Analog Science Fiction and Fact July/August 2011
Ich sitze auf der Terrasse bei 30 Grad im Schatten. Heute kamen „Spiegel“ und „Business Week“. Der Spiegel zieht über Frau Merkel her. Verstehe ich nicht. Solange die Wirtschaft brummt und das Bier schmeckt, sollten die Leute doch zufrieden sein. Auch wenn sie auf Sicht regiert. Mehr ist nicht drin. Dafür überschlagen sich die Ereignisse zu sehr. Doch zurück zu „Analog“.
„Jack and the Beanstalk“ von Richard E. Lovett werde ich kurz abhandeln. Es gibt eine Geschichte gleichen Namens, die von den Wikingern mitgebracht wurde, als sie in England landeten. Ich selbst kann mich noch an Donald Duck erinnern, der den Jack spielte. Er hatte irgendetwas auf dem Markt gegen ein paar Bohnen eingetauscht und wurde von seiner Mutter heftig ausgeschimpft, als er ihr diese zeigte. Einige fielen auf die Erde oder er pflanzte sie. Weiß ich nicht mehr so genau. Auf jeden Fall rankte sich ein Bohnenstengel in den Himmel und Donald kletterte daran empor. Der Beanstalk in „Analog“ ist ein Fahrstuhlgerüst, das 65000 km in den Himmel ragt, um dort als Startplatz für Mars-Fähren zu dienen. Die Highbase Station im geostationärem Orbit ist jedoch schon nach 35.786 km zu erreichen. In dem metallenen Stengel gibt es Stufen.
Die Story ist Analog würdig. Jak findet auf der Erde nichts, was ihn interessiert und nimmt sich vor, heimlich nach oben zu klettern. Daher kann er die Fahrstühle nicht benutzen. Es gibt eine Reihe von Haltestellen, in denen Proviant liegt, wo er rastet, aus dem er sich verköstigt. Lovett bringt es fertig, die Klettertour für den Leser nicht langweilig werden zu lassen. Jak war zur Bewachung des Beanstalks eingesetzt worden, machte sich davon, klettert an ihm hoch. Nach Tagen, Monaten, sieht er eine flambierte Erde. Das mitgenommene Radio zeigt an, irgendjemand hatte eine A-Bombe gezündet, was Gegenreaktionen ausgelöst hatte. Am Ende der Story erreicht Jak die Station, auf der einige Wissenschaftler tätig sind. Jack wird von einer Frau entdeckt, die als Mädchen für Alles eingesetzt ist, denn als Ozeanographin wird sie auf der Station nicht benötigt. Jak ebenfalls nicht. Die beiden machen sich nützlich, indem sie zu Haltestellen hinunterklettern und Proviant heranschaffen, da die Fahrstühle ausgefallen sind. So klettern sie rauf und runter, doch am Schluss der Story nur noch weiter nach oben, um einen Mars-Shuttle zu erreichen.
Analog enthält ein paar starke Artikel. Meistens hatte ich sie aus Zeitgründen überlesen. Doch bei dieser Hitze hänge ich die meiste Zeit auf der Terrasse herum, daher einige Worte zu den Artikeln dieser Ausgabe.
E.W. Johnson, Physikprofessor in Kalifornien, berichtet über die Zwischenstationen, die zur String-Theorie führten. Er bedauert, dass so viel theorisiert und so wenig getestet werden kann und startet mit der Newtonschen Mechanik, geht zur Allgemeinen Relativitätstheorie über, kommt dann auf die Kaluza-Klein Theorie, Maxwellsche Gleichungen der Elektrodynamik, Quantum Mechanik, Dirac-Gleichung, Gauge Field Theorie, um schließlich bei der String-Theorie zu landen, die auch schon überholt zu sein scheint. Wer sich einen lustigen Tag machen will, kann nach diesen Theorien googeln.
Kevin Walsh erklärt in „So long Proxima Centauri“ Sternentypen, ihre Oberflächentemperaturen, die Bedeutung von Braunen Zwergen und Weißen Planeten. Schadet ja nicht, mal darüber gelesen zu haben.
Und Richard A. Lovett, dessen „Jak and the Beanstalk“ ich kurz angesprochen habe, gibt Schreibtipps in „More than a Plot and Character. The story-telling Secrets of Narrative Voice.“ Er bringt drei Beispiele der gleichen Szene. Eins ist rein technisch, das zweite ist kurz, das dritte enthält die richtige Mixtur. Irgendetwas wird bei mir schon hängen bleiben, und zwar im Unterbewußtsein, und man fragt sich auf einmal, wieso man so gut schreibt. Ich merke es bei Karaoke Liedern. Am Anfrang breche ich mir einen ab bei Intonation, Rhythmus, Geschwindigkeit, Ausdrucksweise. Ich lasse die Songs dann eine Weile abhängen und siehe, danach hören sie sich erstaunlicherweise recht gut an.
James Gunn ist wieder mit einem Beitrag vertreten. Ich hatte im Blog mal eine Rede von ihm über Isaac Asimov besprochen. Gunn ist SF-Altmeister, 1923 geboren. In den 50ern und 60ern las ich einige seiner Bücher. Er war Englisch Professor an der Uni in Kansas und ist nun Direktor des Zentrums für die Studie von Science Fiction an der gleichen Universität. Sein Artikel heißt „Science Fiction imagines the Digital Future“ mit einem sentimentalen Rückblick auf die Schreibmaschinenzeit. Als Asimov eine elektrische Schreibmaschine bekam, fand er heraus, dass er 12 Stunden am Stück schreiben konnte ohne zu ermüden. Ich selbst benutzte für NOVA eine gebrauchte mit Kursivbuchstaben. Erst bei den letzten Ausgaben dann eine mit kleineren Typen.
Zurück zu Gunn. Er meint, SF sei die Literatur der nicht beabsichtigten Konsequenzen und führt Dutzende von Beispielen an. Eine lesenswerte SF-Story zu produzieren ist nach Gunns Meinung nicht nur über einen vermeintlich segensreichen Fortschritt zu schreiben, sondern über unvorhersehbare Probleme, die ihm folgen. Wenn man etwas nachdenkt, kommt man selbst auf zahlreiche Beispiele in SF-Stories. Man braucht nicht mal an SF zu denken. Sehen wir uns doch die jetzige Situation des Euro an. Was SF anbelangt, meine ich, besonders die Geschichten der 50er und 60er Jahre waren voll unbeabsichtigter Konsequenzen. Oops, ich hatte auch mal eine geschrieben. Hier ist sie.
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