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giovedì, giugno 23, 2011



Scientific American, January 2009


„The Evolution of Evolution“, auf deutsch „Die Entwicklung der Entwicklung“. Die Ausgabe erinnert an Darwins Buch „On the Origin of Species“, das vor 150 Jahren erschien. Es enthält seine umwälzende Erkenntnis über die Entstehung der Arten. Charles Darwins Theorie ist nach wie vor gültig. Die Kreationisten der U.S.A. versuchten ihm entgegenzusetzen, dass eine Intelligenz bei der Artenentstehung mitgewirkt haben muss. Es gab und gibt zahlreiche Versuche, dies neben Darwins Theorie in den Schulen zu lehren. Jedoch mit wenig Aussicht auf Erfolg. Darwins Theorie ist zu mächtig.


Der erste Artikel „Darwins living Legacy“ beschreibt kurz die Seereise des Forschers auf der „Beagle“, die er mit 26 Jahren unternahm. Interessant, dass er zu Beginn die Unterschiedlichkeit der auf den Galapagos Inseln gefangenen Finken nicht erkannte. Erst als der Ornithologe und Künstler John Gould die Finken zeichnete und auf die Beagle zurück brachte, fiel Darwin auf, dass es sich um verschiedene Arten handelte. Darwin führte das auf unterschiedliche Umweltbedingungen auf den Inseln zurück. Aus dieser Erkenntnis konstruierte er seine Theorie. Der vollständige Titel des Buches lautet¨“On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favored Races in the Struggle for Life.” Mehr darüber bei http://darwin-online.org.uk/ .


In “Testing Natural Selection” wird auf die Veränderung von Genen hingewiesen. Kupfert die zellulare Maschinerie bei Zellenbildung die genetische Kodierung falsch ab, verändert sich etwas. Meistens zum Schlimmeren. Die Zellen erfüllen nicht mehr ihre natürliche Aufgabe. A,G,C,T, aus denen die Sprache besteht, erzeugen durch Kombination der Nucleotide die für die Zellerstellung erforderlichen Proteine. Sind nun fehlerhafte Kombinationen fatal, erzeugen andere jedoch Veränderungen in Kreaturen, die sich im Wettbewerb mit anderen als vorteilhaft erweisen können. So entstehen neue Arten.


„From Atoms to Traits“. Als Darwin behauptete, es würden für die Species günstige Veränderungen stattfinden, die sie in die Lage versetzten, im Wettbewerb mit anderen zu überleben, gab es einige Geistesleuchten, die ihm dies nicht abnahmen, weil Darwin die Ursache der Artenveränderung nicht erklären konnte. Dann wurde man auf Gregor Mendels Zuchtexperimente mit Erbsen aufmerksam und schließlich in der Neuzeit auf Watsons und Cricks Entdeckung der DNA. Dann vergingen noch ein paar Jahre, bis deren Veränderung als Ursache für die Entstehung neuer Arten erkannt wurde.


„The human Pedigree“. Zu Darwins Zeiten war es riskant zu schreiben, dass die Vorläufer des Menschen Schimpansen waren. Inzwischen haben wir gemerkt, dass noch immer Affen unter uns sind, lol. Viele Menschen halten sich für die Krone der Schöpfung eines Gottes. Doch fand man menschliche Fossilien mit einem Alter von 7 Millionen Jahren, den Sahelanthropus Tschadensis. Bis zu einer Millionen von Jahren in der Vergangenheit, sahen die Jungs noch affenähnlich aus. Der H. Neanderthalensis glich vor 75000 Jahren jedoch schon einem versoffenen Bahnhofspenner. Der Homo Sapiens sind wir. Wie geht es weiter?


„This old body“. Hier wird gezeigt, und das behaupte ich als Ex-Programmierer, daß wir einem alten Programm gleichen, in dem immer wieder Verbesserungen zugestrickt wurden, bis keine Sau mehr durchblickt und man beschließt, das Programm neu zu schreiben. – Das neu schreiben klappt noch nicht. Wir fangen gerade mal mit einem Bacillus an. Zu mehr reicht das Wissen nicht. Im Artikel wird der chaotische Aufbau an männlichen Samensträngen, die unverständliche Umwege im Körper machen, erklärt. Es liegt daran, dass wir einmal Fische waren und zu Landratten verkamen und als Menschen nun anfällig für Leistenbrüche sind.


„What will become of Homo Sapiens?“ Der Mensch hat sich seit Bestehen der Landwirtschaft und der Städte schneller weiterentwickelt. In anderen Worten, in den letzten 10000 Jahren 100 x schneller als vorher. So geht es vermutlich weiter. In diesem Artikel finden sich sogar Sarrazins Thesen wieder, nach dem Motto, wenn mehr Dumme auf die Welt kommen als Intelligente, verläuft die Entwicklung des Menschen wohl rückwärts. Das ist nicht die Meinung der Autoren, wird jedoch der Vollständigkeit halber angeführt. Gene und Umwelt bestimmen das Verhalten des Menschen. Wenn der Streß jemanden zappelig macht, die Gene anfällig werden läßt, was Alkohol und Drogen angeht, dann fallen diese Personen durchs Rost. Ich meine, hier gibt es gewichtigere Gründe, welche die Entwicklung negativ beeinflussen. Krankheiten und Religion zum Beispiel. Man sehe sich nur Afrika an.


Der Autor stellt die Kategorien vor: 1 Stasis, der Mensch bleibt, wie er ist. 2. Es entsteht eine neue Species, 3. Durch die Integration menschlicher Hirne und Maschinen entsteht eine kollektive Intelligenz, die qualitativ anders als die des Menschen sein wird. – Zu 2. Durch den Fortschritt in der Genetik bedingt werden Eltern irgendwann versuchen, ihnen Kindern einen genetischen Vorsprung zu geben, der sie intelligenter und auch älter werden läßt.


„Four Fallacies of Pop Evolutionary Psychology.“ Hier setzt sich der Autor mit der Pop Entwicklungs Psychologie auseinander. Die stammt aus der Santa Barbara Schule. Die Kalifornier meinen, das Hirn besäße adaptive Organe, die je nach Bedarf, z.B. Sprache, Erkennung eines Gesichts, räumliche Wahrnehmung, Benutzung von Geräten, Attraktion für das andere Geschlecht, eine weite Palette soziologischer Beziehungen, zur Steuerung und Anpassung herangezogen werden. Die Popper meinen, das Gehirn sei schon seit der Steinzeit das Gleiche. Es seien die Anpassungsorgane, die für den Fortschritt massgebend seien. Der Autor bestreitet es und behauptet, das Gehirn selbst habe sich weiterentwickelt.


„Evolution in the Everyday World.“ Inwieweit lassen sich entwicklungsgenetische Änderungen ausnutzen? Das ist natürlich seit Darwin ein gewaltiger Sprung vorwärts. Gene waren unbekannt. Heutzutage versuchen Forscher herauszufinden, was diese machen und fangen mit Bakterien an. Sie geben Ziele vor, stellen fest, wie weit der Bacillus davon entfernt ist, verändern seine Gene und prüfen den Bacillus erneut. – Wenn sich die DNA eines Menschen ändert, ist das hauptsächlich zum Negativen hin. In der Pharmazeutik gibt es nun Bestrebungen Medikamente zu entwickeln, die solche Veränderungen in der DNA wieder rückgängig machen. Man sieht es nun auch an dem Ehec-Erreger, dessen genetische Veränderungen sich negativ auswirken. Ich selbst sehe das, so, daß die Forscher noch an allen möglichen Ecken der Genetik herumschrauben, bevor jemand einen simplen und eleganten Weg findet, sie für die Menschheit nutzbringend anzuwenden.


„The Science of Spore“. Nett gemeint, aber natürlich keine Kopie der Entwicklung im Zeitraffer. Es geht um das Computerspiel Spore. Der Autor versucht die Unterschiede des Spieles zum wirklichen Leben herauszuarbeiten. http://eu.spore.com/. Abgesehen, dass die Entwicklung der Zelle zur Kreatur nun mal ein paar Millionen Jahre dauert, gibt es bei dem Spiel fünf Entwicklungs-Stadien: Zelle, Kreatur, Stamm, Zivilisation und Weltraum. Am besten seht Ihr Euch das Spiel einmal an. Ich würde es auch gern, habe jedoch schon mit dem Second Life zu viel am Hut.


Zum Schluss gibt es noch einen Beitrag. „The latest Face of Creationism“ stellt dar, wie Leute in den U.S.A., und davon gibt es eine Menge, mit allen möglichen Tricks versuchen, ihre Ansicht, dass alles vor ein paar tausend Jahren begonnen hatte, Gott die Erde erschuf mit allem was wir sehen, in Schulklassen als naturwissenschaftlichen Unterricht zu maskieren. Zumindest neben Darwins Entwicklungstheorie. Es werden Prozesse geführt, Governeure unterschreiben Erlasse, um Wähler zufrieden zu stellen, die wie Captain Nemo auf der Nautilus ihre im Wohnzimmer stehende Heimorgel maträtieren und religiöse Lieder singen.




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