Coversong Roads

sabato, dicembre 23, 2006

Second Life, Eindrücke

Mein Avatar heißt Klaus Thibaud. Mit ihm fliege und teleportiere ich von einer Region zur anderen. Abgesehen, dass es ein Computerspiel ist, was gleichzeitig eine Sozialisierungsfunktion haben soll, gibt es andere Unterschiede zum Real Life (RL), dem wirklichen Leben.

Wenn ich fliege und neben einem der Gebäude lande, die sonst unter mir vorüber ziehen, sind sie leer. "Niemand zuhause?", brauche ich nicht zu rufen. Die Leute sind im RL. Hin und wieder gibt es ein Überflugverbot, weil das Areal für eine bestimmte Gruppe reserviert ist. Ich fliege in die Wolken und komme auf dieser Höhe über das Grundstück hinweg. Fazit: Leute kaufen sich Grund und Boden in SL, bauen Häuser, richten sie ein und das war’s.

Ich habe hier eine Wand erzeugt, einen Prim, ein primitives Objekt, was ich mit dem Design Tool erstellt habe.
Die Region heisst 'Sandbox' (Sandkiste), wo man nach Lust und Laune Gegenstaende herstellen kann. Sie werden jeden Tag abgeraeumt.

Bauen, einrichten. Man kann die Arbeiten ausführen lassen oder es selbst probieren, wenn man einmal die Scriptlanguage drauf hat. Die Programmiersprache also, ein Interpreter, die schon beim Sichern den Script in ein ausführbares Modul umwandelt, in die Befehle aus Nullen und Einsen, die der Computer versteht und umsetzen kann. Im Gegensatz zu Cobo, Assembler oder C, die durch einen Compiler laufen müssen. Mit diesen Scriptmodulen sind Objekte herstellbar. Die Sprache ist Ereignis gesteuert. Wenn zum Beispiel in einem Tanzclub der Mann einen blauen, die Frau einen rosa Ball anklickt, werden sie zusammen Salsa oder einen Slow Dance tanzen.

Wenn man genau hinsieht, tanze ich eine Hot Salsa im Bad Girls Club

Inzwischen gibt es bei SL mehr als 2 Millionen Residents, Mitglieder also, von denen acht bis zehntausend online sind. Was machen die Leute? Hier gibt es weitere Gegensätze zu RL. Frauen haben bessere Chancen einen Job zu bekommen als Männer. Nun gut, Escort Service, Prostituierte, Stripper sind die gängigsten. Dann Club Manager. Nun, alles virtuell. Im Real Life Sektretärin oder Küchenhilfe, die den Traum von einem Haus haben, und sich im SL ihren Traum zusammen bauen.

Einkaufszentren sorgen dafür, dass man sich Möbel, Kleider und Schmuck kaufen kann. Das Bild nebenan zeigt mich im Spielcasino. Ich werfe zehn Linden Dollars in einen Spielautomaten und hoffe auf den Jackpot. Der kommt nicht. Während ich diesen Eintrag schreibe, hänge ich in dem Sitz, der mir alle zehn Minuten zwei Linden Dollars zahlt. In fünfzig Minuten habe ich meinen Einsatz wieder eingesessen.

Ich sitze hier im Spiel Casino
Atavars der meisten Frauen gleichen Topmodels. Die Kleidung ist aufreizend, zum Teil nuttig und törnt die Männer an. Es gibt Sex-Clubs, Sado Maso Läden, Folterkammern, virtuellen Sex in allen Positionen, wenn man dazu einen Partner gefunden hat.

Im SL wird gechattet und je nach Ort sind die Gespräche eingefärbt. Eine Frau mit dem Namen ‘submissive’ (unterwürfig) sagt im Rotlichrevier, dass sie es liebt ans Bett gefesselt und benutzt zu werden. Sie sucht im SL danach, vermutlich weil ihr Mann ein zu netter Kerl ist. – Bis jetzt habe ich es nur einmal im Chat gelesen, dass eine Frau ihr Gegenüber fragte, wie alt er sei. Es waren Deutsche.

Sie: Sag mal, wie alt bist du eigentlich?
Er: Nun ja, möchte ich nicht sagen.
Sie: So schlimm?
Er: Schon etwas, ja.

Verstößt das gegen die unausgesprochene Etikette? Keine Ahnung. Nur meistens fragen die Leute nicht, akzeptieren die Second Life Residents als Gespräch- oder Sexpartner, so wie sie ihn dort sehen.
Mit dem richtigen Riecher kann im SL Geld gemacht werden. Es gibt mehrere Tausend Personen, die pro Jahr um die zwanzigtausend US-, keine Linden Dollar verdienen. Es kann jedoch stressig sein.

SL crasht hin und wieder. Es gibt Momente, wo ein Rollback auf den letzten Aufsetzpunkt gemacht wird. Dort, wo die Datenbanken gesichert wurden. Ein kleines Desaster für Geschäfte, die danach verkauft haben. Sie müssen diese Daten aus Logs rekonstruieren, eine Heidenarbeit. Aber das gehört zum Unternehmertum, oder?
SL ist in ständigem Wandel, in permanenter Expansion. Nicht nur, dass neue Objekte und Residenten hinzu kommen, die Programme werden verbessert, um neue Funtionen erweitert. Klar ist, dass Linden Labs, die hinter SL stehen, zumindest zwei Systeme haben. Ein Entwicklungs- und ein Produktionssystem. Getestete Programme werden aus dem Entwicklungssystem ins Produktionssystem überführt, dass dem Nutzer zur Verfügung steht.
Als SAP-Programmierer hatte ich mit einem Entwicklungs-, einem Test-, und einem Produktionssystem zu tun. Die Idealkonfiguration.

1 commento:

To Aqui ha detto...

'Logo o rapaz que chamei vem arrumar meu micro assim poderei ir com você conhecer o second life...me aguarde ..affff