Scientific American, November 2006
Ich fange an, meine Scientific Americans durchzuarbeiten. Die stapeln sich sei Anno dunnemals auf meinem Schreibtisch. Ich muss da mal ran.
Die Beiträge können für den Leser nicht alle von Interesse sein, doch durchackern sollte man sie schon. Irgendetwas bleibt hängen, was das Gehirn verwenden kann. Zum Beispiel als Stoff für Kurzgeschichten. Manche der Artikel gehen ins Eingemachte wie ‘Seeing with Superconductors’. Es geht hier um größere Messgenauigkeit durch supraleitfähige Materialien. Drängt sich mir doch glatt dieses handliche Diagnosegerät auf, mit dem Schiffsärzte der Enterprise über den Patienten fahren.
Peripher interessiert mich nur der Artikel ‘Malware goes mobile’, in dem Virusattacken auf Handys und deren Schwachstellen beschrieben werden. Handys, mit denen man nur telefonieren kann, so eines, wie ich es habe, sind davon nicht betroffen. Na, also.
‘Broken Mirrors, a Theory of Autism’ las ich hingegen mit Interesse. Zwangsläufig stellt sich die Frage, warum interessiert mich ein Artikel, ein anderer nicht? Wäre eine Untersuchung wert, doch wer hat Zeit dafür? – Bei Autismus funktionieren die Spiegelneuronen nicht, Gehirnzellen, mit denen man sich emphatisch in eine andere Person hineinversetzt.
‘Reviving dead Zones’ behandelt die Wiederherstellung der Güte von sauerstoffarmen Gewässern.
‘The Origin of the Greek Constellations’. Von wem stammen die Namen der Sternbilder? Die ersten tauchen 1300 vor Christus in Mesopotamien auf und wurden später von den Griechen in ihre astonomische Forschung übernommen.
Ich nenne noch einen interessanten Kurzbeitrag von Jeffrey D. Sachs, einem Volkswirt, der herausgefunden hat, dass ein Wohlfahrtsstaat wie Schweden eine erfolgreichere Volkswirtschaft hat als die USA mit ihrem überbordenden Kapitalismus und mageren Sozialleistungen. Der Artikel heißt ‘Welfare States, beyond Ideology’. Nachzulesen bei http://www.sciam.com/ontheweb. Kann wirtschaftliche Prosperität mit sozialer Sicherheit kombiniert werden? In nordeuropäischen Ländern werden für soziale Sicherheit 27 Prozent des Bruttosozialprodukts ausgegeben. In englischsprachigen Ländern sind es nur 17 Prozent. Das wirtschaftliche Wachstum der nordischen Länder übertrifft das der angelsächsischen. Forschung und Entwicklung sind der Antrieb. Die Ausgaben der Nordländer sind 3 Prozent des BSP, die der englischsprachigen Länder zwei. Schweden und Finnland geben vier Prozent aus. – Deutschland wurde nicht erwähnt. Verständlich? Meiner Ansicht nach wird dort zuviel Mist gebaut. Großprojekte werden angeschoben, die nicht auf Anhieb funktionieren, wie die Autobahnmaut z.B. wäre sinnvoller gewesen, dies als Pilotprojekt in kleinem Maßstab zu prüfen. Oder die Arbeitsämter, die sich mit 80000 Personen selbst verwalten. Würden solche Dinge anders laufen, könnte Deutschland mit den nordischen Länder gleichziehen.
Zum anderen schert Sachs alle angelsächsischen Länder über einen Kamm. So weit ich weiß, fällt Irland aus dem Raster. Die Wirtschaftsdynamik der Iren kann sich durchaus sehen lassen.
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