Den Untertitel auf dem Deckblatt
finde ich optimistisch: „Jetzt oder nie: Der Corona-Schock birgt
die Chance auf eine bessere Welt“.
Einiges sieht man schon. Weniger
Abgase, sauberer Himmel. Dafür Unmengen an Arbeitslosen, bankrotte
Unternehmen.
Die Krise zeigt auf, was verbessert
werden müsste. Die Digitalisierung der Schulen, zum Beispiel. Nur
hätte so etwas auch schon vorher gemacht werden können. Dass
Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altersheimem besser bezahlt
werden müssten, war auch schon vor der Corona-Krise bekannt. Im
Hinblick darauf, dass es immer mehr und länger zu pflegende Alte
geben wird, sollte dies unverzüglich angeschoben werden. Wer
zweifelt daran, dass dies gemacht wird?
Wird nun hervorgehoben, dass mit
Sicherheit ein neues Virus die Menschheit befallen wird, ist es
sicher, dass die Vorbereitung darauf nicht ausreichen wird. Ich mag
jedoch das Titelbild.
Italien musste erfahren, dass andere
europäische Staaten, Albanien ist eine Ausnahme, mit ihrer Hilfe
geizten, als über Italien die Corona-Welle schwappte. Mit China,
Kuba und Russland, machte Italien bessere Erfahrungen. Ein Grund,
sich mit diesen Ländern intensiver zu beschäftigen.
Es gibt einen Bericht über die
Hochsicherheits-Station der Uni-Klinik in Hamburg. Beispiel: Ein
Patient wurde eingeliefert und auf ein Zweibett-Zimmer gebracht. Sein
Bettnachbar hustete wie verrückt. Auf die Frage des neuen Patienten
an die Schwester, ob der Mann getestet worden sei, meinte die: Er
solle sich nicht in ärztliche Belange einmischen.
Nach und nach wurde eine Reihe von
Patienten und Mitarbeitern der Station infiziert. So eine Aussage,
wie die der Schwester, man solle sich nicht in medizinische Belange
einmischen, hätte ich hingenommen, wäre ich nur in Deutschland
gewesen. Flapsige Antworten wäre ich gewohnt. Nun, da ich Ausländer
bin, weiß ich, es geht auch anders.
Ein anderer Artikel beschreibt eine
amerikanische Autorin und ihr Buch „American Dirt“, welches das
Schicksal einer Mexikanerin beschreibt, die mit ihrem Sohn in die
U.S.A flüchtet. Es wurde ein Bestseller. Doch die Autorin bekam
Gegenwind von einer Gruppe lateinamerikanischer Autoren mit dem
Argument, wie könne sie so etwas schreiben. Sei sie doch kein
Latino. Schriebe ich einen Science Fiction Roman aus der Sicht des
Bewohners eines Planeten in Betelgeuze.... Ok, der Vergleich hinkt,
von dort kommt kein Protest.
Nessun commento:
Posta un commento