Coversong Roads

lunedì, ottobre 12, 2020

Der Spiegel v. 2.10.2020


 Den Hauptartikel über den vergifteten russischen Oppositionsführer lasse ich mal beiseite. In Russland herrschen eben altrömische Zustände, in denen Vergiftungen an der Tagesordnung waren. Trotzdem hat sich das Imperium ziemlich lange gehalten.

Es gibt einen Beitrag über eine Familie, die sich in den Kopf gesetzt hatte, die DDR zu verlassen. Meine Meinung ist, darüber sollte man einen Roman schreiben, aber diese Seiten wären eher für Artikel nützlich gewesen, die sich mit Projekten beschäftigen, das Land und seine Leute voranzubringen. Doch setzt die Regierung Impulse als Sprechblasen. Wo sollen die Projekte herkommen?

Das gleiche mit der Polizei in Berlin. Ein Beitrag berichtet über arabische Clans in Berlin. Davon gibt es auch einige in anderen deutschen Städten. Diese Clans gleichen kriminellen Organisationen, die von den Gesetzen eines Landes, in denen sie leben, nicht viel halten und das auch zum Ausdruck bringen. Und die Berliner Polizei brachte es über Jahre nicht fertig, die Banden in den Knast zu bekommen. Wäre doch einige Artikel in der Berliner Zeitung wert.

Wer kennt den neuen Chef dieses Blattes, Holger Friedrich? Vor ein paar Monaten hatte ich über ihn im Spiegel gelesen. Kam aus dem Osten, hat mit einer Software Firma Geld gemacht und sich damit die Berliner Zeitung sowie eine internationale Schule gekauft. Anscheinend wird er von anderen Zeitungsmachern nicht als standesgemäß angesehen. Er macht sich wohl nicht viel daraus. Gut so. Jeff Bezos, der mit seiner gemorphten Versandbuchhandlung zu einem der reichsten Männer aufgestiegen ist, kaufte die Washington Post und kümmert sich wenig darum, was andere Zeitungsmacher über ihn erzählen. Der Unterschied besteht natürlich darin, das Bezos sich weniger um die Washington Post kümmert als Friedrich um die Berliner Zeitung. Schon allein, weil Bezos international aufgestellt ist und Friedrich sich auf Berlin konzentriert. International ist interessanter.

Ein Artikel über Selbständige in Deutschland, die in der Coronakrise ihre Einnahmen wegbrechen sehen. Persönliche Ausgaben bleiben ja. Schlimm. Ich persönlich hatte eine gute Zeit erwischt und die Rente läuft. Für den Aktienmarkt jedoch braucht man eine gute Lunge, i.e langen Atem. Gut dass ich in Second Life so viel Karaoke mache :-). Hilft.

Also, das wird nichts. Idealistischer Kapitalismus ist ein Widerspruch in sich. Geht gar nicht. Startupper schlagen eine Rechtsform vor, die nicht zulässt, dass die Eigner eines Unternehmens dieses oder Teile davon an Investoren verkaufen, und dass sie sich nur ein Gehalt auszahlen. Dadurch bleiben die Wagniskapitalgeber aussen vor. Heuschrecken aber auch. Ich überlasse es den Lesern eine Pro- und Kontra-Liste zu erstellen. Ich glaube noch immer, dass es besser ist, alles zu lassen wie es ist. Doch dann wiederum. Denken wir daran, dass es Grossunternehmen gibt, die Startups, die ihnen gefährlich werden könnten, aufkaufen und dicht machen.

Schwarze Löcher aus der Ursuppe und nicht aus geschrumpften Supersternen? Der deutsche Astrophysiker Hasinger, Wissenschaftsdirektor der Europäischen Raumfahrtagentur Esa, breitet folgende Theorie aus: Schwarze Löcher entstanden aus der Urmasse des Universums, bevor Sterne gebildet wurden. Die gängige Theorie geht ja dahin zu sagen, dass Schwarze Löcher sich aus superschweren Sternen bilden, die am Ende ihrer Zeit zu einer Singularity schrumpfen, die man nicht sehen kann. Zum einen, weil der Event Horizont es verhindert, zum anderen die Singularität auch nicht mit dem bloßen Auge erkennbar wäre.

Ich sage mal, diese Phänomene sind mit menschlichen Gehirnen nicht zu erfassen. Douglas Adams Computer hat 7.5 Millionen Jahre benötigt, bevor er das Resultat der Frage “Answer to the ultimate question of Life, the Universe, and Everything” ausspuckte. Es müssen Maschinen her.

Fragte mich schon jahrelang, was machen Soziologen eigentlich? Wenn man die lahmarschigen Aktionen der Politik betrachtet, kommt man zum Schluss, so gut wie nichts. Das stimmt natürlich nicht. Deutsche Soziologen schrieben Bücher. Hier die einiger Top-Soziologen: Heinz Bude: “Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee”; Andreas Reckwitz: “Das Ende der Illusionen”; Armin Nassehi: “Muster: Theorie der digitalen Gesellschaft”; Aladin El-Mafasalani: “Das Integrationsparadox”; “Mythos Bildung”. Ich überlege, ob ich mir die Bücher zulege. Würde wohl ein paar Jahre dauern, bevor ich sie besprechend kann. Ok, die Titel sind hier im Blog gespeichert. Das wars.











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