Coversong Roads

mercoledì, gennaio 30, 2013



Analog, March 2013

Jetzt ist es offiziell: Redakteur Stanley Schmidt, der „Analog“ 34 Jahre betreut hat, ist zurückgetreten und hat seinen Job Trevor Quachri übergeben. Schmidt will sich auf das Schreiben konzentrieren. Vielleicht lese ich irgendwann etwas von ihm in „Analog“.

In dieser Ausgabe hat mich Sean McMullen mit „The Firewall and the Door“ überzeugt. Im Jahr 2200 wird das unbemannte und ferngesteuerte Raumschiff „Argo“ in den Weltraum geschossen, um den Stern Centauri A anzusteuern, zu umfliegen und den Kurs auf Gliese einzuschlagen. Ein Meteorstück prallt auf das Schiff und spaltet es in zwei Teile, die autonom weiter arbeiten. Das Schild der „Argo“ ist eines davon. Das Kontrollzentrum stellt fest, dass es abbremste und auf Wells, den einzigen erdähnlichen Planeten von Centauri A, zusteuert. Aufnahmen der „Argo“, ein internationales Projekt, das Trillionen Dollar gekostet hat, finden ihren Weg in jedes Wohnzimmer. Die Bevölkerung hat aufgrund der zur Verfügung gestellten Steuergelder ein Anricht darauf. Der Protag, ein technisch interessierter Richter, verfolgte den Flug der Argo am Fernseher.

Trillionen Dollar. Hier wird es unwahrscheinlich. Die US haben nicht mal das Geld, ihre Infrastruktur in Ordnung zu bringen. Das wird in zweihundert Jahren nicht anders sein. Auf der anderen Seite hat die EU gerade mal eine Milliarde Euro für das „Human Brain Project“ locker gemacht. Aber damit bekommt man natürlich kein Raumschiff wie die „Argo“ gebaut.

Nachdem das Kontrollzentrum die Bremsung des Schildes bemerkte, ließ der Leiter Leutnant Ashcroft festnehmen. Dem Protag wurde die Anhörung zu dem Vorgang übertragen. Sie war öffentlich. Die Rechtssprechung war dahingehend umgestaltet, der Bevölkerung besseren Zugang zu Verfahren zu geben, um es ihr zu erlauben, eine Meinung zu bilden. Die schlug sich in Social Networks wie „Spacebook“ nieder.

Ashcroft war der „Mission Continuity and Disaster Recovery Officer“. Er hatte sich darum zu kümmern, dass die „Argo“ trotz Beschädigung weiter flog. Es funktionierte in der Weise, dass in der „Argo“ Ashcrofts Virtuelles Hirn mit flog, welches dann den autonomen Weiterflug garantieren sollte, wenn die Fernsteuerung des Kontrollzentrums versagte.

Bei der Vernehmung kam heraus, dass Ashcroft und sein Virtuelles Hirn den Planeten Wells untersuchen wollten und es für eine Verschwendung hielten, nach Gliese weiter zu fliegen. Ashcroft war es auch, der sein Virtuelles Hirn dazu gebracht hatte, das Schild von der Argo abzusprengen. Der Meteorunfall war vorgeschoben.

Ashcroft wurde verurteilt und gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Das Schild ließ sich auf den Planeten Wells fallen, teilte dem Kontrollzentrum noch kurz die Anwesenheit von Lebewesen mit. Danach weigerte es sich, darüber hinaus gehende Informationen zu senden.

Damit hielt es die Tür für den Bau eines weiteren Raumschiffes auf.


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