Analog Science Fiction and Fact, June 2006
Editor Stanley Schmidt ist Physiker, Wissenschaftler also. Wenn Leidenschaft für Wissenschaft und Science Fiction sich vereinen, sitzt er am richtigen Platz. Ich verstehe deshalb, wenn Schmidt sich in seinem Leitartikel über religiöse Windbeutel aufregt, die in den Schulen der Vereinigten Staaten von Kreativismos faseln und am liebsten verbieten würden, dass die Evolutionstheorie in den Schulen gelehrt wird. So hat jetzt das Kansas Board of Education darauf bestanden, Science, Wissenschaft also, neu zu definieren, indem die Wörter ‘natürliche Erklärung von Phänonemen’ daraus entfernt werden.
Ausgaben früher hatte sich Schmidt die Apotheker vorgenommen, welche es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren konnten, Verhütungsmittel zu verkaufen. Wenn es dann nun die einzige Apotheke vor Ort war, mussten Kunden u.U. 100 km weit zum nächsten Ort fahren um an Antibabypillen heran kommen.
Und das im fortschrittlichsten Land, in dem, wie es sich zeigt, die Menschen genau so bescheuert sind.
Von den Geschichten dieser Ausgabe stelle ich Richard A. Lovetts ‘Original Sin’ vor.Es geht um Sport, um das Laufen. Der junge Sportler Dylan sitzt mit dem Trainer zusammen in der Stube und trainiert mit einem Virtual Player. In dem Moment, in dem er sich den Empfänger über den Kopf stülpt und ihn einschaltet, übernimmt er die Rolle desjenigen, der den Hergang aufgenommen hat. Der Player ist auch Recorder. Der Ich-Erzähler und Trainer war es, der gelaufen war, den Lauf auf den Chip aufgenommen hatte, der jetzt in dem Abspielgerät des Sportlers steckt.
Um eine lange Story kurz zu machen. Der Trainer überlässt Dylan den Recorder, gibt ihm einen unbespielten Chip und ordnet an, dass Dylan seine Läufe registriert.
Ein Freund des Trainers, der die Geräte zusammen gebaut hatte, setzt einen Intensitätsregler ein, mit dem beim Abspielen die Intensität der Emotionen, der Schmerzen herauf- und herabgesetzt werden kann, und er schickt dem Trainer eine Anzahl der verbesserten Geräte.
Wochen später ruft er den Trainer wieder an und bittet diesen, alle Geräte zu zerstören. Regierungstypen hätten nach ihm gefragt, und es sei das Wort Folter gefallen.
Inzwischen braust Dylan in einem Coupè durch die Gegend, wird durch einen Unfall auf die Straße geschleudert und kommt mit dem Leben davon. Während seine beiden Freunde tot auf der Straße liegen, drückt er dem herbei gerufenen Trainer unauffällig einen Chip in die Hand.
Zu Haus steckt der Trainer den Chip in ein Abspielgerät, stellt die Intensität niedrig ein und erlebt Dylans Läufe. Dann müssen Dylan neue Ideen gekommen sein, der Trainer erlebt Dylans amoröse Abenteuer, dann muss er das Aufnahmegerät dem Fahrer des Coupès gegeben haben, der in wahnwitziger Geschwindigkeit durch die Gegen fährt. In dem Moment, in dem ein Reifen platzt, sich der Wagen überschlägt, schaltet der Trainer das Gerät aus und fragt sich, was geschehen würde, wenn er dem Fahrer virtuell in den Tod folgte.
Diese Frage wird in dem Moment geklärt, in dem diese Regierungstypen den Trainer festnehmen, in den Kofferraum eines Wagens stecken und mit ihm, zwei Abspielgeräten und Chips auf eine Waldlichtung fahren.
Die Männer testen das Gerät, indem sie vom Trainer duplizierte Chips abspielen. Die Schalter sind auf höchste Intensität festgeklebt. In der Virtuellen Welt sind die beiden Männer Läufer, Liebhaber und Autofahrer, bis es zum Unfall kommt. Danach sind sie tot.
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