Coversong Roads

lunedì, aprile 27, 2020

Der Spiegel v. 18,4,2020



Den Untertitel auf dem Deckblatt finde ich optimistisch: „Jetzt oder nie: Der Corona-Schock birgt die Chance auf eine bessere Welt“.

Einiges sieht man schon. Weniger Abgase, sauberer Himmel. Dafür Unmengen an Arbeitslosen, bankrotte Unternehmen.

Die Krise zeigt auf, was verbessert werden müsste. Die Digitalisierung der Schulen, zum Beispiel. Nur hätte so etwas auch schon vorher gemacht werden können. Dass Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altersheimem besser bezahlt werden müssten, war auch schon vor der Corona-Krise bekannt. Im Hinblick darauf, dass es immer mehr und länger zu pflegende Alte geben wird, sollte dies unverzüglich angeschoben werden. Wer zweifelt daran, dass dies gemacht wird?

Wird nun hervorgehoben, dass mit Sicherheit ein neues Virus die Menschheit befallen wird, ist es sicher, dass die Vorbereitung darauf nicht ausreichen wird. Ich mag jedoch das Titelbild.

Italien musste erfahren, dass andere europäische Staaten, Albanien ist eine Ausnahme, mit ihrer Hilfe geizten, als über Italien die Corona-Welle schwappte. Mit China, Kuba und Russland, machte Italien bessere Erfahrungen. Ein Grund, sich mit diesen Ländern intensiver zu beschäftigen.

Es gibt einen Bericht über die Hochsicherheits-Station der Uni-Klinik in Hamburg. Beispiel: Ein Patient wurde eingeliefert und auf ein Zweibett-Zimmer gebracht. Sein Bettnachbar hustete wie verrückt. Auf die Frage des neuen Patienten an die Schwester, ob der Mann getestet worden sei, meinte die: Er solle sich nicht in ärztliche Belange einmischen.

Nach und nach wurde eine Reihe von Patienten und Mitarbeitern der Station infiziert. So eine Aussage, wie die der Schwester, man solle sich nicht in medizinische Belange einmischen, hätte ich hingenommen, wäre ich nur in Deutschland gewesen. Flapsige Antworten wäre ich gewohnt. Nun, da ich Ausländer bin, weiß ich, es geht auch anders.

Ein anderer Artikel beschreibt eine amerikanische Autorin und ihr Buch „American Dirt“, welches das Schicksal einer Mexikanerin beschreibt, die mit ihrem Sohn in die U.S.A flüchtet. Es wurde ein Bestseller. Doch die Autorin bekam Gegenwind von einer Gruppe lateinamerikanischer Autoren mit dem Argument, wie könne sie so etwas schreiben. Sei sie doch kein Latino. Schriebe ich einen Science Fiction Roman aus der Sicht des Bewohners eines Planeten in Betelgeuze.... Ok, der Vergleich hinkt, von dort kommt kein Protest.





Nessun commento: