Jetzt was anderes:
Lt.
„Business Week“ ist der Kerl so gemein, hat es aber geschätzt
auf 11 Milliarden Dollar gebracht, lol. Lt einer Umfrage steht er
einem Unternehmen vor, für das es sich am wenigsten zu arbeiten
lohnt. Im Gegensatz zu jedem Management Lehrbuch behandelt er seine
Mitarbeiter mies und macht trotzdem Geld. Charlie Ergen, Boss und
Mehrheitsaktionär von Dish Network, einem Fernsehprovider mit 14
Millionen Abonnenten. Im Unternehmen hat er eine symbolische Drehtür,
durch die seine Manager ins Unternehmen kommen und wieder gehen. Weil
er alles selbst bestimmt. Abonnementspreise usw. Ich sage mal. Wenn
er den richtigen Riecher hat, warum nicht?
Manager wurden getriezt
wie andere Mitarbeiter auch. Eine Abteilungsleiterin verließ das
Unternehmen ausgepowert nach 10 Jahren und traf Ergen in einem
Restaurant. Der fragte sie, ob sie sich das Gesicht habe liften
lassen. Nein, meinte sie, das kommt nur daher, weil ich nicht mehr
für dich arbeite, lol.
Es sind Kleinigkeiten, die
hier hochgespielt werden. Z.B., wenn sich ein Mitarbeiter verspätet,
geht direkt eine Mitteilung an den Abteilungsleiter. Wenn es schneit
und friert, wird den Mitarbeitern empfohlen, sich in der Nähe ein
Hotelzimmer auf ihre Kosten zu nehmen. Ok. Das ist abartig. Es darf
nicht vom Haus aus für die Firma gearbeitet werden. Es gibt keine
Unternehmenskreditkarte. Gibt man Trinkgeld über 15 Prozent hinaus,
wird die Differenz vom Gehalt abgezogen.
Mobbing ist doch
schlimmer. Der Leiter der Organisations-Abteilung, in der ich
arbeitete, war so einer. War wohl in den 70ern. Er kreiste um uns
herum und lauerte nur darauf, dass jemand etwas verkehrt machte.
Sensible Typen konnte er vergraulen. Auf der anderen Seite war der
Mann gut. Die Organisations-Abteilung wurde mit der Datenverarbeitung
zusammengelegt und für uns gab es satt zu lernen. Ich wurde
Programmierer. Der Mann wurde Hauptabteilungsleiter. Ein harter
Knochen. Er forderte und förderte in der Art, dass er jedem Kurse
anbot. Ich riss mich darum war aber gleichzeitig so aufmüpfig, dass
er mich auch am Ar*** hatte und rauszubimsen versuchte. Ich erhöhte
meine Drehzahl. Arbeit im Büro hängt ja neben anderen Dingen auch
von der Drehzahl ab. Muss ich aufdrehen, kann ich es langsam tuckern
lassen? Wie tickt der Mann, der dir den Auftrag gab? Kann man sagen:
„Ouuuuu, das wird etwas dauern,“ und dann erklären, warum? Und
der Mann nimmt dir das ab? Und dann hast du genügend Spielraum,
deine Arbeit ohne Stress zu erledigen? Oder musst du gleich
ranklotzen? Wie gesagt: Ich erhöhte meine Drehzahl, besetzte bei
Gruppenpräsentationen den Platz am Overhead Projektor und gab ihn
für Stunden nicht mehr ab. Der Kerl sollte mir nicht sagen, dass ich
mich nicht einsetzte, lol.
Aus dem privaten Bereich
sickerte es durch, dass seine Frau betrunken von der Polizei
aufgegriffen worden war, weil sie es zu Haus nicht mehr aushielt.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass der Betriebsrat auf ihn aufmerksam
geworden war. Auf der Betriebsversammlung wurden anonyme Briefe an
den Betriebsrat vorgelesen. Darunter einer wie „Warum ist Herr XXX
noch da?“
XXX war unser
Hauptabteilungsleiter. Der war dann plötzlich weg. Es war dem
Vorstand zu viel geworden. Ein Klasse-Manager, wäre er kein
Mobbing-Freak gewesen.
Wie gesagt, auch Ergan,
der in der „Business Week“ beschriebene, ist ein harter Knochen.
Das beste ist, mal eine Strecke unter Leuten wie diesem zu arbeiten,
um seine eigenen Leistungen zu verbessern und später mit dem
erworbenen Können und Wissen zu einem anderen Unternehmen zu gehen,
um etwas besser zu sein, als die Kollegen. Reicht doch.
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