Coversong Roads

martedì, novembre 13, 2012



Scientific American, December 2011

Geht schon wieder los mit „World Changing Ideas“. Ich erinnere mich schon einmal darüber geschrieben zu haben. Nehme an, es gibt jedes Jahr eine Ausgabe mit 10 Ideen, welche die Welt verändern können. Doch die Welt ist immer noch, wie sie war.

Hier einige: „The Wallet in your Skin“. Brieftasche in deiner Haut. Venenmuster der Handfläche.
Das Fujitsu Palm Secure System scannt und erkennt es, ordnet es einer Person zu. Der Kunde wedelt die Hand vor den Scanner, das System zieht den Geldbetrag ein. Bei Schulen in Florida County funzt es und in einigen anderen Orten der U.S.A und Japan. So wie ich es sehe, hat es sich noch nicht durchgesetzt. In der Ausgabe stand, dass Banken sowie Technologieunternehmen sich schwer damit tun, es einzusetzen.

„Computers that don´t freeze up“. Einer meiner PCs bootete nicht mehr. Er verlangte plötzlich ein Bootmedium. Ich hatte keines außer der Festplatte. Anscheinend kam das System da nicht ran. Ich insertete die CD mit der Motherboard Software, erzeugte eine Hilfsdiskette, restartete den PC und voilá: Es ging wieder. Keine Ahnung, was dort passierte. - Es geht nun darum, dass das Betriebssystem erkennt, welche PC-Programme wichtig sind und die Resourcen dafür zur Verfügung stellt. Im Grunde ist es ja nichts Neues. Das Betriebssystem hat seit jeher einen Taskhandler, der je nach der vom Programmierer gesetzten Priorität, dem Programm die erforderlichen Resourcen zur Verfügung stellt. Das soll im Hinblick auf Multicore-Maschinen automatisiert werden; denn ein Mensch würde beim Setzen von Prioritäten bei einer 1000-Core Maschine nicht mehr durchblicken

„Currency without Borders.“ Damit ist Bitcoin gemeint. So vor einem Jahr gab es einen „Business Week“-Artikel darüber. Eine Nerd-Währung. Man bezahlt Lieferanten nicht über Paypal oder mit Kreditkarten. Als ich das erste Mal darüber las, gab es weniger als 10 Online-Geschäfte, deren Produkte man mit BitCoin bezahlen konnte. Ich muss mal unseren Tabakhändler fragen, der seinen Server einer BitCoin Gruppe zur Verfügung gestellt hatte und am Mining von BitCoins partizipierte. Wenn man genügend Computerresourcen einsetzt kann man BitCoins aus der Luft zaubern. Inzwischen habe ich ihn gefragt. Er macht nicht mehr mit. Die Energiekosten sind zu hoch, um den Server rund um die Uhr laufen zu lassen. Nun ist es mit den Energiekosten auch besonders schlimm. Italien hat kein Öl, keine Kohle, kein Gasvorkommen und keine Atomkraftwerke. Die Strompreise zählen mit zu den höchsten in Europa. Die Aluminiumschmelze Alcoa hat sich vor kurzem aus Italien wegen der exorbitanten Energiekosten verabschiedet.

„Microbe Miners“ Wo wir gerade bei Mining sind, lol. Bazillen werden zur Mineralienextraktion eingesetzt, in dem man Erzgestein mit ihnen besprenkelt und eine verdünnte Säure dazu gibt. Aus dem Erz mit niedriger Mineralkonzentration können 85 % an Mineralien extrahiert werden. Von den Krankheiten erzeugenden einmal abgesehen, können Bakterien sehr nützlich sein

„Crops that don´t need replanting“. Bevor Landwirtschaft betrieben wurde, gab es immer wiederkehrende Nutzpflanzen. Vorteile sind: Ihre langen Wurzeln verhindern Bodenerosion, sie benötigen weniger Wasser und Düngemittel. Geeignet für Entwicklungsländer, in denen Resourcen knapp sind. Nur, um diese Pflanzen einjährigen gleichzustellen, wird man vermutlich noch eine Entwicklungszeit von 20 Jahren benötigen. Das ist wie bei pharmazeutischen Unternehmen, die kein Interesse daran haben für spezifische Krankheiten in Entwicklungsländern zu entwickeln, weil Leute dort zu wenig Geld besitzen.

„Liquid Fools for Electric Cars“. Professor Yet-Ming Chiang hatte eine Idee: Flow Batteries = Fließ-Batterien. Was fließt ist Elektrolyt, das aus Nanoteilchen besteht. Die Energiemenge korreliert mit der Größe der Batterie. Das soll der Vorteil sein. Nur was nützt es, wenn die Batterien nicht mehr ins Auto passen. Und dann wird eine Pumpe benötigt, welche die Nanoteilchen in die Batterie presst. Und die Ladezeit ist das vierfache einer gebräuchlichen Betterie. Nun, damit ist nicht gesagt, dass man das Modell ablehnen sollte, wenn sich Ansätze zur Behebung dieser Nachteile abzeichnen.

Nano size Germkillers“. IBM entwickelt Nano-Messer, die Bakterien killen. Neuropartikel haben eine positive Ladung und binden sich an negativ geladene Membranen von Bakterien, schneiden sie auf. Die Bazillen fallen in sich zusammen wie angestochene Ballons. In einem klinischen Test sollen die Nanoteilchen bei resistenten Bakterien eingesetzt werden.

Das waren einige der Ideen. Es gibt weitere wie „The Machine that would predict theFuture“. Sie stammt von einem schweizer Physiker. Für eine Milliarde USD sollte es möglich sein, so meinte er, digitalisierte Daten aus Informationstechnik, Physik, Mathe, Sozialwissenschaften so zu verarbeiten, dass spezifische Simulationen durchgeführt werden. Z.B. Sollten die Amis noch mehr Gefängnisse bauen? Das Projekt nennt sich „Living Earth Simulator“. What-if-Simulationen. Was wäre. Die Idee ist nicht ohne. Wird nur an der Umsetzung hapern, lol. Es gibt keine brauchbare Theorie sozialen Verhaltens. Aber vielleicht wird die Maschine, wenn sie denn gebaut wird, das ausklamüsern.

„This Way to Mars“. Inzwischen haben sie ja wieder einen Rover hingeschickt. In diesem Artikel geht es auch mehr darum, wie man Menschen dort hin bekommt. In einem Interview hatte ich gelesen, das funktioniert nicht. Innerhalb von 3 Wochen wären die Astronauten tot. Die Autoren dieses Artikels schlagen einen flexiblen Weg vor. Antrieb sollten Hall-Effekt-Thruster, eine Art Ionen Triebwerk sein, das mit Energie aus Solar-Panels versorgt wird. Vorteil ist, dass Schiff braucht nur wenig chemischen Treibstoff für die Thruster mit sich zuführen und spart so 40 – 60% Gewicht. Chemischer Treibstoff würde nur für Start und Landung eingesetzt. Flexibilität rührt daher, dass erst einmal Asteroiden angeflogen werden würden, die zwischen Erde und Mars liegen. Während dieser Zeit würden aus den gewonnenen Erfahrungen Schutz gegen Raumstrahlung und Zero-Schwerkraft zu entwickeln sein. Ferner schlagen die Autoren vor, den Oberth-Effekt, einen Gravitationskickstart einzusetzen, um Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen und sie schlagen Pods vor, anstelle von Raumanzügen, eine Art Taucherglocken, wie man sie in „2001“ sah, als HAL einen Astronauten nach dem anderen tötete. Die Astronauten müssten 1,5 Jahre auf dem Mars bleiben, bevor der auf einer Linie mit der Erde für den Rückflug die Bedingungen erzeugte. Eines der großen Hindernisse für einen Flug zum Mars.

„After the Deluge“. Klimaänderungen treffen Städte, die neuerdings mit Überschwemmungen zu kämpfen haben. Z.B. werden in Dubuque, Iowa, Häuser abgerissen, um dort wieder ein offenes Flußbett herzustellen. In diesem Artikel werden die Bemühungen einiger nordamerikanischer Städte geschildert, sich an neue klimatische Gegebenheiten anzupassen.

„Hidden Switches in the Mind“. Anhand des unterschiedlichen Verhaltens von genetisch identischen Zwillingen wird veranschaulicht, daß es epigenetische Veränderungen gibt. Änderungen von Chemikalien, die auf Genen sitzen, diese an und ausschalten ohne sie zu verändern und damit das Verhalten steuern. In diesem Fall haben die Brüder Koks genommen. Der eine war resilient, der andere wurde süchtig. Wieso gibt es bei dem einen den epigenetischen Marker, bei dem anderen nicht? Es ist die Umgebung, meint der Autor, lässt aber offen, wie die spezifische Einwirkung des Environments auf die DNA mittels eines Markers vor sich geht.

„Ants and the Art of War“. Dass Ameisen Kriege führen wußte ich. Dass diese denen der Menschen ähneln, war mir unbekannt. Fußsoldaten halten das Opfer für die Krieger fest, die es zersäbeln. Meistens geht es gegen andere Stämme. Die politische Partei DIE PIRATEN rühmt sich ja ihres Schwarmverhaltens. Sieht so aus, als zersäbelten sie sich selbst, lol. Funktioniert irgend etwas nicht mit der Steuerung.

Ameisen, die größtenteils aus sterilen Arbeiterinnen, ein paar faulen männlichen Drohnen und einer Königin bestehen, gehen in Blitzkriegsmanier vor, überrollen Feinde mit erdrückender Übermacht. Einige Kolonien bestehen aus hunderttausenden von Ameisen. Die Arbeiter setzen sich aus Ameisen unterschiedlicher Größe zusammen. Die Vorhut besteht aus Minors, den kleinsten. Es sind die meisten und daher entbehrlichsten. Sie verwickeln die Gegner in Scharmützel und warten auf die Großen, welche die Gegner zerrreißen.

Warum das alles? Es geht um Lebensraum. Haben wir schon irgendwo mal gehört. Und es geht um Nahrung und Arbeit. Einige Ameisenarten richten Gefangene als Sklaven ab. Bei Stämmen mit großer Anzahl wird bis auf den Tod gekämpft. Bei kleineren Stämmen reichen Drohgebärden, bis einer von ihnen sich zurück zieht. Die Larven dienen dem Gegner als Nahrung. Gefangene werden Sklaven.

Bei dem letzten Beitrag geht es um einen „Arm in the Ice“. 1999 wurde er entdeckt. Zu wem gehört er? Man ahnte: Vermutlich zu einem der Passagiere des Northwest Airline Fluges 4422 aus dem Jahr 1948. Der Flieger war an einem Berg in Alaska zerschellt.

Northwest Airlines wurde vor kurzem von Delta Airlines absorbiert. Es war die erste Fluglinie, die mich in die USA geflogen hatte, als ich bei Dow Chemical in Midland, Michigan zu arbeiten anfing. Das war zu der Zeit, als Assembler auf Mainframes, Großcomputern also, nicht jedermanns Ding war. Da flog ich Business Class. Später, als man zu Client Server Produkten auf PCs überging, und Programmiersprachen einfacher wurden, gab es nur noch Tickets für die Holzklasse. Ich flog zum Beispiel jede Woche mit einem „Puddlejumper“ der Northwest Airlines von Greenville, South Carolina nach Fort Smith in Arkansas. Umsteigen in Memphis, Tennessee. War abenteuerlich. Zum Teil passten nur 10 Leute in den Flieger.

Nun wieder zurück zum Arm. DNA-Proben verliefen ergebnislos, weil die DNA zerstört war. Bis auf die der Mitochondrien, der Energiemaschine in der Zelle. Eine Expertin holte die DNA aus Knochenzellen hervor. Darüber hinaus wurden Fingerabdrücke der Hand des gefundenen Armes registriert. Mit diesen Daten wurden die Verwandten und Nachkommen der Passagiere aufgesucht. Deren DNA und Abdrücke mit denen des Arms verglichen. Detektivarbeit, durch die man heraus bekam, wessen Arm es war.
















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