte mit weit aufgerissenen Augen im Zickzack auf der
Spitalerstrasse umher und verstörte die Passanten,
als er seinen Kopf gegen das Mauerwerk von Karstadt rammte, so dass er auf das
Pflaster fiel. Dann rappelte er sich wieder auf. Schrecklich, wie sein Gesicht
zuckte, während er wie ein Kreisel rotierte und die Menschen bedeckten ihre
Ohren mit den Händen, als sein Schreien kein Ende nahm: “Hört auf damit! Hört
doch auf!”
Vor einem Monat
hatte alles so vielversprechend angefangen. In der Bild-Zeitung stand:
‘Telefonimplantat für uns alle. Nopia und Telekoma suchen Testperson. Es winkt
ein lebenslanges kostenloses Abonnement.’
Drei Wochen
später: ‘Test mit Telefonimplantat Hirny erfolgreich beendet. Es befindet sich
im Kopf von Horst Lammer. Denkt er sich sich eine Nummer, läutet es bei seinem
Partner. Wird er angerufen, klingelt es in seinem Hirn.
Ruft doch mal an.
Seine Nummer ist 040 12
29 38.’
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