Coversong Roads

venerdì, giugno 02, 2017

Identitäre Bewegung und Star-Club

Mann, das ist interessant, lol. Vor einigen Tagen las ich im “Spiegel” etwas über Melanie Schmitz, das Postergirl der Identitären Bewegung. Eine rechte Jugendbewegung für deutsche Tradition, Heimat etc. etc. Schmitz hat ein paar Videos auf YouTube und aufgereiht sehe ich einige der Identitären Bewegung. Die kommen mir vor wie eine Kreuzung von einem Lenie Riefenstahl Film mit einem B-Movie. Zum schieflachen. Rückwärtsgerichtete Jugend. Um mit Merkel zu sagen “Das geht gar nicht”. Ich sage mal: SF-Fans sind sicher nicht darunter.
Der Maiziere, Innenminister von Beruf, hat auch den Rückwärtsgang eingelegt: “Wir sagen unseren Namen. Wir geben uns die Hand.” Deutsche Leitkultur, lol. Ich glaube, ich spinne.
Interessant fand ich den Artikel “Hier spricht der Klon”, in dem berichtet wird, dass Künstliche Intelligenz (KI) Anstalten macht, menschliche Stimmen zu imitieren. Wenn dann noch Images dazukommen, dann geht es mit den Fake News erst richtig los.
Einfach ist es nicht. Um so etwas hinzubekommen, dazu gehört eine Menge Wissen über Digital Signal Processing (DSP). Über meinen IoT-Kurs wurde mir die Komplexität klar gemacht. DSP verlangt Kenntnisse von Calculus (Integral, Differential), von Fourier Transformationen, Nyquist Samplings, Auflösung, Bandbreite und Power und was weiß ich sonst noch. Neben der Programmiererei sollte man schon gut in Mathe sein.

Da kommen Erinnerungen hoch. Auf Spiegel online gab es unter “Eines Tages” die Wiederholung des Artikels “Rockfürst der Reeperbahn.” Es ging dabei um Horst Fascher, damaliger Geschäftsführer des Star-Clubs auf der Großen Freiheit in St. Pauli. Er hatte Anfang der 60er die Beatles in den Club geholt, war ein wüster Schläger. Zu der Zeit, ich glaube, nachdem ich meinen Dienst in der Bundeswehr abgerissen hatte, streunte ich auf St. Pauli herum und geriet eine Nacht in den Star-Club. Wenn nicht gerade eine populäre Band spielte, war der Eintritt frei. Hinter dem Vorhang wurden elektrische Gitarren gestimmt. So cool. War ja neu. Dann ging der Vorhang auf und ich sah eine Beat-Band. Das war ein epochaler Moment für mich. Von da an war ich jede Nacht im Star-Club, so bis gegen 3:00 Uhr nachts. Dann nahm ich die Linie 14 bis zur Dorotheen-Straße, um nach Haus zu kommen. Die Schaffnerin kannte mich nach einer Weile und weckte mich an der Station auf.
Im Star-Club, wo unsere Band mal an einem Wettbewerb teilgenommen hatte, ging es turbulent zu. Jede Nacht gab es mindestens eine Schlägerei. Ich stand mit ein paar Kumpeln an dem Notausgang zum Paradieshof, an dem es ein paar Strip-Tease Läden gab. Wir bezahlten dem Kellner 50 Pfennig, um da stehen zu können und sahen wie Fascher und sein Kumpel Ali erbarmungslos zu schlugen. Auf der Tanzfläche war Blut zu sehen, um das das Publikum elegant herumtanzte. Eine Wahnsinns-Atmosphäre. Es wurde getwistet bis zum Abwinken. Meine Bauchmuskeln schmerzten. Einer meiner Kumpel war zu jener Zeit schon Programmierer, der für die IBM 1401 programmierte. Das fand ich so cool. Ich selbst verkaufte zu der Zeit bei Osram Glühlampen. Wir sahen alles: Die Beatles, Tony Sheridan, Vince Taylor and the Dominoes, Little Richard, Jimi Hendrix, Bo Diddley, Ray Charles, Brenda Lee, the Liverbirds. Machte mich heiß, meine Mutter schenkte mir eine Eco, italienische elektrische Gitarre, ich nahm Unterricht beim Musikhaus Zinngrebe, hängte dort einen Zettel an das Board und bekam mein erstes Angebot als Rhythmus Gitarrist bei den Black Dominoes, Bad Oldesloe. Aber erst bei Crying Wolf and the Allstars ging richtig die Post ab. War die beste und aufregendste Zeit meines Lebens.



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