Coversong Roads

domenica, agosto 22, 2010

Asimov’s September 2010

Geoffrey A. Landis Story „The Sultan of the Clouds” hätte besser ins “Analog” gepasst. Schließlich ist “Analog” in John W. Campbell jr. Tradition das Magazin der Hard SF.

Sei´s drum. Die Venus umkreisen tausende von fliegenden Städten, die von zwanzig Familien beherrscht werden. Protag ist der Ich-Erzähler, ein Techniker vom Mars. Seine Chefin, Dr. Leah Hamakawa wird vom Sproß der Nordwald-Grünbaum Dynastie zur Venus eingeladen, um über ihre Terraform-Bemühungen auf dem Mars zu referieren. Ihren Techniker, der sich hoffnungslos in sie verliebt hat, nimmt sie mit.

Landis spickt den Inhalt der Geschichte mit Informationen, einen Kompaß für den Leser. Der wird darüber unterrichtet, dass den herrschenden Familien auf der Venus sämtliche Transportmittel der Weltraumfahrt gehören, deren Nutzung sie unvorstellbar reich gemacht haben.

Sie landen in einer Wolkenstadt auf der Venus, da auf der Oberfläche des Planeten Leben unmöglich ist. Leah und der Protag werden von einem Teenager empfangen, der sich als Erbe des herrschenden Clans vorstellt. Er lädt Leah zu sich ein und weist dem Techniker ein Quartier in der Stadt zu. – Nach einigen Tagen wird er zu einem Bankett bei Hofe eingeladen und sieht Lea wieder. Carlos, der junge Herrscher schenkt ihr ein verziertes Ei. Die Gastgeber des Protags klären ihn darüber auf, dass dies die erste Stufe eines Werberituals sein würde, wenn Leah noch ein Buch und einen kleinen Felsbrocken geschenkt bekäme. Der Protag ist verblüfft: Ein Teenager versucht eine erwachsene Frau zu erobern. Der Protag sammelt Informationen und erfährt von unabhängigen Städten, die sich von den herrschenden Familien gelöst haben und in einem geringen Abstand um die Venus kreisen. Er wird von dem Herrscher zu einem Luftkajak-Ausflug eingeladen. Während er versucht, das Gerät unter seine Kontrolle zu bekommen, bricht ein Flügel ab und der Protag stürzt in die Tiefe. Später stellt sich heraus, dass er im Auftrag des Herrschers abgeschossen wurde. Er wird von den Unabhängigen gerettet und mit dem Auftrag in die Stadt zurückgebracht, die Pläne des Herrschers zu erkunden. Der hat Leah inzwischen ein Buch und einen Felsbrocken geschenkt. Der Protag sucht die Frau auf, die der Herrscher ursprünglich heiraten wollte. Diese klärt ihn darüber auf, dass Männer mit zwölf Jahren ältere Frauen heiraten, welche den Jungens sagen, wo es langgeht. Wenn die Männer so alt wie die Frauen sind, heiraten sie eine zwölfjährige und geben die Informationen an sie weiter. Ein sogenanntes Zopfsystem. Eine weitere Info ist, dass die Gebäude der Stadt Schwachstellen im Material besitzen, das, wenn eine bestimmte Frequenz auf sie einwirkt, zerspringt. Die Geschichte kulminiert in einem Show-Down. Der Protag trifft auf Leah und den Herrscher. Als Techniker dämmert es ihm, das der Knirps vorhat: Leahs Expertise benutzen, um Kohlendioxyd der Atmosphäre in Sauerstoff umzuwandeln. Der freigesetzte Kohlenstoff würde sich wie eine fünfzig Kilometer dicke diamantene Schale um die Venus legen, in diesem Bereich existierende unabhängige Städte zerstören. Der junge Carlos würde sich als Alleinherrscher etablieren. Dieser gibt es zu, versucht Leah damit zu beeindrucken und macht ihr einen Antrag. Die lehnt unter dem Eindruck dieser neuen Information ab. Carlos ruft seine Leibgarde. Der Protag versetzt eine Schwachstelle des Saales in Schwingungen. Ein Fenster zerspringt. Der Protag packt Leah und springt durch die Öffnung. Beide werden von den Unabhängigen aufgefangen, die der Protag vorher herbeigerufen hat und kehren zum Mars zurück.

Ein interessanter Artikel war der Beitrag Aliette de Bodard, die über SF in nicht englischsprachigen Ländern berichtete. Er ist unvollständig, Deutschland und nordische Länder wurden ausgelassen; dennoch zeigte die Information über japanische, chinesische, afrikanische und brasilianische SF, dass sie wächst, blüht und gedeiht. Das chinesische Magazin „Science Fiction World“ zum Beispiel hat eine Auflage von 130.000 Exemplaren. Perry Rhodan gibts in Brasilien, China. Dort sind die Leser jünger, zukunftorientiert, während bei uns die Leserschaft doch schon einige Jährchen mehr auf dem Buckel hat.

Robert Silverberg schreibt über Robots der SF-Literatur. Und sieh da, er beschreibt die Handlung einer Geschichte, die mich von Jugend an beeindruckt hat und an die ich in Abständen von einigen Jahren immer wieder dachte. Philip K. Dicks „The Defenders“ von 1953. Das waren Stories. Echte Klassiker, wenn die Handlung sich so in das Gehirn gräbt, dass man sie nicht mehr vergisst. Gibt es solche Erzähler noch?

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