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lunedì, novembre 02, 2020

Der Spiegel v. 24,10.2020


 

Impfstoff ist das Thema. OK, ich gehe nicht weiter drauf ein, da ich finde, warten wir ab, bis ein brauchbarer produziert und der Allgemeinheit zur Verfügung steht. Ich halte es wie beim Autokauf. Warte ein paar Monate, bis die Anfangsfehler behoben sind. Ich nehme an, im Frühjahr nächsten Jahres wird es mit der Impfung losgehen.

Es gibt einen Artikel darüber, wie sich die Corona Krise auf die politische Arbeit auswirkt. Das Parlament möchte gehört werden. Sollte man jetzt noch über Massnahmen debattieren, dann kommt man überhaupt nicht mehr in die Gänge. Es sollte ohnehin ein anderes, schnelleres System her. Die Entscheidungsfindung dauert auch schon ohne Parlament.

Ein Militärhistoriker wird über die Bundeswehr befragt. Er meint, der Bundeswehr sei ihre Tradition ausgetrieben worden. Als ich eingezogen wurde, war sie noch da, die Tradition. Man bezog sich auf das Militär der Nazizeit. Es gab keine anderen höheren Befehlshaber. Wir sangen den „Schönen Westerwald“, „Nach der Heimat“ etc. und hatten keine Probleme damit. Wir Soldaten wurden zusammengeschissen und lachten darüber. Aber wenn die Leute nach Afghanistan geschickt werden, sehe ich keinen Sinn darin. Ich hielte es für gut, wenn Soldaten flexibler agieren könnten. In Zeiten, in denen kein Krieg droht. So könnte eine multidisziplinäre Ausbildung den Job interessanter machen. Ich denke an Militär, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk.

Auf der anderen Seite könnte man das Militär so digitalisieren, dass von dem alten Sodatentum nichts mehr übrig bleibt. Nur wer besitzt die Fähigkeiten?

Fast überall gibt es neue Corona-Infizierte. Nur in Taiwan seit 200 Tagen keinen Neuzugang. Europäer sollten sich ansehen, wie es die Leute dort gemacht haben. Die jungen kann ich verstehen. Wenn ich in Walldorf SAP-Kurse besuchte, dann standen wir abends in einer Heidelberger Kneipe in Dreier-Reihen vor dem Tresen. Das Gewimmel an der Bar oder im Tanzlokal, alles ist flöten gegangen. Kommt es zu einer Frustentladung? Warten wir es ab.

Das Dumme ist, wenn du in einer exponierten Position bist wirst du empfindlicher und läßt Kritiken an dir nicht abperlen. Das geschah, wie der Spiegel berichtete mit dem Virologen Hendrick Streeck, der die Gelegenheit nutzte, eine Studie über Coronafälle im Kreis Heinsberg, die dort durch eine Karnevalssitzung entstanden waren zu schreiben.. Nur, dass er sich der Hilfe einer Public-Relations Agentur bediente, was von einem Management Magazin kritisiert wurde. Und dann geht es los, mit Selbst-Zweifeln, dem über die Schulter sehen und dem sich befragen. Was kann schief laufen, wenn man Kritiken ignoriert? Man macht sein Ding und das war es.

Morgen ist Wahltag in den USA. In einem Artikel über die Kohlenkumpel in Kentucky wundert man sich, dass sie nach wie vor an Trump hängen, obwohl er ein Versprechen, das dortige Kohlenkraftwerk weiterlaufen zu lassen, nicht halten konnte. Doch die Kumpel stehen zu ihm, nach wie vor. „Er hat es wenigstens versucht.“ Die gute Absicht zählt. Gegenüber abgehobenen Politikern hat Trump dort einen positiven Eindruck hinterlassen.

Dann gibt es diese verquere Situation, dass die Bevölkerung unter dem Corona-Einfluss immer stärker das Auto gegenüber öffentlichenen Verkehrsmitteln bevorzugt. Verständlich, oder? Wenn ich an die armen Straßenbahnschaffnerinnen denke, die in ihrem Waggon zwischen den hustenden und niesenden Fahrgästen hin und her liefen, riefen: „noch jemand ohne gültigen Fahrtausweis?“ Der an die Tür gepappte Hinweis:“ Beim Husten und Niesen bediene dich des Taschentuches“ wurde nicht immer beachtet. Das Auto ist wieder auf dem Vormarsch, gegen dem Willen der Klimafanatiker.

Hier noch etwas über griechische Grenzschützer, die Flüchtlinge wieder ins Meer zurückschieben, unter dem Wohlwollen der internationalen Grenzschutzbehörde Frontex. Europa wurde zum Überlaufbecken, und einiges läuft ins Meer zurück.

Dann lese ich einen Beitrag über ein mit Künstlicher Intelligenz unterfüttertes Sprachsystem, dessen Konversationsbeiträge man nicht mehr von denen von Social Network Usern unterscheiden kann. Kann als Verschwörungstheoretiker eingesetzt werden. Von Intelligenz keine Spur, aber die wird auch nicht für diejenigen benötigt, welche diesen Theorien Glauben schenken. Wer mehr über GPT-3 wissen möchte, klicke diesen Link.

Und das eine bekannte Schriftstellerin wie Monika Maron nach 40 Jahren aus dem S. Fischer Verlag rausgeworfen wurde, weil sie einen Beitrag für die Heftreihe einer rechtsradikalen Buchhändlerin verfasst hatte. Hirnrissig.

Es gibt noch einen Artikel über Künstliche Intelligenz in der Kunst. Wo man später vermutlich auch nicht auseinander halten kann, wer der eigentliche Künstler ist. Es wird noch zig-Jahre dauern, bevor KI wirklich intelligent ist. Wir sehen gerade die Vorlaufsphase.








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