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martedì, ottobre 20, 2020

Business Week, Sept. 7 2020


 

Meinen Verband, den ich wegen meines gebrochenen Schlüsselbeines tragen musste, bin ich los. Er wurde mir im Krankenhaus abgenommen. Für 20 Tage soll ich nichts schweres tragen, mit meinem linken Arm. Schmerzt noch etwas, aber im Grossen und Ganzen bin ich ok. Ist ja schon mal was.

Mit dem Business Week Support tauschte ich einige e-mails aus. Freundlich und hilfsbereit ist er. Doch wer weiss, wie die verschlungenen Postwege von England nach Italien ablaufen. Mit dem Spiegel habe ich überhaupt keine Probleme. Mit der BW geht es besser online. Die fehlenden Ausgaben wurden in meine Business-Week Bibliothek gestellt. Hier ist wieder eine.

„Welcome to the election from hell“. Der Gruß aus dem Leitartikel erinnert mich an eine alte Freundin aus Midland, Michigan, die Nachbarskinder mit „Creatures from Hell“ bezeichnete. Sind eben alles B-Movie Fans, so wie ich.

Business Week hat sich gegen Trump ausgesprochen. So wie jetzt die New York Times auch. Bei der BW ist es plausibel. Schliesslich hat sich Chef Bloomberg für den demokratischen Kandidatenjob beworben. Sein finanzieller Einfluss half nicht, Biden wurde es. Trump hat nach Meinung Bloombergs und der Business Week zu viel Mist gebaut.

Ambridge, Pennsylvania

Polizeichef und Beerdigungsunternehmen fielen Covid zum Opfer. Der größte Arbeitgeber entlässt 300 Personen. Ambridge, als einzig größere Stadt (blue) im republikanischen Pennsylvania, tut der Demokratischen Partei keinen Gefallen, wenn Progressive Mitglieder der Polizei wegen der Gewalttätigkeit eines Polizisten an einem Farbigen finanzielle Mittel entziehen wollen.

Ambridge ist eine Stadt im Rustbelt, Area der Schwerindustrie, die während der Globalisierung einen Schwächeanfall erlitten hatte. Um die Zone gesunden zu lassen, zettelte Trump Handelskriege an, die dazu führten, dass es in Pennsylvania nun 14.5 % Arbeitslose gegenüber 6.6% vor seiner Wahl gibt. Drei Stahlfabriken machten dicht, eine Mikrobrauerei mit 9 Mitarbeitern öffnete.

Kirchgänger der New Hope Community Church sind Trump Anhänger und der Priester verzichtete bald auf Abstandsregeln, auch deshalb, weil die kalifornische Oberkirche, die Foursquare Church Glaubensheilung propagiert. Gläubiger werden geheilt, wenn sie glauben. Was soll dann der Quatsch, wie sie meinen, mit Masken und Abständen?

Dann wurde die Nachricht verbreitet, das ein Bus mit Black Lifes Matter – Insassen die Sporthalle besetzen wollten. Die Iron City Response wurde gerufen. Milizionäre mit Waffen und Kampfanzügen trafen in der Stadt ein und bewachten die Halle. Doch der Bus kam nie.Werden die Demokraten dies Jahr wieder gewinnen?

Gerade erhielt ich diese Ausgabe als Print-Edition via DHL. Ist angenehmer für die Augen, eine gedruckte Zeitschrift zu lesen, und man muss nicht den Laptop mit sich herum schleppen, wenn man von Zimmer zu Zimmer geht. Ok, weiter geht’s.

Tolle Landschaft, Montana, war ich noch nie. Ich sehe ein Foto, unberührte Wildnis. Ziemlich kalt zwar. Erinnere mich an eine Frau, die neben mir im Flughafen Memphis sass und nach Montana weiter wollte, während ich von Fort Smith, Arkansas kommend zwischen geparkt nach Greenville, South Carolina musste, wo ich meine Basiswohnung unterhielt. Die Frau blätterte in einem Body Shaping Magazine. Soweit ich mich erinnere, war ihr Body schon ganz gut geshaped. Wusste gar nicht, dass es Magazine dafür gibt. Hier eine URL.

So toll die Landschaft in Montana auch ist, und die Bevölkerungszahl unter einer Million kommt nicht mal an die von Hamburg heran, so uninteressant ist der Inhalt dieses Artikels. Er beschäftigt sich vornehmlich mit den republikanischen und demokratischen Spitzenpolitikern, die zur Senatswahl antreten. Vielleicht interessant, dass in Montana Schwarze einen Bevölkerungsanteil von weniger als 1 Prozent haben. Weisse 86 Prozent, amerikanische Indianer 7, Latinos 4, Asiaten und Pazifikbewohner 1 Prozent, Schwarze noch weniger.


Dies ist eine Wahlausgabe. Sie versucht im Vorfeld darzustellen, wie Amerikaner ticken und benutzt zwei Staaten als Modelle für die USA. Wir hatten Montana. Jezt wird Arizona herangezogen. Da war ich auch noch nie. Heiss und flach, ist es ein Staat wo der sich als Härtester Sheriff bezeichnende Arpaio die Undokumentierten Immigranten gepiesackt hatte. Trump zog ihn als Beispiel heran. Doch irgendwann war es selbst den ansässigen Republikanern zu viel. Arpaio wurde nicht wieder gewählt. Business Week macht eine Trendwende aus und gibt den Demokraten eine Chance. Ich bilde mir keine Meinung, sondern warte ab. In 3 Wochen ist es soweit.

Business Week machte den Versuch, die US-amerikanische Bevölkerung zu klassifizieren und betitelte das Kapitel mit „The Decider“, „die Entscheider“. Resultat: 9 Gruppen.

Florida´´s newly Enfranchised; Shy Trumpers, Coronavoters; Double Haters; Racial Justice Voters; Tired Trumpers; Swinging Seniors; Minority Mold-Breakers; Hurrican Maria Refugees.

Ohne auf die Leute näher einzugehen sieht man, dass das Wählerverhalten von externen Einflüssen bestimmt wird, die wir so in Europa nicht haben. Trump zum Beispiel. Dass er gewählt wurde, zeigt den Standort eines großen Teils der amerikanischen Bevölkerung, der von dem, was wir als normal ansehen, abweicht. Trump und diese Leute sind auf der gleichen Wellenlänge, die sie als normal ansehen. Sollte Trump wieder gewählt werden, ist sie es ja auch.

Florida´s newly enfranchised (entrechtet)

Wer dort im Knast war, darf nicht wählen. So einfach ist das. Davon sind immerhin 1.4 Millionen Einwohner betroffen. Durch einige Gerichtsprozesse wurde der Erlass aufgehoben. Dann trat er wieder in Kraft. Ausgenommen wurde eine Minderheit, die ihre Prozesskosten bezahlen konnte.

Shy Trumpers

Beschweren sich, dass sie ihre Meinung nicht äußern dürfen. Die bekommen nicht einmal den AfD-Spruch „Das wird man doch noch sagen dürfen“ über die Lippen. Sie sind wirklich frustiert.

Coronavoters

Anfangs glaubten sie Trump, als er von hydroxychloroquine erzählte. Doch als sie ihren Eltern das Medikament gaben und es denen danach noch schlechter ging, merkten sie, dass Trump von nichts eine Ahnung hat.

Double Haters

Sie mögen beide Kandidaten nicht; doch ziehen sie Biden Trump im Verhältnis von 58 zu 4 vor.

Racial Justice Voters

Nach dem Tod des Schwarzen Floyd fühlen sie sich aufgerufen zu wählen. Sicher nicht Trump.

Tired Trumpers.

Trump Wähler, die hofften er würde ein guter Präsident werden.

Swinging Seniors

Sie schwingen nach links zu den Demokraten, nachdem sie feststellen, Trump sei ein Soziopath, ein Lügner, ein Narziss, und ein Bulli. Darüber habe er in der Corona-Krise versagt und nichts getan, um den Konflikt mit den Farbigen zu dämpfen.

Minority Mold Breakers.

Junge Latinos und Schwarze, die Trump wählen werden. Sie mögen seine politische Unkorrektheit. Er pfeift auf die Etikette, meinen und mögen sie.

Hurricane Maria Refugees

2017 fiel der Orkan in Puerto Rica ein. 400.000 Puerto Ricaner zogen nach Florida und bildeten dort mit den dort ansässigen Cubanern die stärksten Latino-Gruppen. Doch sind 200.000 der Puerto Ricaner noch nicht registriert und dürfen daher nicht wählen. Sie haben genug damit zu tun, einen Job zu finden und sich in Florida zurecht zu finden.

Ab geht die Post, oder auch nicht. Bevor ich zu Reemstma als Organisator ging, vorher war ich Verkaufssachbearbeiter in einer Schokoladenfabrik, also, das war schon ein Karrieresprung, also bevor ich Organisator bei Reemtsma wurde, hatte ich einen Halbtagsjob in der Drucksachenverteilstation in Rothenburgsort. Wir kippten Säcke mit Drucksachen auf ein Laufband , sortierten die nach Postleitzahlen und warfen sie in die entsprechenden Säcke, so aus 2m Entfernung. Wenn ein falscher Sack getroffen wurde, beruhigte man uns: Kein Problem, es fährt ein Laster zwischen den Postämtern herum. Dann ist gut, dachten wir und warfen weiter.

Die amerikanische Post ist noch besser, dachte ich; denn ich sah dort auf den Parkplätzen blaue Briefkästen in Autofensterhöhe. Man fuhr mit geöffnetem Fenster dran vorbei und warf seinen Brief hinein. Halloween trugen die Schalterbeamten Kostüme, die Briefmarken, Elvis zum Beispiel, waren publikumswirksam, und als ich hier in Italien vom Pferd fiel und 3 Monate meine Rippen, mein Schlüsselbein und meine Lunge sanierte, brauchte ich nur mein Postamt in Greenville, South Carolina anzurufen, und sie bewahrten die Post für mich auf.

Hier in der Business Week geht es nun auch um die Post. Der Generalpostmeister Louis Dejoy, Anhänger und Spender Donald Trumps, setzte Sparmassnahmen an; denn die Post hatte ein Defizit von etwa 11 Milliarden Dollar. Der Postschrumpfungsprozess geschieht zu dem Zeitpunkt, zu dem eine Anzahl von Wählern per Brief wählt. Der Verdacht kam auf, dass Dejoy Trump gefàllig sein wollte, die Briefwahl-Zettel nicht bei den Auszàehlungstellen rechtzeitig ankommen zu lassen, in dem er Briefsortieranlagen und Briefkästen entfernen liess und Überstunden verbot. Es wird angenommen, dass es Wähler der Demokraten sind, welche die größte Anzahl von Briefwahlen durchführen. Doch die Post, welche täglich 433 Millionen Sendungen verarbeitet, kann auch die Briefwahl schultern.

Die US-Post hat 630.000 Mitarbeiter, von denen 40.000 wegen Corona ausfielen, und wer in den US kennt nicht den Ausdruck „going postal“. Dafür, dass jemand einen anderen über den Haufen schiesst, wie es wiederholt in Postämtern geschah.

Gerüchte sind entsetzlich. Auch wenn Dejoy versicherte, dass er die Reorganisation nur betrieb, um die Post fitter zu machen, muss er jetzt Leibwächter für seine Tochter anheuern, die das Kind zur Schule begleiten.

Zum Schluss baut die Business Week einen fiktiven neuen US-amerikanischen Präsidenten „Bill Lincoln“ auf, der folgende Projekte auf seiner Agenda hat: Build Resiliance; Protect and Unite; Lift the fog, Simplify; cut, modernize, sell; stop subsidiying the rich and the old; a fairer health care system; Educate our masters; Unleash technology; Go local; Reinvigorate talent; Make government dowdy, Rebuild the West and expand it;



















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