Auf die Fresse gefallen.
Ich gehe jetzt langsam auf die 75 zu. Bis auf den
Umstand, dass hin und wieder mal an mir herumgeschnippelt wird, geht es mir ganz
gut. Nun bin ich auf die Fresse gefallen, über ein Restaurant-Plakat, das auf dem Fahrradweg
lag. Ich hatte den Hörer meines
Voice-Recorders, mit dem ich Portugiesisch abhörte, im Ohr und meinen Blick gegen den Himmel
gerichtet. Mein Powerwalk hat sich ins Gegenteil verwandelt. Sportverletzung.
Von vier Uhr nachmittags bis ein Uhr morgens in
der Notaufnahme. Geröntgt. Keine Brüche an Händen und Unterarmen festgestellt. War schon mal
gut. Beide Handgelenke sind jedoch schön verstaucht und die Blutergüsse am rechten Arm sind jetzt
auch sehenswert.
Am nächsten Morgen befand ich
mich in der Orthopädie. Die Jungs haben
linke Hand und Unterarm bandagiert, den rechten Arm freigelassen. Der schmerzt
weiter und ich habe keine Lust Tabletten zu nehmen. Im Gegensatz zu den ersten
Tagen kann ich ihn schon etwas besser bewegen.
Verstehe nur nicht, warum sie meinen rechten Arm
nicht auch bandagiert haben. Vermutlich wollten sie mir das Tippen auf der
Tastatur erleichtern. Man muss schon mal Abstriche machen. Schließlich ist für über 65 jährige, die weniger als 33.000 Euro im Jahr bekommen, die Krankenversorgung
umsonst. Nächsten Donnerstag wird
der Verband des linken Armes abgenommen und noch einmal geröngt.
Meine Frau musste lachen, als sie sagte, ich sei
schon ein schräger Typ. Mir gehe es
doch gut. Ich mache keine Hausarbeit, fahre mit dem Rad, gehe in die Kaffebar,
mache meinen Powerwalk, schreibe Kurzgeschichten, singe im Karaoke im Second
Life, lese Science Fiction und anderes. Und dann pataplumm falle ich auf die
Fresse. Ich antwortete: „Ich bin nicht geeignet für konstantes Wohlbefinden.“
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