sabato, dicembre 26, 2009
Asimov’s Science Fiction, January 2010
Die Stories dieser Ausgabe haben mich nicht vom Hocker gerissen. DVDs mit Dr. Who sind spannender. Geoffrey A. Landis, der bei MIT Visiting Professor of Astronautics war und jetzt wieder bei der NASA forscht, hat mit „Marya and the Pirate“ eine Story geschrieben, die in den Bereich der SF gehört, in der der Weltraum noch eine Rolle spielt. Selten, und deshalb schon mal gut. Ein Außenposten-Rebell fliegt mit einem motorlosen Raumgleiter einen Frachter an, der Wasser geladen hat. Er will das Wasser entwenden und mit einer Weltraumschleuder zu dem Außenposten katapultieren. Die Physik ist interessant, die Handlung banal. Captain des Raumfrachters, eine junge Frau, verliebt sich in den Rebellen. Das Paar überwindet technische Hindernisse und verspricht am Schluss, sich wieder zu sehen.
Dann Robert Reed mit „The Good Hand“. Er zeichnet ein Bild, das nur dem Hirn eines Amis entspringen kann. Amerikaner greifen in Algier ein französisches Forschungsinstitut an. Die Franzosen halten einen US-Handlungsreisenden, den Protag, fest. Am Ende lassen sie ihn ziehen Die Handlung ist absurd, obwohl ein paar US-Senatoren alles zuzutrauen ist. Franzosen sind Amis suspekt, da die keine Lust haben, englisch zu sprechen und Amis nicht daran interessiert sind, französch zu lernen. Die Animosität gilt für beide Seiten. Amis sind in den Augen der Franzosen besserwisserische Kulturbanausen. Das hängt davon ab, so meine ich, wo man sich in den USA aufhält und mit wem man spricht. Doch je weiter man in das Zentrum der USA eindringt, und sich zum Beispiel in Arkansas aufhält, desto mehr Männer trifft man, die nur das amerikanische Pendant von „Wild und Hund“ oder „Fisch und Fang“ lesen und nicht wissen wo sich auf dem Globus Frankreich befindet. Dabei ist gegen Angeln nichts einzuwenden. Ich lese dann, zum Beispiel Asimov´s.
domenica, dicembre 20, 2009
Analog Science Fiction and Fact, Jan/Feb 2010
Obwohl ich Hard SF, wie sie in Analog geboten wird, am liebsten mag, lädt sie jedoch zum Querlesen ein. Technische Einzelheiten, oder Schilderungen, welche Hebel umgelegt werden, um zum Ziel zu kommen, ziehen eine Story über Gebühr in die Länge. H.G. Stratmanns „Thus spake the Aliens“ ist so ein Fall. In einer vorangegangenen Story des gleichen Autoren landet ein Paar auf dem Mars und wird von unsichtbaren Aliens mit übernatürlichen Kräften ausgestattet. Die Frau setzt alles daran, ihren Partner auszutricksen, weil sie fürchtet, er würde seine Macht zum Nachteil der Menschheit benutzen. Das wird ihr von den Aliens übel angekreidet und sie setzen den Mars auf eine andere Umlaufbahn und einen Kollisionskurs zur Erde.
In der neuen Story nun versuchen die beiden mit den Aliens in Verbindung zu treten, um das Unheil abzuwenden. Sie entdecken einen neuen Artifakt und nun sieht es aus wie in Jack Williamsons Romanen. Sie werden von einem Artifakt in den nächsten geschleudert, in andere Zeitzonen und Galaxien und landen eine Reihe von Seiten später wieder dort, wo sie am Anfang standen.
Mars und Erde sind gerettet. War ohnehin nur ein Test, und die Erdbevölkerung wird in die kosmische Gemeinschaft aufgenommen. Stratmann hat vierundzwanzig Seiten daraus gemacht. Ich meine, zwei hätten ausgereicht. Hm, sagen wir mal zehn, lol.
Analog hat auch schon 80 Jahre auf dem Buckel, rechnet man Astounding mit ein. Man sieht, der SF gehen die Ideen nicht aus.
Ben Bova ist fast genau so alt. In seinem Beitrag berichtet er, wie er zum Redakteur Analogs wurde und diesen Job machte, bis er sich wieder auf das Schreiben zurückzog und die Stelle 1978 an den Physiklehrer Stanley Schmidt übergab, der Analog noch immer durch SF-Gewässer steuert.
Richard A. Lovett schreibt diesmal in seinem Beitrag „Making Unrealty ring true: Writer´s Tricks to bring Stories to Life“, 1. Schreibe über das, was du weißt, 2. Weiß was es ist, was du weißt, 3. Benutze Einzelheiten, Details in deiner Geschichte, 4. Beschreibe Details aus deiner Erfahrung oder aus der Erfahrung anderer, 5. Sammle Infos, du weißt nie, wozu du sie einmal benötigst.
Das ist, so meine Meinung, sicher nicht verkehrt. Nur wenn der Mann so viel mehr weiß und das Wissen vor dem Leser ausbreitet, sollte es verständlich sein. Und damit haben einige Physiker-SF-Autoren hin und wieder Schwierigkeiten.
Wir haben zehn Zentimeter Schnee.
Das ist selten bei uns, es ist arschkalt und von einer globalen Erderwärmung merke ich nichts. Wie dem auch sei, in Kopenhagen haben sie ja auch nichts auf die Reihe gebracht. Wir sollten uns nichts vormachen. Nie bekommen wir etwas unter einen Hut. Wir sind nur höherentwickelte Tiere. Irgendwann werden Maschinen und Computer Ordnung in den Sauhaufen bringen.
domenica, dicembre 13, 2009
Fandom Observer 246
Zitiert aus der Friedrichsdorfer Woche. Es geht um ein paar Perry Rhodan Fans, die dem ersten Stadtrat von Friedrichsdorf eine Mappe mit Unterschriften überreicht haben. Sie wollten damit erreichen, dass eine Straße nach Karl-Herbert Scheer benannt wird. Autor Scheer, 1991 verstorben, auch Handgranaten Herbert genannt, da er in der deutschen SF Probleme mit Waffengewalt löste, war Vorsitzender der Stellaris Science Fiction Interessen Gemeinschaft und Perry Rhodan Autor. Neben Walter Ernsting war er eine der populärsten deutschen SF-Persönlichkeiten der damaligen Szene.
Das weitere wie üblich und aktuell: Film-, Fernseh-, Buch-, Comicbesprechungen.
giovedì, dicembre 10, 2009
Scientific American, June 2005
Ich hechle hinter den Ausgaben her und kann nicht behaupten, dass ich mich langweile. Linden Labs hat mir den Account von Klaus Lubitsch disabled. Hoffentlich bekomme ich heute eine Nachricht für den Grund. Der Avie hat doch in SL nur seinen Joint geraucht und sich am Sea Breeze Strand rumgelümmelt.
Zurück zur Ausgabe. Auch wenn sie ein paar Jahre alt ist, interessant ist sie trotzdem. Zu jener Zeit hatten die Redakteure Bush auf dem Kieker. Von der Industrie unabhängige Wissenschaft war nicht wohlgelitten. Er mochte die, welche Waffen modernisierte, Ausbeute von Petroleum erhöhte. Das brachte Steuern, die er in sinnlosen Kriegen verpulvern konnte. Wallstreet hat ihm dabei kräftig unter die Arme gegriffen und Millionen Menschen ärmer gemacht.
Ein Artikel behandelt „Suspended Animation“. Also Stasis, wie wir sie aus SF-Stories kennen. Obwohl Mäuse und Würmer in Stasis versetzt wurden, und man auf größere Tiere übergehen wollte, ist für Menschen noch nicht viel dabei herumgekommen und ich habe keine Lust, das Verfahren zu erläutern. Nur so viel: Hydrogensulfit, Schwefelwasserstoff spielt eine entscheidende Rolle dabei.
Interessant war auch der Artikel „Inconstant Constants“. Schon aus dem Grund, weil er offenlegte, dass sich Wissenschaftler für bizarre Themen erwärmen können und jahrelang die Frage zu beantworten versuchen: Wieso haben sich physikalische Konstanten im Laufe der Jahrmillionen verändert? Konstanten wie Lichtgeschwindigkeit, Newtons Gravitation, die Masse eines Elektrons etc. Die Antwort darauf schwebt im Raum. Und warum sind die Konstanten so wie sie sind? Keiner weiß es. Man nimmt an, dass Konstanten in Parallelwelten eine andere Qualität haben. Ändern sich die Konstanten, ändert sich die Natur selbst?
Ein weitere Artikel behandelt die Sprachausgabe von Computern. Auch hier ist das Optimum noch nicht erreicht. Im Flughafen von Atlanta verkehrt eine führerlose Bahn, deren knarzende Robotstimme von einer Frauenstimme abgelöst wurde. Warten wir auf HAL. Bei der Entwicklung geht es um Betonung, Pausen, Übergänge, Lautstärke. Kann nur vorgestanzt sein. Bis es soweit ist, dass Computer wissen, wann sie die Betonung ändern müssen, wird noch etwas dauern. Webseiten zu dem Thema:
http://www.research.ibm.com/tts/
“Obesity, an overblown Epidemy?” Der Autor meint, Übergewicht ist nicht so gefährlich wie behauptet wird. Vielmehr wird Furcht erzeugt und der Schlankmacherindustrie Beistand geleistet. Er stellt Statistiken gegenüber, von denen einige aussagen, dass etwas Übergewicht bei älteren Menschen lebensverlängernd sein kann. Soll ich mir nun eine Wampe anessen?
„Making cold Antimatter“. Antimaterie, auch ein Begriff in SF. Träfe ein Gramm Antimaterie auf Materie gleichen Gewichts, würde Energie der Größenordnung von 40 Kilotons TNT freigesetzt, die ein Jahr fast 5000 Haushalte versorgen könnte. Nur hat bisher noch niemand Antimaterie in der Natur entdeckt. In Teilchenbeschleunigern kann sie jedoch erzeugt werden. Antiwasserstoffatome, zu deren Erzeugung Positronen und Antiprotonen benötigt werden. Als Quelle dafür wird Sodium 22 verwandt, das pro Sekunde 200 Trillionen Positronen freisetzt. Das sind Zahlen. Mit 550 Kilo-ElektronenVolt, gleich einer Temperatur von sechs Milliarden Grad Celsius. Es geht darum, Positronen so zu verlangsamen, dass sie sich der Geschwindigkeit von Antiprotonen angleichen. Im Universum herrscht ein Ungleichgewicht zugunsten normaler Materie. Wie das zustande gekommen ist, entzieht sich bisher jeder Erklärung.
Es gibt noch zwei weitere Artikel. „The Morning of the modern Mind“ und „Doubt in their Product“. Im ersten geht es um die Zeit, in der Menschen einen Intelligenzschub bekamen. Neue Erkenntnisse belegen, dass es nicht erst, wie vorher angenommen, vor 45000 Jahren, sondern schon viel früher passierte. Ich merke da nicht viel von, lol. Irgendwann sollte mal ein neuer Schub kommen, sonst haben uns in ein paar Jahrzehnten die Maschinen überholt.
Der zweite Artikel beschreibt, wie es der Industrie gelungen ist, wissenschaftliche Untersuchung von Produkten durch Gegenuntersuchungen in Zweifel zu ziehen. Das ist besonders bei Medikamenten der Fall. In der Tabakindustrie hatte es auch am Anfang funktioniert; doch wurden Fakten, die gegen das Nikotin sprachen, übermächtig. Es klappte auch nicht bei den Brustimplantaten. Der Schuss kann auch nach hinten losgehen. Doch war es besonders unter der Bush-Administration der Industrie gelungen, Untersuchungen zu ihrem Vorteil auszulegen und den Zeitraum zumindest zu strecken, wenn es darum ging, schädliche Medikamente zu vertreiben. Denken wir an das Schmerzmittel Viox.
martedì, dicembre 08, 2009
domenica, dicembre 06, 2009
Interzone 225, Dec. 2009
Conlin Harvey’s “The Killing Streets” ist Dark SF. Typisch Interzone. Thom ist mit Marian verheiratet. Er ist arbeitslos, sie arbeitet in irgendeiner anonymen Behörde. Im Boden unter Straßen und Gebäuden leben Snarks, aus einem Labor entflohene Biowaffen. Unvorhersehbar tauchen sie auf, ziehen Menschen zu sich hinab, schälen Anzüge und Kleider von ihren Leibern und fressen sie. Thoms Geliebte Liv ist kinderreich und arbeitslos. Mary drängt Thom, dass er seine Zeit zur Pflege seiner kranken Tante verwendet. Er stellt fest, sie hat die Black Tongue Pest, die seit einiger Zeit in der Stadt grassiert. Bald macht sich die Pest auch bei ihm bemerkbar. Er stoppt Marian auf der Straße. Sie selbst wurde von ihrer Behörde geimpft, hat es zugelassen, dass er sich ansteckte, um die Krankheit auf seine Geliebte zu übertragen. Tom bittet um das Impfserum, dass sie ihm nicht geben will. Er hält sie fest und trampelt auf dem Boden herum, um die Snarks anzulocken. Marian bricht in Panik aus und verspricht ihm das Serum für eine Person. Er entläßt sie, nachdem sie ihm versprochen hat, Liv das Serum zu geben, und Thom wartet, dass ihn die Snarks in die Erde zerren.
Wie man sieht. Keine Raumschiffe, keine weiteren Himmelskörper, aber Drama, Spannung, von Menschen verschuldetes düsteres Erdszenario.
Die Story „Here we are, falling through Shadows“ ist ähnlich. Auch hier wird eine Stadt heimgesucht. Hier durch Rippers, die aus einer anderen Dimension auftauchen und Opfer in ihren Körpern integrieren. In „Funny Pages“ hingegen wirken mit Super-Power ausgestattete Cartoon Character, die sich gegenseitig bekämpfen. Dann die Dark Fantasy „Bone Island“, in der zwei Hexen aufeinander treffen und Unruhe in dem einst so friedlichen Eiland auslösen.
Nick Lowes Filmbesprechungen „Mutant Popcorn“ sind für Nichtengländer und Nichtintellektuelle wie mich schwer zu verstehen. Was hat er nun gemeint?, frage ich mich bisweilen. Man sieht, die Zielgruppe von Interzone ist weit gespannt. Manche können sich wohl einen Reim aus den Rezensionen machen. Ich versuche dahinterzukommen. Oft vergeblich. Kein großer Nachteil, da die Stories selbst Anreiz genug sind, das Abo fortzusetzen.