Phantastisch 4/2011
Horst Illmer legt sich mit UpDate, Nachrichten und Neuerscheinungen, wieder ins Zeug. Die Rezensionen sind überschaubar und die Titel gut gewählt. Hätte ich mehr Zeit, würde ich zuschlagen und mir einiges zusammenkaufen.
Phantastisch hat einen 2 Seiten starken Comic in sein Repertoir aufgenommen. Eine Bereicherung.
In „Geteilte Bücher, geteilte Freud“ schreibt Christian Endres über das Für und Wider von in mehrere Bände aufgeteilten Romanen, und er fragt Verlagsleiter dazu aus.
Es scheint wieder einige neue phantastische TV-Serien zu geben, die unter die Lupe genommen werden. Dann gibt es etwas über Kannibalen in Horrorfilmen. Mit solch neckischen Titeln wie „Tunnel der lebendigen Leichen“ werden makabre Geschmäcker angesprochen. Keine Ahnung, wie die Leute ticken.
Ich lese einen Beitrag über Michael Ende, dann wird über einen ins Deutsche übersetzten afrikanischen Roman berichtet. Ngugina Thiongos „Herr der Krähen“. Da die Jungs in Kenia, wo er her kommt, noch weniger lesen als bei uns, erzeugt allein das Schreiben eines Buches schon Respekt.
In einem weiteren Beitrag widerlegt Horst Illmer die Mär, dass es sich nicht lohnt Kurzgeschichten in Deutschland zu schreiben, da diese keinen Verlag finden würden.. Für seine gegenteilige Ansicht gibt er zahlreiche Beispiele an. Es lohnt sich auf jeden Fall zu schreiben. Ich selbst hätte auch Lust dazu, nur Singen macht mir zur Zeit mehr Spaß.
In „Große Bilder aus dem Wilden Westen“ beschreibt Christian Endres Westerncomics.
Unter „Klassiker der phantastischen Literatur“ skizziert Achim Schnurrer im 2. Teil ein Porträt von Karl Friedrich Bahrdt. Das war hochinteressant. Nicht so sehr das Buch „Zamor oder der Mann aus dem Monde“, dass 1787 in einer Berliner Buchhandlung erschien, obgleich es eines der ersten deutschen SF-Romane war. Es war der Lebensweg des Autors Bahrdts, der so interessant war. Scnurrer zeigt die damalige Struktur Deutschlands und die Schwierigkeiten eines intelligenten und aufmüpfigen Gelehrten wie Bahrdt, in den Universtitäten der Kleinstaaten Fuß zu fassen.. Verwoben war alles mit Bahrdts Zugehörigkeit zu einer Loge, deren Mitglieder sich Illuminaten nannten, so wie der Außerirdische seines Buches. Die Kirche war von diesen Logen nicht angetan und überhaupt war bei Bahrdt von Political Correctness nichts zu spüren. Das hat ihm für die letzten Jahre seines Lebens die Internierung in einer Festung eingebracht.
Zum Schluss gibt es noch eine Film-Kolumne mit dem Titel „Invasionen“ und Achim Schnurrer schreibt über Hansrudi Wäscher, einen Pionier der deutschen Comics. Die Ausgabe ist wieder gelungen. Lohnt sich.
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