Coversong Roads

martedì, febbraio 22, 2011

Analog Science Fiction and Fact, April 2011

Paul Levinsons „Ian´s Ions and Eons“ ist zwar nicht die beste Story, was mich angeht, aber sie hat einen Bezug auf die nahe Vergangenheit, als nach der Clinton Präsidentschaft die Wahl zwischen Gore und Bush anstand. Protag Tom möchte, nach der Erfahrung von Bushs Amtszeit inklusive Irakkrieg, dass Gore die Wahl gewinnt und sucht ein Reisebüro auf, das die nahe Vergangenheit als Reiseziel anbietet. Er wird in einen Zug gesetzt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt befindet er sich in einem anderen Zug in der gewünschten Vergangenheit. Ein Helfer des Reisebüros nimmt sich seiner an. Tom kann ihn von seinen Absichten überzeugen, Rehnquist, den Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofes (Supreme Court) durch ein paar Tropfen auszuschalten, da Rehnquist die entscheidende Stimme hatte, die vermurkste Wahl in Florida nochmal auszählen zu lassen oder Bushs Sieg bestehen zu lassen.

Alles läuft wie geplant: Der Vorsitzende wird aus dem Verkehr gezogen. Gore gewinnt. Zufrieden setzt sich Tom in den Zug und transferiert in einen seiner Gegenwart. Er stellt fest, dass sich nichts geändert hat. Jemand anders hat das Reisebüro in Anspruch genommen, der Toms Bemühungen rückgänging gemacht hat.

Interessant, dass ich in einer der letzten „Business Week“ etwas über den Richter Rehnquist gelesen habe. In dem Artikel ging es um die Commercial Clause, die bei der aktuellen Frage, eine allgemeine Krankenversicherung in den U.S.A. einzuführen, eine Rolle spielt. Sie ist ein Absatz in der U.S. Verfassung, der dem Kongress das Recht zuschreibt, über staatsübergreifenden Handel zu bestimmen. Damit sind fremde und die Vereinigen Staaten selbst gemeint. Rehnquist hatte, bevor er Oberster Richter wurde, die Befugnisse der Clause eingeengt. Nun liegt der Plan einer staatsübergreifenden Krankenversicherung auf dem Tisch. Einundzwanzig Staaten wollen sie nicht. Kann die Commercial Clause hier angewandt werden?

Wirtschaftsrecht ist interessante Materie. 1992 hatte ich ein Semester an der University of Connecticut belegt. Abendkurs natürlich. Tagsüber hatte ich mein Geld als Programmierer bei Clairol Hairproducts in Stamford verdient. Ich habe noch das Lehrbuch „The Legal & Ethical Environment of Business“. Ich kann den Fall Wickard v. Filburn nicht finden. Der wird jetzt als Präzedenzfall für die Commercial Clause herangezogen im Hinblick auf seine Auswirkungen für die nationale Krankenversicherung. Farmer Filburn klagte 1942 gegen den Staat, weil der ihm eine Geldstrafe auferlegte, als Filburn mehr Weizen anbaute, wie ihm erlaubt worden war. Er war der Ansicht, der Staat habe sich nicht einzumischen, da er den Weizen auf seiner Farm selbst verbrauchte. Der Fall wurde im Supreme Court gegen Filburn entschieden mit der Begründung, dass die Commercial Clause deswegen angewandt werden konnte, weil Filburn durch seinen erhöhten Anbau keinen Weizen bei anderen zu kaufen brauchte.

So, was hat das jetzt mit Analog zu tun? Lol. Wohl nichts, obwohl man über das Krankenversicherungsthema sicher eine SF-Geschichte konstruieren könnte. Und ich habe mal wieder mein olles Lehrbuch durchgeblättert, mein blaues Examination Book. 95 von 100 Punkten ist ja auch nicht schlecht.

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