Phantastisch 1/2011
Hier erspare ich mir Interviews zu lesen. Brett Helquist, Alyson Noël, John A. Lindqvist: Die Leute kenne ich nicht. Nachrufe auf E.C. Tubb, von dem ich etwas in meiner Jugend gelesen hatte; dann auf Bob Guccione. Sein „Penthouse“ hatte ich nie gelesen, ich war „Playboy“-Fan, trug Bunny-Krawatten und Manschettenknöpfe. Aber Gucciones OMNI kannte ich. Das SF-Magazin mit Hochglanzseiten und hochkarätigen Beiträgen hatte mich beeindruckt.
„Phantastisch“ enthält Besprechungen von Hörbüchern und wie immer interessante Artikel. Ich finde, es lohnt sich, das Magazin zu beziehen. Bernd Jooß bringt „Das Buch – Eine Streitschrift“. Er meint, es läge an den Eltern, ob das Kind Bücher lesen wird oder nicht. Da ist sicher was dran. Meine Mutter und meine Tante besaßen von den Fünfzigern bis zu den Achtzigern einen Tabakladen mit Leihbücherei (die wurde letztlich beim Einzug der Taschenbücher aufgegeben). Die sogenannten Sittenromane waren in der zweiten Reihe versteckt und haben mich stark zum Lesen angeregt. Danach waren meine Neuronen auf Lesen getrimmt. Es hilft. Die englischsprachige SF, Business Week hatten mir den Weg in die U.S. geöffnet. Ohne gutes Englisch wäre ich da nicht hingekommen. Irgendwann werde ich mir ein Kindl zulegen. Zur Zeit habe ich jedoch noch einen Haufen ungelesener Bücher im Regal, und dann muss ich mich noch durch die Back-Copies der Scientific Americans durcharbeiten.
Stefan Höltgen schreibt über „Computer und Gott in Science Fiction“ und zieht dazu die Story von Frederic Brown „Answer“ von 1954 und die von A.C. Clarke „Die neun Milliarden Namen Gottes“ von 1953 heran. Die Fünfziger waren eines der kreativsten und produktivsten Jahrzehnte, was SF anbelangt. Es entstanden hervorragende Geschichten. Einige kurz, prägnant mit guten Pointen. In dieser Form werden keine mehr geschrieben.
Achim Schnurrer erinnert sich an einen Superschurken aus dem Jahr 1895. Dr. Nikola, eine Kreation des Australiers Guy Newell Boothby. Die Schilderung der Abenteuer dieses Gentleman-Schurken machte ihn zum Bestseller-Autoren. Er starb jedoch schon mit 37 Jahren und geriet später in Vergessenheit. Ernst Wurdack bringt jetzt eines seiner Bücher heraus.
Marco Behringer berichtet mit „Ansichten aus ´Interzone´“ über den New Wave und Punk-Autoren William S. Burrough. Er gehörte mit Allen Ginsberg und Jack Kerouac der Beat Generation an und brachte in seinen Romanen SF-Elemente unter. Bei Vonnegut war das ja auch der Fall. Von Burrough sollte ich mir was zulegen. Von Vonnegut habe ich einige. Ich las sie in Stamford, CT am Atlantik-Strand, desgleichen fast alle Cyberpunk-Bücher von Gibson.
Uwe Anton warnt vor Beta-Script, einem Pseudo-Verlag, der aus dem Wikipedia Fakten zusammenklaubt und dann als Buch verkauft. Eine deutsche Verlagsgruppe soll dahinterstecken, die den Schmäh fabriziert. Nicht zu fassen.
Achim Schnurrer bringt den dritten Teil seiner Voltaire-Studie. Sehr interessant. Danach wird Voltair zu Recht als herausragende Persönlichkeit geschildert. Allein dieser Beitrag ist es wert, Phantastisch zu lesen.
Max Pechmann schreibt über US-Horrorfilme in den achtziger Jahren. Ich persönlich ziehe B-Movies aus den fünfziger und sechziger Jahren vor. Zum Glück habe ich die Möglichkeit, mir mit Winamp im Internet davon einen Haufen anzusehen.
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