Coversong Roads

domenica, luglio 27, 2008



Analog Science Fiction and Fact, Sept. 2008


Die letzte Ausgabe war vom Mai. Sind US-Amerikaner auch gut organisiert, schliesslich stammen die meisten Management Theorien von ihnen, so haben sie doch Schwierigkeiten Abo-Verlängerungen nahtlos an die alten anzuhängen.
Der Wissenschaftsbeitrag “Follow the Nanobrick Road” von Edward M. Lerner war allein schon die Ausgabe wert. Er bringt mich auf den neuesten Stand, was Nanotechnologie angeht. Er ist nüchtern, down to earth, ein Gegensatz zu K. Eric Drexlers Buch “Engines of Creation: The Coming Era of Nanotechnology.” Das Buch kam 1986 heraus und in ihm sah Drexler sogenannte Assembler voraus, aus Nanoteilchen zusammengesetzte Maschinen, die sich selbst und alles auf der Erde herstellen könnten. Sie brauchten nur Atome zu Molekülen zusammenzusetzen und diese zu gewünschten Produkten. Einfach, wie?
Gerade gestern gab es bei uns “Stargate” im Fernsehen, in dem das Replikantengegenstück von Samantha Carter das Bewußtsein Dr. Daniel Jacksons nach Spuren der Antiken Rasse scannte. Diese Rasse hatte dem Universum die Stargates hinterlassen.Replikanten dieser Serie modifizierten Materialien aus dem Stand mit Hilfe der Nanotechnologie. Drexler selbst ist wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt und hat verworfen, was er seinerzeit geschrieben hatte, denn Nanotechnologie kommt nur schrittweise voran. Wie sehen die nächsten Schritte aus? Lerner meint, es seien Nanokomponenten, die nach und nach gebaut und in einer Komponentenbank gesammelt werden. Aus diesen könnten im Laufe der nächsten fünfzehn Jahre funktionsfähige Systeme entstehen. Weitere 20 Jahre könnten vergehen, um produktionsfähige Fabrikationssysteme arbeiten zu lassen. So viel ist noch zu lernen. Nanotubes, Röhren also, wie lang können sie werden? Ein Nanometer ist ein milliardstel Meter. Die aufgezeigten Schritte zu einem ProduktionsNanosystem wurden vom Foresight Nanotech Institute geplant, eine Roadmap wurde erstellt. Die Natur ist der lebende Beweis dafür, dass organische und anorganische Objekte auf Nanobasis erstellt werden können. Der Mensch strebt danach, dies nachzumachen. Doch alle Proteine zu entwerfen ist bei unserem Wissensstand aussichtslos. Wir kennen zu wenig über deren Faltung, die für ein Protein in vielfacher Form erfolgen kann. Allein Blue Gene, IBMs schnellster Computer, braucht mehrere Wochen Computerzeit, um die Faltung eines einzigen Proteins zu berechnen.
Wie ich im Spiegel las, gibt es bereits Produkte mit Nanopartikeln wie Sonnenschutz, Textilien. Als nächstes sind Nanokomponenten in Fotozellen, Treibstoffzellen, Kabeln, Drähten vorgesehen, bis hin zum Raumfahrstuhl, der sich an einem aus Nanoröhren gefertigten Kabel zur Raumstation hoch-zieht.
Was Raumfahrstühle angeht. Arthur C. Clarke, über den in dieser Ausgabe ein Nachruf erscheint, hatte sich in seinen letzten Jahren intensiv damit beschäftigt.
Kein Geheimnis ist, dass es zwischen Physik und Science Fiction eine Affinität gibt. Lerner, der den Nanoartikel geschrieben hat, ist Physiker und SF-Autor. Stanley Schmidt, Analogs Redakteur, ist gleichfalls Physiker. In dem Leitartikel dieser Ausgabe beklagt er sich darüber, dass es so viele Bücher gibt, die menschliche Schicksale, Konfliktsituationen, Liebe usw. beschreiben, mit anderen Worten den Menschen in den Mittelpunkt stellen, ohne Wissenschaft und Technik mit einzubeziehen. Es ist offenkundig, dass Fächer wie Mathe, Physik, Chemie, Biologie in den meisten Ländern nicht sehr beliebt sind. Jugendliche, die sich mit Fächern wie diesen beschäftigen, werden als Nerds, Geeks, Dorks abgetan. Aber letztendlich werden sie als Erwachsene zufriedener sein, als diejenigen, die sich mit wiederholbaren Tätigkeiten ihr Arbeitsleben versauen.
Analog ist von der Tradition her, schliesslich ging es aus John.W. Campbells “Astounding” hervor, das amerikanische Magazin der Hard SF. Beispiel: Die Story David W. Goldmanßs “Invasion of the Pattern Snatchers”. Der Titel ist in Anlehnung an Jack Finneys SF-Roman “Invasion of the Body Snatchers”, der zwei Mal verfilmt worden war. 1956 und 1978. Das zweite Mal mit dem schröcklichen Donald Sutherland. Zurück zu den Pattern Snatchers.
Die Affiliated Planets Unified Defense Force kämpft um die Vorherrschaft in dem von Menschen bewohnten Weltraum. Planeten, die nicht zur Allianz gehören, wird eine Mikrobe in die Atmosphäre gesprüht, aufgrund derer nur Mädchen geboren werden. Doch auf der Welt Nieuw Vlaanderen funktioniert das nicht. Surgeon-at-Arms Roald Vik von der 3rd Armored Biomedical Brigade muss selbst nach dem Rechten sehen, und er findet sich in einem Krankenbett auf dem Planeten wieder. Er täuscht Amnesie vor und findet heraus, dass er sich in Quarantäne befindet, da er sich mit Besnoitia Speecki angesteckt haben soll. Dermanyssus Speecki ist ein Parasit, der den Menschen als Wirt benutzt, auf dem Planeten jedoch nicht mehr vorhanden gewesen war.
Er bewirkt in dem Befallenen neurophysiologische Veränderungen, die darin gipfelten, dass der Wirt seinen Parasiten nicht mehr erkannte. Das Antibiotikum Koningmyzin hatte den Parasiten auf Nieuw Vlaanderen ausgerottet und damit auch neurale Störungen, deren Ursache nicht bekannt war, verhindet. Der Parasit unterdrückte, dass logische Muster, Pattern, im Leben erkannt werden konnten. Erst nach seiner Ausrottung wurde Statistikern gewahr, dass die Anzahl von Frauen im Verhältnis zu den Männern stark zugenommen hatte. Man fand das modifizierte Bakterium und entwickelte ein Gegenmittel.
Vik wird als geheilt entlassen. Man gibt ihm das Gegenmittel für seinen Planeten mit auf den Weg, sagt jedoch nicht, dass er sich zweimal im Jahr erkälten wird und über seinen Planeten ein Virus propagiert, welches verhindert, dass Nieuw Vlaanderen, sein Name, seine Position erkannt werden können.. Damit sind Bewohner jenes Planeten vor Zugriff und Attacken der Allianz geschützt.

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