Analog, March 2013
Jetzt ist es offiziell:
Redakteur Stanley Schmidt, der „Analog“ 34 Jahre betreut hat, ist
zurückgetreten und hat seinen Job Trevor Quachri übergeben. Schmidt
will sich auf das Schreiben konzentrieren. Vielleicht lese ich
irgendwann etwas von ihm in „Analog“.
In dieser Ausgabe hat mich
Sean McMullen mit „The Firewall and the Door“ überzeugt. Im Jahr
2200 wird das unbemannte und ferngesteuerte Raumschiff „Argo“ in
den Weltraum geschossen, um den Stern Centauri A anzusteuern, zu
umfliegen und den Kurs auf Gliese einzuschlagen. Ein Meteorstück
prallt auf das Schiff und spaltet es in zwei Teile, die autonom
weiter arbeiten. Das Schild der „Argo“ ist eines davon. Das
Kontrollzentrum stellt fest, dass es abbremste und auf Wells, den
einzigen erdähnlichen Planeten von Centauri A, zusteuert. Aufnahmen
der „Argo“, ein internationales Projekt, das Trillionen Dollar
gekostet hat, finden ihren Weg in jedes Wohnzimmer. Die Bevölkerung
hat aufgrund der zur Verfügung gestellten Steuergelder ein Anricht
darauf. Der Protag, ein technisch interessierter Richter, verfolgte
den Flug der Argo am Fernseher.
Trillionen Dollar. Hier
wird es unwahrscheinlich. Die US haben nicht mal das Geld, ihre
Infrastruktur in Ordnung zu bringen. Das wird in zweihundert Jahren
nicht anders sein. Auf der anderen Seite hat die EU gerade mal eine
Milliarde Euro für das „Human Brain Project“ locker gemacht.
Aber damit bekommt man natürlich kein Raumschiff wie die „Argo“
gebaut.
Nachdem das
Kontrollzentrum die Bremsung des Schildes bemerkte, ließ der Leiter
Leutnant Ashcroft festnehmen. Dem Protag wurde die Anhörung zu dem
Vorgang übertragen. Sie war öffentlich. Die Rechtssprechung war
dahingehend umgestaltet, der Bevölkerung besseren Zugang zu
Verfahren zu geben, um es ihr zu erlauben, eine Meinung zu bilden.
Die schlug sich in Social Networks wie „Spacebook“ nieder.
Ashcroft war der „Mission
Continuity and Disaster Recovery Officer“. Er hatte sich darum zu
kümmern, dass die „Argo“ trotz Beschädigung weiter flog. Es
funktionierte in der Weise, dass in der „Argo“ Ashcrofts
Virtuelles Hirn mit flog, welches dann den autonomen Weiterflug
garantieren sollte, wenn die Fernsteuerung des Kontrollzentrums
versagte.
Bei der Vernehmung kam
heraus, dass Ashcroft und sein Virtuelles Hirn den Planeten Wells
untersuchen wollten und es für eine Verschwendung hielten, nach
Gliese weiter zu fliegen. Ashcroft war es auch, der sein Virtuelles
Hirn dazu gebracht hatte, das Schild von der Argo abzusprengen. Der
Meteorunfall war vorgeschoben.
Ashcroft wurde verurteilt
und gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Das Schild ließ sich auf
den Planeten Wells fallen, teilte dem Kontrollzentrum noch kurz die
Anwesenheit von Lebewesen mit. Danach weigerte es sich, darüber
hinaus gehende Informationen zu senden.
Damit hielt es die Tür
für den Bau eines weiteren Raumschiffes auf.
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