Asimov’s Science Fiction, March 2011
Robert Silverberg zog für seine Kolumne „Reflections“ das Buch „The Plot Genius“ aus seinem Bücherschrank. Es stammt aus dem Jahr 1932 und wurde in der Absicht geschrieben, Autorenaspiranten bei der Suche nach Handlungen zu unterstützen. Im Buch selbst gibt es eine Art Suchmaschine, in neun Elemente eingeteilt. Wycliffe A. Hill, der Autor, nannte sie Locale or Atmosphere, First Character, The Beloved, a Problem, Obstacle to Love, Complication, Predicament, the Crisis, and Climax. Der Apparat enthält ein Rad. Gedreht, findet man für jedes Element eine Nummer im Guckloch, die man anhand einer Liste interpretieren kann. Auf diese Art kann man sich die rudimentäre Handlung einer Story oder eines Romans brauen. Die Elemente müssen ausgewaltzt werden, und man muss drum herumschreiben. Wie ein Rezept J Toll, nicht wahr? Wenn ich mir einige Short-Stories ansehe, dann hätte der Autor, und ich will mich nicht ausschließen, so einen Mechanismus wie diesen gebrauchen können.
In dieser Ausgabe finde ich „I was nearly your mother“ von Ian Creasey gelungen. Marian, ein Teenager, dessen Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, bekommt Besuch von einer Frau, die sie an ihre Mutter erinnert. Es ist die gleiche Frau aus einem Paralleluniversum. Nur dass sie ihre Marian abgetrieben hatte., danach unfruchtbar wurde und nun andere Universen nach einer Tochter durchsucht. Die Handlung ist sparsam, mehr auf die psychologische Dynamik zwischen den Beiden ausgerichtet. Dialoge, Wechselspiel der Emotionen, die sich daraus ableiten. Zwiespalt der Gefühle, denen Marian ausgesetzt ist. Sollte sie diese Frau als Mutter anerkennen? Sie schafft es nicht. Die Frau bringt sich um, hinterläßt Marian die Mittel Paralleluniversen aufzusuchen. Marian verzichtet und nimmt sich vor, ihr Leben auf ihrer Erde weiter zu führen.
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