Erst mal etwas zum Virus. Es scheint
näher zu rücken. Ich erhielt einen Anruf der Gemeinde von Cento,
dass aufgrund eines Erlasses des Governeurs der Emilia Romagna alle
Schulen, Kindergärten geschlossen werden, ein Versammlungsverbot
besteht, und nur eine Person am Tag einen Kranken im Krankenhaus
besuchen sollte. Sämtliche Klassenfahrten sind untersagt,
Transportmittel sind täglich zu desinfizieren, Hände waschen. Der
Erlass wurde am Sonntag Nachmittag verabschiedet, nach dem noch
schnell der Carneval in Cento durchgezogen wurde, wo sich Tausende
von Besuchern gegenseitig auf den Füssen standen, lol.
Erinnert mich das nicht an ein Schild
in den Hamburger Strassenbahnen aus den 60er Jahren mit ihren kurzen
unbeheizten Waggons? „Bei Husten, Schnupfen, Niesen, bediene dich
des Taschentuches.“ Mir tat die Schaffnerin leid, die in dem
Fahrgastraum ständig hin und her lief um ihre Tickets an das
schniefende Publikum zu verkaufen und rief: „Wer hat noch keinen
gültigen Fahrtausweis?“ Doch nun zum Spiegel.
Er hat den Friedrich Merz auf
dem Titelblatt. Vermutlich stellt er sich als Kandidat für die
Führung der CDU und den Kanzlerposten auf. Im Grunde Jacke wie Hose.
Wichtiger wäre es jetzt, über einen Forscher zu berichten, der
einen Impfstoff gegen das Corona-Virus aus dem Hut zaubert. Schön
wäre es. Doch die Mediziner sind eben auch nur Menschen. Das Virus
wird uns noch zu schaffen machen. Hier sollte die Basisforschung
erweitert werden mit dem Ziel, bei einem neuen Virus so schnell wie
möglich einen Impfstoff entwickeln zu können.
Das Interview mit dem
Bundesgesundheitsminister Spahn gefiel mir. Nicht, weil der eine
Lösung für die Beseitigung des Virusproblems bereitstellen könnte,
sondern weil er ausdrückt, dass Personengeschacher eine Partei
unsympathischer macht und endlich mal Hand angelegt werden sollte,
Probleme zu beseitigen. Wenigstens einer, der merkt, dass deutsche
Politik nur um sich selbst kreist. Politik nimmt zig Seiten Spiegel
in Anspruch. Wenn man die überliest, versäumt man nichts.
Es gibt ein Interview mit dem
früheren Nissan und Renault-Chef Carlos Ghosn, der sich in Japan aus
dem Staub gemacht hat und in den Libanon geflüchtet ist. Die Flucht
ist o.k., über die ihm zur Last gelegten Verfehlungen kann ich mir
kein Urteil erlauben. Das, was mich an dem Mann stört ist, er hat
sich nicht der japanischen Bescheidenheit angepasst, sondern
geprotzt, geprasst und angegeben. Kam nicht gut an. Ich meine, wenn
du theoretisch auf einem fremden Planeten landest, studierst du die
Kultur der dortigen Einwohner und passt dich an. Ich fühle mich
inzwischen mehr als Italiener und komme damit gut zurecht.
Psilobycin scheint im Kommen zu
sein. Ein aus Pilzen gewonnener Wirkstoff, der als LSD in den
Hippie-Jahren Furore machte. Anscheinend vermindert er Depressionen,
so dass Forscher jetzt erste Versuche in Deutschland mit den von der
Krankheit befallenen durchführen. In der letzten Scientific
American, die ich noch nicht durchgelesen habe, wird ein Verfahren
vorgestellt, welches den Stoff schneller herstellt. Ich werde in
einem späteren Eintrag davon berichten.
Schüsse in Hanau. Vollkommen irre.
Man kann nicht in die Köpfe der Täter sehen. Eines jedoch scheint
sicher zu sein, diese Verklärung von Deutschen, welche Teile der AfD
betreiben, ist abwegig. Deutsche sollten froh sein, wenn sie noch im
Mittelfeld zu finden sind. Digitalisierung und andere neue
Technologien, geben ihnen genug zu tun, sich abzustrampeln, um dort
zu bleiben.
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