Die Druck-Ausgabe ist wieder in der Post verloren gegangen. Sie wäre aus England gekommen. Ich will es nicht der italienischen Post anlasten; denn den Spiegel erhalte ich mit preussischer Präzision.
Es ist jetzt Mittwoch Mittag hier und ich sehe nach, wer denn in den USA gewählt worden ist. Unter Umständen brauche ich, abhängig vom Ergebnis, einige Artikel nicht zu besprechen.Ich sehe, Trump hat sich zum Sieger erklärt. Dann ist ja alles klar, und den Leitartikel mit der Überschrift „Only a new President can undo Trump´s damage to the CDC“ kann ich übergehen. OK, dann lasse ich den auch mal weg, der zum Inhalt hat, was Präsident Biden denn anders machen würde.
Macau, ehemalige portugiesische Kolonie, 1999 komplett an China übertragen, ist das asiatische Las Vegas. Die Wirtschaft wird durch einfliegende Zocker am Leben erhalten. Die tun sich schwer, obwohl China wieder Visa für Macao verteilt. Jetzt wird in Macao die waghalsige Idee getestet, andere Industriezweige aufzubauen.
Keurig, eine Kaffee-Firma, gehört der Familie Reimann. Gerade nachgelesen. Reimann war Nazi, der Vater seiner Geliebten, Angestellte in seinem Betrieb, wurde von Nazis umgebracht. Trotdem: Wo Liebe hinfällt... Sie gebar ihm drei Kinder, die sich anschickten ein milliardenschweres Konglomerat aufzubauen. - In diesem Artikel geht es um die neue Kaffee-Maschine Keurig Custom Smart, die den Inhalt einer Kaffee-Hülse nach bestimmten Spezifikationen unter Berücksichtigung der Wassertemperatur und tausenden von anderen Parametern braut, die per Wifi eingestellt werden können. Angesprochen ist der moderne, Latte schlürfende Kaffee-Ästhet. In den USA reichte mir eine Mr. Coffee Machine mit Uhr. Abends mit Kaffee und Wasser gefüllt, machte sie mir meinen Kaffee um 8:00 Uhr morgens, und ich hörte ihr Gurgeln vom Bett aus. Zeit aufzustehen. Bei Dow Chemical, meinem ersten Job in den USA hatten wir zwei Kaffee-Pötte etikettiert. Einen mit „american Coffee“, den anderen mit „German Coffee“, der beträchtlich stärker war als der amerikanische. Jetzt genügt mir unsere von Chinesen geführte Sport-Bar, der Kaffee ist konstant gut und der Cappuccino auch. Keurig ist mit seinen Maschinen inzwischen in 30 Millionen US-Haushalten vertreten.
Laufen läuft nicht. Marathone, dicht gedrängt und schwitzend. Virtuelles Marathon ist jetzt angesagt, wo jeder seine eigene Zeit nimmt und meldet, und u.U. seine Medaille entgegennimmt. Kostet naktürlich weniger, daran teilzunehmen. Um die 50 $. Boston und New York Marathons laufen nun virtual ab.
Was ich nicht verstehe: Warum werden Autonummernschildleser an Privathäuser vermietet? Es sind Kameras, die registrieren, wer auf der Strasse herankommt, weiter- und wegfährt.Was hat ein Hausbesitzer davon? Das Unternehmen heisst Rekor Systems Inc. Es versucht sein Geschäftsfeld auszuweiten. Ob das Anbringen dieser Kameras vor Privathäusern eine gute Idee ist. Aber dann wiederum, vielleicht besser als wenn ein Staat, wie der chinesische es macht.
Geschàftsfelder ausweiten. Covid eröffnet Versicherungen neue Möglichkeiten. Bei Colleges. Nicht nur dass es Distance-Learning gibt, und rund 30.000 $ pro Semester auch dafür gezahlt werden (die Beträge sind von College zu College unterschiedlich), sondern Eltern sind auch nicht davon begeistert, wenn das Kind erkrankt, nicht studieren kann und das Geld dann flöten geht. Dafür gibt es die Allianz. Sie versichert den Studenten für 300 Dollar pro Semester und würde bis zu 30.000 Dollar erstatten.
Aktien-Käufe erfordern Mut zum Risiko und natürlich auch Eigeninitiative, wenn es darum geht, das Standing des Unternehmens herauszufinden, an dessen Aktien man interessiert ist. Sich nicht nur auf die Hinweise von Banken verlassen, ist ein guter Ratschlag. In einem Beitrag geht es um eine Frau, die Aktien eines chinesischen Unternehmens gekauft hat, das an der amerikanischen Börse gehandelt wird. Empfohlen von der Bank Morgan Stanley. Die Firma ging pleite, das Geld ist weg. Amerikanische Aufsichsbehörden haben keine Jurisdiktion über chinesische Unternehmen.
„Ice Age“. Eiszeit. Dieser Begriff hat in Japan eine besondere Bedeutung. 1990 kam dort ein deftiger finanzieller Einbruch, der den Zugang junger Leute in die gehobene Berufswelt (Einstieg in ein grosses Unternehmen mit Karriere-Chancen) limitierte. Die Abgewiesenen hangeln sich von einem unterbezahlten Job zum anderen oder verkriechen sich auf ihre Zimmer des Elternhauses. Japan hat über 600.000 von hikikomori.
30 % Jugendarbeitslosigkeit in Italien ist ja auch nicht gerade wenig. Doch dass sich diese auf ihr Zimmer verkriechen, das sicher nicht. Irgendwas geht immer. . - Doch in Japan sieht es bei unverheirateten Frauen auch nicht gut aus. Sie beziehen für die gleiche Arbeit 30 % weniger Gehalt, da die Arbeitgeber meinen, irgendwann heiraten sie und verlassen die Firma. Sonst ist es wie in Italien. Keine Langzeitjobs für viele. Precariato heisst es hier. Daran wird sich in den nächsten Jahren nichts ändern.
Ein Beitrag über Amy Coney Barrett, die Nachfolgerin von Ruth Bader Ginsburg am obersten Gerichtshof der USA.
Zum Ende der Ausgabe gibt es einige längere Artikel über Corona. Einer beschreibt die Tests in den USA, von denen einige schnelle Ergebnisse liefern, aber ungenauer sind, als der herkömmliche. Die schnelleren Tests, sog. Lateral Tests, liefern u.U falsch positive, deren Ergebnis durch einen zweiten Tests verfiziert werden müsste. Falsch negative würden auch durch einen weiteren Test geklärt. Ob solche Tests funktionieren, die schneller aber ungenauer sind und ausserdem noch bezahlt werden müssen. Hier macht sich das Fehlen einer universellen Krankenversicherung bemerkbar. Die existierenden sind für viele Arbeitnehmer, die von einem Monatsscheck zum anderen leben, zu teuer, was sie nicht gerade dazu veranlasst für einen Test zahlen zu wollen.
Ein anderer Beitrag beschreibt die texanische Stadt Houston, in der Beamte der Stadt versuchen, sich gegen die laxe Corona-Politik des texanischen Governeurs durchzusetzen. Das gelingt ihnen nur zum Teil. Erinnert mich daran, noch einmal nachzusehen, wie es mit dem Ergebnis der Präsidenten-Wahl aussieht. Ich sehe auf Spiegel online; der sagt: „In fünf Bundesstaaten haben sowohl Donald Trump als auch Joe Biden weiter Chancen zu gewinnen.“ Na denn.
Und. Christian Drostens Podcast. OK, den höre ich mir nicht an: Keine Zeit. Aber der Artikel hier war ganz aufschlussreich. Nicht das er etwas berichtet, was ich nicht schon weiss, aber die anderen Business Week Leser wird es interessiert haben.
Bin ich froh, dass ich wieder eine BW-Ausgabe zur Seite legen kann, auch wenn sie nur auf dem Bildschirm zu sehen war.
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