Stattliche Anzahl von Seiten: 140. Andro ist das Fanzine des Science Fiction Club Deutschlands. Der ist ein Verein. Vereine haben es an sich, dass sie einigen Menschen, die sich für den Posten eines Vorsitzenden, Schriftführers, Kassierers, Beirates, Administrators und was es hols der Geier sonst noch alles gibt, interessieren, viel Arbeit aufbürden und dazu noch meckern. Das nennt sich dann "Vereinsmeierei". Irgendwann haben die Leute die Faxen dicke und treten zurück. Wie ich dem Vereinsbeiblatt "sfcd:intern50" entnehme, ist das gerade wieder der Fall.
Redakteur Michael Haitel sowie der stellvertretende Vorsitzende Ralf Boldt treten zurück. Wahl, Meckern, Rücktritt sind nichts ungewöhnliches. In Zeiten wie diesen ist die Toleranzschwelle besonders niedrig. Corona hält sie knapp über dem Boden. Haitel war schon vor rund einem Jahr? aus Facebook ausgestiegen, weil ihm irgendetwas nicht passte. Da zuckte doch glatt meine Augenbraue nach oben. Ich wende mich nun der Ausgabe zu.
Aufmachung gut wie immer. Und dass Verlagswerbung erscheint, zeigt, das Fanzine wird auch von Verlagen geschätzt. Dass Gendern von der Redaktion abgelehnt wird, macht sie mir sympathisch. Ich sage mal "Gendern, was soll der Quatsch?"
Die meisten Seiten wurden mit Buchbesprechungen gefüllt. Die überschlage ich mal. Dann gibt es eine Besprechung des Sirius City Cons. Der fand in Second Life statt. Ist auch auf YouTube zu sehen. Da es nur 272 x angeklickt wurde, kann man verstehen, dass es für Unternehmen uninteressant ist, dort Werbung zu schalten. Es gibt Luft nach oben. Würde der Kasse des SFCD gut tun.
Immerhin ist der Begriff "Second Life" sicher auch tiefer in das Bewusstsein der Mitglieder eingedrungen. SL hat abends, wenn die Amerikaner aufgewacht sind" immerhin noch über 50.000 Mitglieder online. Gerüchte über sein Ableben sind stark übertrieben.
Über die Besprechungen in den Sparten kann ich auch hinweg gehen. Fantasy, Science Fiction, Cinema, Comix, eGames, Perry Rhodan, Science, FanzineKurier, Reisswolf, StoryFiles.
Was ich vermisse, sind Essays, inwieweit Nahe Zukunft, Ferne Zukunft, Einfluss auf unsere Gegenwart haben werden. Wir brauchen noch ein paar Denker, die daran arbeiten könnten, was wir in der Zeit, in der wir leben in die Zukunft überführen, und was wir eliminieren sollten. Das zu lesen, und darüber eine Diskussion entfachen ist sicher nur online möglich. Wäre noch ein interessantes Projekt für den SFCD.
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