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mercoledì, dicembre 09, 2020

Fortune, Maggio, 2020


 


Mit "Fortune" hänge ich hinterher. Ich habe die Zeitschrift jeden Monat gekauft, eine Ausnahme gab es jedoch, als auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle keine Wirtschaftszeitschriften im Kiosk ausgestellt waren.

Der Leitartikel dieser Ausgabe stand unter der Überschrift "Ricostruzione", Wiederaufbau. Gut geklappt hat es mit der eingestürzten Brücke in Genova, die war nach einem Jahr wieder hergesstellt. Geht also. Nur mit der viel kleineren hier in Finale Emilia, die über den Fluss Panaro führt und stabilisiert werden soll, geht es nicht weiter. Sie ist zur Zeit nur für Fussgänger zugelassen. Was meint der Leitartikler mit "Recostruzione"? Vielleicht kommen wir dahinter, wenn ich auf einige Artikel dieser Zeitschrift eingehe.

Julie Sweet, CEO der Unternehmensberatung Accenture wurde interviewt. Accenture hat eine halbe Million Mitarbeiter, machte einen Jahresumsatz von 43 Milliarden Dollar, und aus dem Interview filterte ich die Binse heraus, dass Mitarbeiter für eine Digitalisierung umgeschult werden müssten.

Paritä di Genere, Gleichstellung von Mann und Frau auf der Arbeit. Von deutschen und italienischen Unternehmen ist in diesem Kontext nichts zu sehen. Die höchste Punktzahl hat das englische Unternehmen Diageo. Ich erinnere mich an einen Nachbarn, als ich in Stamford, CT wohnte. Er fuhr einen VW-Bulli und organisierte Volleyball-Turniere für den Getränkeimporteur Diageo am Strand. Diageo erzielte lt. Fortune die höchste Punktzahl bei der Gleichstellungsfrage.

I CEO "boomerang", dieser Artikel weist auf die Fälle hin, bei denen vom Aufsichtsrat zurück gerufene Unternehmensgründer wieder den Vorstandschefposten übernehmen, nachdem ein professionelles Management die Firma heruntergewirtschaftet hat. Michael Dell wurde als Beispiel herangezogen. Er sollte die nach ihm benannte Computer-Firma wieder zu neuen Höhen führen. Das Ergebnis war mager. Es gab auch Gegenbeispiele. Steve Jobs war eines.

Von "Ricostruzione", dem Wiederaufbau, kann noch keine Rede sein, und wir haben schon Dezember. Das Virus schlägt noch immer zu und das Ausmaß der Schäden ist noch nicht abzusehen. Jemand erzählt, jetzt bekommen wir eine Chance, die Welt zu verändern. Na denn man los, meine ich, wissend, das kaum etwas Neues nach der Epidemie entstehen wird.

Ich lasse Besprechnungen von Artikeln, die das Virus betreffen weg. Es ist die Mai-Ausgabe und wir sind im Dezember.

Es wurden 6 Frauen interviewt, die eine leitende Position in Big Pharma Unternehmen bekleiden. Ich finde es gut, dass es Frauen waren. Macht interessanteren Lesestoff aus, weil es so wenig, auch in Italien, Frauen gibt, die in Unternehmen auf oberen Ebenen angesiedelt sind. Ist natürlich viel Geschwurbel, was sie von sich geben. Kann ich mir auch bei Männern vorstellen. Geschlechtsspezifische Unterschiede sehe ich da nicht.

Zwei tiefergehende und ausführlichere Artikel sind guter Lesestoff: "La grande sfida del business: Il Clima" ist einer. Der andere heisst: "Riciclo Vizioso".

"Klima" ist ein heisses Eisen. Und es wird heisser. Heute las ich in der Zeitung, dass der letzte Monat der wärmste November seit Beginn der Aufzeichnungen war. 2019 wurden, wie geschrieben, 43 Milliarden Tonnen von Stoffen ausgestossen, die unsere Atmosphäre erwärmen. CO2 spielt eine herausragende Rolle.

Dieser Artikel beschreibt u.a., wie Occidental Petroleum versucht, CO2, das beim Verbrennen von Erdölprodukten entsteht, einzufangen und im Erdboden langfristig zu speichern. CO2 entweicht, wie wir wissen, in die Atmosphäre und trägt dadurch zur Erwärmung des Klimas bei. Occidental Petroleum benutzt es, um es zum Beispiel in West Semiola, Texas, im Permia Basin in poröse Gesteinsschichten zu pumpen und dadurch noch mehr Erdöl zu fördern. Um ein Barrel (ca. 120 l) zu fördern, benötigt man 225 Kubikmeter CO2, in etwa die gleiche Menge von dem Stoff, der beim Verbrennen von Erdöl entsteht. Gutes Ergebnis, durch den Umstand geschmälert, dass die Kosten der CO2 - Gewinnung und Komprimierung zu hoch sind, um ohne staatliche Unterstützung so ein Vorhaben durchführen zu können.

Ein weiteres Verfahren ist, CO2 direkt aus der Atmosphäre abzusaugen. Carbon Engineering in Kanada hat eine Prozedur entwickelt, die Luft mit gigantischen Ventilatoren ansaugt, das enthaltene CO2 an Kalium-Hydroxid bindet. Occidental Petroleum hat sich an Carbon Engineering beteiligt. Liest sich ja auch gut wenn Carbon schreibt, dass es 1 Million t CO2 aus der Luft zurückholen wolle, ein Äquivalent von dem, was 40 Millionen Bäume schaffen.

Warten wir ab, wie es in diesem Kontext weiter geht; es wird wärmer.

"Riciclo" (Recycling)

Die Welt erstickt in Plastik. Petroleum spielt auch hier wieder eine Rolle. Einzelne Staaten benutzen so viel Plastikerzeugnisse, dass das Zeug exportiert werden muss, um es nicht selbst machen zu müssen. Bis vor einigen Jahren war China das Abnahmeland, dann sperrte es die Zufuhr. Nun ist es Malaysia, der asiatische Staat mit der grössten Plastikhandschuhproduktion.

In Malaysia stehen genehmigte und nicht lizensierte Produktionsstätten, die ihre Preise senken mussten, da es sich aufgrund des niedrigen Preises für Petroleum eher lohnt, neue aus Erdöl erzeugte Plastik zu verwenden als die recycelte. Und die Haufen eingeführter unverarbeiteter Plastik wachsen. Man schätzt, dass eine Milliarde t pro Jahr an neuer Plastik entsteht. Kein Wunder, dass die Plastik verarbeitende Industrie dagegen protestiert.

90 % der 1950 benutzten Plastik findet sich noch immer irgendwo auf der Erde. Nur 8 Prozent an Plastik wurde 2017 in den USA recycelt. 16 Prozent wurden verbrannt. Mich würde interessieren, wie und wo die Plastik, die wir in gelbe Plastiksäcke stecken, bei uns weiter verarbeitet wird.

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