Coversong Roads

giovedì, settembre 12, 2013

So isses


                                                               So isses

Im letzten SPIEGEL las ich ein interessantes Essay von Richard David Precht. Er erklärt, warum Wahlen immer belangloser werden, warum niemand mehr den Mut hat, kühne Utopien vorzustellen.
Merkel sagt: Uns geht es ganz gut. Wenn ihr die CDU wählt, wird es so bleiben. Und die SPD schraubt etwas am Programm der CDU herum. Sonst bleibt auch dort alles beim alten.

Es gibt den Spruch auf englisch: Don´t upset the apple cart. Oder den: Don´t rock the boat. Auf deutsch: nicht dran rütteln. Tja, und damit kommt man ganz gut durch. Denn sonst wird man verbal erschossen. Ich erinnere mich noch an diesen Wirtschaftsprofessor, der unter Merkel eine Flat-Tax einführen wollte. Und wenn jemand sagen würde: Wir wollen in 3 Jahren zum Mars fliegen, ginge wieder ein Aufschrei durch das Land.

Precht begründet, warum keine kühnen Vorschläge mehr gemacht werden mit dem Einzug der Digitaltechnik. Er meint, Philosophen, Pädagogen, Soziologen seien dadurch lahmgelegt. Ihnen sei das Denken vergangen, seitdem alles gemessen wird. Mit anderen Worten, Datenbanken werden gemolken und der Wille des Volkes daran abgefragt. Kein Politiker würde sich dem widersetzen, da alle von ihnen auf die nächste Wahl schielen. Es fehlt an Aufbruch Stimmung, wie sie Ludwig Ehrhard nach dem Krieg erzeugen konnte.

Wir sind, so meint Precht, den Datenbankmelkern und Datenverarbeitern wie Google, Facebook etc. ausgeliefert. Die Regierung sei nur noch für das Verwalten des Staatswesens erforderlich.

Die Frage, die wir als denkende Menschen stellen sollten, ist, wo wollen Google und Konsorten uns hinsteuern?

Hinzu kommt, dass künstliche Intelligenz sich aus gefiltertem Datenwust entwickelt. Nicht mit hochintelligenten Algorithmen, sondern aus dem, was gespeichert ist. Ruft mal Google Translate auf, ist es doch phänomenal, in wie viel Sprachen bereits übersetzt werden kann. Die Zeit wird kommen, wenn Maschinen den demokratischen Prozess weiter aushöhlen, wie es bereits heute die Digitalisierung macht.

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