Maple Syrup = Ahorn Sirup
Sirup wird bei uns aus Zuckerwasser, Rübensäften gewonnen und in der Lebensmittelindustrie als Süssstoff eingesetzt, während US-Amerikaner ihn auf Pfannkuchen schmieren. Er enthält um die 60 Prozent Zucker und trägt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dazu bei, dass ein beachtlicher Teil der Amerikaner aus den Nähten platzt.
Der Sirup wird März und April, wenn das Eis weggeschmolzen ist, aus Ahornbäumen gezapft. Für 2012 wurden geschätzte 96.1 Millionen Pounds produziert. Pound ist etwas weniger als unser Pfund, es werden wohl um die 45 Millionen Kilo sein mit einem Wert von 270 Millionen Dollar. Um das Zeug besser vermarkten und die Produzenten besser betreuen zu können, wurde eine Genossenschaft gegründet, die Federation of Quebec Maple Syrup Producers. Das ist alles nicht aufregend. Schließlich gibt es Ähnliches überall auf der Welt, mit anderen Produkten. Portugiesische Korkeichen, malaysische Gummibäume, unsere Landwirtschaft etc. etc.
Was aufhorchen lässt ist, dass Genossenschaften dieser Art von bestimmten Gruppen in Kanada als sozialistische Agenturen angesehen werden, die bekämpft werden müssen. So stahl man Sirup im Wert von 18 Millionen Dollars aus einem Lagerhaus der Federation, um ihn auf dem freien Markt zu verkaufen. Die Federation hat sich in den Augen der Rebellen zu einem bürokratischen Monstrum entwickelt. Nun, das denken ja auch viele über die Europäische Union. Die Federation versteht sich als Hüter der Ahornsirupproduktion. Leute, die in die Federation eintreten wollen, um Sirup zu produzieren, warten auf die Allokation von Land auf Jahre hinaus. Wenn sie bereits Land und Ahornbäume gepflanzt haben, dürfen sie die Produktion nicht ohne Genehmigung der Federation initiieren. 1200 Produzenten stehen auf der Warteliste.
Nun, die Genossenschaft will den Preis hochhalten. Verständlich. Das Ganze erinnert mich an Ayn Rands "Atlas shrugged", das ich für den Augenblick zur Seite gelegt habe, da ich erst mal meine periodischen Druckerzeugnisse durchackern muss. Rands Schinken enthält bizarre industrielle Zusammenschlüsse, welche die Protagonisten des Romans zur Weissglut bringen. Doch darüber mehr, wenn ich das Buch durchgelesen habe.
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