venerdì, dicembre 24, 2010
Dinos an Bord.
Unter dieser Überschrift gibt es einen Spiegel-Beitrag über die wundersamen U.S.A. Nun ja, sie sind ein Gemischwarenladen mit unterschiedlichsten Charakteren. Es gibt eine enorme Bandbreite. Einige davon sind, hum, seltsam. Was heißt einige? Viele, wenn man religiöse Fundamentalisten mit einbezieht. Die der Organisation „Answer in Genesis“ planen die Anleitung des Alten Testaments zum Bau einer neuen Arche heranzuziehen und diese in einem Vergnügungspark für Gottgläubige aufzustellen. Wird um 150 Millionen Dollar kosten.
Das Alter der Erde geben die Fundamentalisten mit 6000 Jahren an. Die Original-Arche soll 2348 vor Christi zu Wasser gelassen worden sein. Ihre Maße: 137 m lang, 23 m breit und 14 m hoch, drei-stöckig mit einem Fenster. Kentuckys Governeur hat für das Projekt Steuererleichterung zugesagt. Guter Schachzug, denn diese Art von Christen sind in den U.S.A. populär. Als ich dort arbeitete, sah ich Leute auf den Flughäfen, die in der Bibel lasen, in einem Restaurant vor dem Essen beteten, und an einem Sonntag bedeutete mir die Kassiererin eines Supermarkts, die Flasche Wein wieder ins Regal zurückzustellen. In der Countrybar „Blind Horse Saloon“ von Greenville, South Carolina, konnte man Sonnabends nur als Club-Mitglied nach 24:00 weitertanzen. Dort traf ich mich regelmäßig mit einem älteren Ehepaar aus Laurens. In Laurens befindet sich ein Ku Klux Klan Museum. Doch das wäre eine andere Story.
Der Ehemann trank „Southern Comfort“ im Club, also Whisky. Ich besuchte die Beiden manchmal und sie baten mich, nichts über den Whisky zu erzählen, wenn ihr Sohn mit seiner Frau zu Besuch kämen. Der Sohn war Erzieher im Jugendgefängnis und Tierausstopfer. Sein Sohn wiederum zeigte mir die Garage und sagte: „Hier, sieh mal.“ Er öffnete den Kühlschrank. Um die 30 Schlangen purzelten heraus. – Seine Frau hatte im Wohnzimmer eine Heimorgel stehen. Ich stellte mir Captain Nemo vor, wie er schwankend in der Nautilus herumorgelte. Nun ja, der Vergleich hinkt. Das Wohnzimmer ist nicht seetüchtig.
Oder nehmen wir die Bob Jones University in Greenville. Ich hatte mir Prospekte zuschicken lassen, weil ich einen Abendkurs an einem College besuchen wollte. Ich nahm später Philosophie, Einführung in die Logik am GreenTech College. Die Bob Jones schien mir doch etwas zu einseitig und außerdem hatten sie gar keine Abendkurse. Um einen Bachelor Grad oder Master zu bekommen, war man gezwungen auch einen Bibelkurs oder einen anderen christlicher Natur zu besuchen. Man konnte den Bible Master of Arts machen, oder einen in Kirchengeschichte. South Carolina liegt im Bibel Gürtel und ich hatte gut daran getan nichts zu sagen, wenn man auf dieses Thema kam. Meine Freunde versuchten mich mit in die Kirche zu nehmen. Zum Glück konnte ich mich herausreden, keine Jacke, kein weisses Hemd und keine Krawatte zu besitzen. Ich kaufte mir später doch so etwas, doch der Anlaß war ein anderer: Die feierliche Eröffnung der BMW Fabrik in Greer, South Carolina, wo ich zu der Zeit als freiberuflicher Programmierer arbeitete.
mercoledì, dicembre 22, 2010
Vector, The critical Journal of the British Science Fiction Association, Autumn 2010
Viel Raum nimmt ein Essay Lara Buckertons ein. „The Science and Science Fiction of Warfare“ bezieht sich auf ein Buch Antoine Bousquets “The Scientific Way of Warfare” und setzt sich mit diesem auseinander, mit den vier dargestellten Kategorien. Die erste eine mechanistische, die zweite technowissenschaftlich. Der Autorin bei hätte es gut angestanden, strukturierter zu arbeiten; denn die beiden anderen Kategorien muss man aus dem Text extrahieren: die thermodynamische und die kybernetische. Buckerton steuert ihre eigenen Gedanken bei. Das Thema ist für SF-Extrapolation geeignet.
Der Essay, schwierig zu lesen, wäre für den Leser mit einer Gliederung und Darstellungen, wie es bei Artikeln von „Scientific American“ üblich ist, eingängiger.
Felix Danczaks „Look to Wasteland“ betrachtet T.S. Elliots „The Wasteland“ als Template für die SF von Ian M. Banks. Da ich von beiden nichts gelesen habe....
Außer einer Reihe von Buchbesprechungen vertieft Stephen Baxter in seinem Artikel „Falling from Orbit“ das, was ich über die Einstellung der Shuttle Flüge in meinem Blog geschrieben hatte. Erinnerungen an die Historie des Shuttle, den Grund für ihre Entwicklung, ihre Erfolge und Katastrophen.
martedì, dicembre 21, 2010
Fantasy & Science Fiction, Nov/Dez
Enthält neben anderen Stories auch einen SF-Krimi, über den es zu schreiben lohnt. Robert Reed, Autor des „Dead Man´s Run“ ist jemand, aus dem Stories herauspurzeln. Nicht alle seiner Geschichten haben den gleich hohen Standard. Diese ist excellent. Als Krimi gefällt sie mir besser als die in Asimov´s besprochene. Siehe meinen vorhergehenden Blogeintrag. Obwohl 73 Seiten lang, verliert sie nicht an Spannung. – Kürzlich schrieb ich über eine Story, in der es für auf eine Mission gesandte Raumfahrer Backups auf der Erde gab, die beim Tod des Menschen an dessen Stelle treten würden. Backups gibt es ebenfalls in „Dead Man´s Run“, die jedoch auf den Computer beschränkt sind und nur übers Telefon mit der Außenwelt in Kontakt treten können. Dieser nun ruft den Protag Lucas an und fordert ihn auf, den Mörder seines Originals Wade Tanner zu finden. Lucas ist wie einst Tanner Mitglied einer Läufergruppe. Diese trifft sich in den YMCA-Anlagen und bereitet sich auf einen gemeinsamen Lauf durch den angrenzenden Walt vor.
Reed gelingt es, den Lauf und die Natur so zu beschreiben, dass der Leser sich nicht langweilt. Der Verdacht der Läufer, wer Tanner umgebracht haben könnte, richtet ich auf Jäger, einen Läufer, der nicht der Gruppe angehört und wie ein Schemen vor ihnen herläuft. Die Gruppe jagt ihn. Lucas gelingt es, Jäger zu stellen. Der versichert Lucas, dass er Wade nicht getötet hat.
Reed beschreibt in Rückblenden Tanner als fanatischen Typ, der jeden auf den rechten Weg zu bringen versuchte. Reed benutzt Rückblenden weiterhin, um Jared Wails, der sich als Sponsor ausgab in die Story zu bringen. Der Mann war passionierter Lügner und Scheckfälscher. Tanner war es, der ihn ins Gefängnis brachte. Wails erschoss sich.
Nachdem er seine Mitläufer und sie ihn davon hatten überzeugen können, dass weder er noch sie Tanner ermordet hatten, erklärt Lucas, er wisse nicht, wer der Mörder sei, doch könne er sagen, wer ihn angestiftet und bezahlt habe. Der Backup Wails. Lucas läuft wieder. Harris, ein junger, kürzlich zur Gruppe gestoßener Läufer folgt ihm. Lucas bemerkt, dass dieser ein Stück Metall in der Hand hält, das wie eine kleine Hacke aussieht. Lucas hält mit Mühe seine Distanz. Harris schleudert die Hacke auf ihn. Lucas kann ausweichen. Die anderen Läufer stoßen auf sie. Lucas erklärt wider besseres Wissen, Harris habe gestanden. Sie schlagen Harris zusammen und übergeben ihn der Polizei.
Lucas, überzeugt von Harris Tat, ruft Tanners Backup und setzt ihn ins Bild. Im Verlauf der Unterhaltung jedoch wird ihm klar, dass es wohl doch nicht Wail war, der Harris zum Mord anstiftete und ihn bezahlte, sondern Wades Backup selbst, nach dem dieser herausfand, dass Wade seine Rechtschaffenheit nur vorgetäuscht hatte.
Reed hält die Spannung auch, weil niemand gestanden hatte. Wades Backup die Verbindung danach abbrach, Reed also den Leser zur Mitarbeit zwingt, sich über die Handlung Gedanken zu machen. Das ist ihm gelungen.
domenica, dicembre 19, 2010
Asimov’s Science Fiction, January 2011
Mit “Killer Advice” hat Kristine Kathryn Rusch einen in den Weltraum verlegten Krimi geschrieben. Neben SF veröffentlicht sie Detektivgeschichten. Hier nun hat sie beides vermengt. Das geht so: Hunsaker betreibt ein schäbiges Hotel in einer abgelegenen Raumstation. Ein havarierter Passagier-Raumer dockt an. Gäste checken ein. Hunsaker erfährt, dass in einem Teil des Schiffes Feuer gelegt worden war und zwei Passagiere getötet wurden. Die Mordserie setzt sich im Hotel fort und Hunsaker ist um den Ruf seines Etablissements besorgt. Er treibt die Ermittlungen voran. Im Verlauf der Story wird die Vergangenheit der Figuren offengelegt. Am Schluss bleibt nur der Mörder übrig.
Die Charakterisierungen sind gut, die Logik ist dünn. Die Mörderin hat ihren Mathelehrer umgebracht, der mit ihr auf dem Raumer war, weil er sie hatte durchfallen lassen. Andere Personen räumte sie aus dem Weg, da sie etwas gesehen hatten, das bei weiterem Nachdenken auf sie als Mörderin hätte schließen lassen können. Das Ende ist konstruiert, d.h. die Entwicklung der Geschichte trägt nur insofern dazu bei, dass fast jeder der Passagiere und Hunsaker selbst zwielichtige Persönen sind und Hunsaker mit Mühe herausfinden muss, warum sie nicht der Mörder sein können. Nur fand ich das Motiv mit dem Mathelehrer auf dem gleichen Schiff an den Haaren herbeigezogen.
lunedì, dicembre 13, 2010
Analog Science Fiction and Fact, Jan/Feb 2010
Enthält neben anderen zwei Hunde-Stories. Sieht so aus, als ob wir allesamt auf den Hund kommen J. In einer Story kommen hundeähnliche Aliens auf die Erde, töten alle Menschen, derer sie habhaft werden können (einige waren zu der Zeit gerade als Höhlenforscher unterwegs und überlebten) und modifizierten die Hunde so, dass sie die Weltherrschaft übernehmen konnten. Danach flogen sie wieder davon.
In der anderen Story wurden Raumfahrern Gene von Hunden, Wölfen und Ratten beigemengt und dann zu dem Planeten Enigma geschickt, der von dem Hawkins Teleskop entdeckt und von dem man annahm, dass er bewohnbar sei. Die Protag Kerris Rat flog mit ihren Hundegenossen in einem Shuttle hinab und setzte auf einem Turm auf, in dem ein mechanischer Arm verankert war. Der Rest muss in die Tiefe gefallen sein. Aus Türmen und Höhlen, die eine seltsame Musik erzeugten, daraus bestand der Planet. Analysen zeigten: der Arm war über fünf Millionen Jahre alt. Kerri Rat fand mit ihrer Manschaft heraus, dass der mechanische Arm sich an einer Stelle des Turms festgekrallt hatte, in der eine noch ältere Zeitkapsel einer anderen Rasse steckte. Die Besatzung des Shuttles wusste, sie würde nicht zur Erde zurückkehren, doch hatte sie die Gewißheit, dass ihre Klone bei ihrem Tod mit ihrem Wissen erwachen würden.
Der Expeditionsleiter Andrean Wolf zeigte paranoische Züge, als sich herausstellte, dass seine Leute Reparaturen am Turm durchgeführt hatten, ohne sich daran erinnern zu können. Der Planet Enigma, so meinte er, übe einen unheilvollen Einfluss auf sie und ihre Klone auf der Erde aus. Andrean Wolf, dass er von einem Schuttle auf das Raumschiff schoss, um die Klone zu retten. Das Raumschiff war ausgewichen, doch der Sender wurde zerstört. Kerris Rat ließ sich in die Tiefe fallen und stürzte durch eine Anzahl von Höhlen, deren Wände mit Zeichnungen und Beschriftungen versehen waren, die von anderen Besuchern Enigmas stammten. Die unterste Höhle war mit Artifakten gefüllt, auch mit der Maschine, der ein mechanischer Arm fehlte. Andrean Wolf war ihr gefolgt, nachdem er seine Leute, die sich außerhalb des Raumschiffes befanden, getötet hatte. Kerris Rat gelang Wolf davon zu überzeugen, dass Enigma nicht daran interessiert war, sie zu beeinflussen. Vielmehr befand sich in seinen Höhlen eine Dokumentation der Besucherrassen, die über Millionen von Jahren auf ihm gelandet waren. Enigma war eine Quelle von Informationen, die sich eine einzelne Rasse nie durch Raumflüge hätte beschaffen können.
Wolf wurde klar, dass er sich geirrt hatte und sein Klon auf der Erde berichten würde, er habe Mannschaftsmitglieder zu Unrecht getötet. Er gab sich die Kugel. Kerris Rat fand einen Antigravgleiter, den sie nach einiger Zeit zu bedienen lernte und kehrte zum Raumschiff zurück. Mit dem Rest der Mannschaft begann sie die Kavernen zu untersuchen.
lunedì, dicembre 06, 2010
„Lost in Space“
in Artikel in der „Business Week“ vom 1. November über das von Obama gekürzte Raumfahrt Programm der NASA. Constellation, das von Bush angekündigte Vorhaben, wieder auf dem Mond zu landen und danach bemannt zum Mars vorzustoßen, ist tot. Nun steht ein 300 Millionen teurer Start-Turm einsam auf dem Kennedy Space Center herum. Der Shuttle-Flug wird nächstes Jahr eingestellt. 8000 Angestellte und freie Mitarbeiter der NASA werden freigesetzt. Die Agentur hofft, dass Privatunternehmen fortsetzen, was sie begonnen hat: Menschen in den Weltraum zu schießen. Vermutlich wird daraus nichts, weil Boeing und Konsorten darin keinen Gewinn sehen.
Es sieht so aus, als würden die U.S. auch in der Raumfahrt von China und anderen aufstrebenden Nationen abgelöst werden.
sabato, dicembre 04, 2010
Interzone, Science Fiction and Fantasy 231
Vom Guten kann man nie zuviel bekommen, und die Stories von Jason Sanford sind gut. Die Jungs von Interzone haben das erkannt und bringen drei Geschichten von ihm. Eine davon ist „Peacemaker, Peacemaker, Little Bo Peep“. Eine der besten, die ich in letzter Zeit gelesen habe.
In dieser teilt Sanford die Menschheit in drei Klassen: Schafe, Schäferhunde und Wölfe. Schafe sind gesetzestreue Bürger, Schäferhunde Gesetzeshüter und Wölfe kriminelle Elemente. Schafe haben die Kontrolle in furchterregender Weise übernommen.
Die Polizistin Ellen Davis ist mit Victor, einem Serienkiller, den sie aufgespürt und festgenommen hatte, aneinander gekettet und wartet mit anderen darauf hingerichtet zu werden. Von den Menschen, die ständig „Frieden, Frieden!“ rufen, werden sie vor einen Graben gestellt. Schüsse fallen, doch die beiden haben sich vorher in den Graben fallen lassen und können sich dadurch retten. Sie bleiben so lange an einer schwer einzusehenden Stelle liegen, bis das Exekutionskommando abgezogen ist.
Radiomeldungen zufolge werden überall auf der Erde Menschen, die mit anderen, aus welchen Gründen auch immer, gewalttätig umgegangen sind, gejagt, gefangen und hingerichtet.
Unter dem massigen Körper des im Graben liegenden Sheriff quält sich der Deputy hervor. Er befreit Ellen und Victor von ihren Handschellen. Ellen sowie der Deputy versuchen ihre Familien zu erreichen. Die des Deputy befindet sich wohlauf, während Ellens Mann erschossen wurde, als er sich der Entführung ihrer Tochter widersetzte. Die drei versehen sich mit Waffen in der Wohnung des Deputys und beobachten wie die Jagdgesellschaft aus „Frieden“ brüllender Menschen unter Anführung des Gemeindepfarrers die angrenzenden Häuser durchsucht. Der Deputy flüchtet mit seiner Familie, während Ellen und Victor sich auf der Suche nach Ellens Tochter machen. Sie verstecken sich in einem Hotel aus Zeiten der Prohibition. Von dort beobachten sie die Kirche, in der die Kinder festgehalten werden und Ellen schlägt Victor einen Deal vor. Sie verrät ihm ein Geheimversteck im Hotel, er gibt ihr Rückendeckung von Hotel aus, während sie ihre Tochter befreit. Sie flüchtet mit ihrer Tochter in ein von Victor beschriebenes abgelegenes Haus. Es stoßen nach und nach Polizisten, Feuerwehrmänner, Soldaten hinzu. Victor belegt später mit anderen Kriminellen ein anderes Haus. Die Schafe jagen nicht mehr. Sie haben gesiegt und gehen wieder friedlich ihrer Arbeit nach.
Victor besucht Ellen und rät ihr, die Augen offen zu halten. Sie sind sich einig, dass eine außerirdische Macht sich des Priesters und anderer bemächtigt hatte, um gewaltbereite Elemente zu eliminieren. Die Erde ist nicht mehr verteidigungsfähig.