Oldie-Con in Unterwössen
Meine Neuronen verdampften. War es die Hitze oder das Alter? Auf meinem Weg zum SF-Oldie Con in Unterwössen/Oberbayern erwischte ich die falsche Autobahnauffahrt. Sie hatten sie verändert und die Beschilderung war chaotisch. Ich fuhr Richtung Modena und wollte doch zum Brenner. Ich nahm die nächste Ausfahrt und kehrte um. Dann wurde mein Pick-Up auf den Steigungen so langsam, dass ich mich zwischen die Lastwagen einreihen musste. Nachdem ich auf dem nächsten Rastplatz eine Pause gemacht hatte, fuhr der Wagen schneller und mir drängte sich der Verdacht auf, ich sei mit angezogener Handbremse gefahren, im diesem Falle eine, die mit dem Fuß zu betätigen und mit der Hand wieder zu lösen ist. Nur hatte ich keine rote Lampe leuchten sehen. Mir blieb nur übrig, es auf der Rückfahrt zu testen.
Als ich abends im Hotel Gabriele ankam, gab es nichts mehr zu essen, dafür reichlich Bier. Ich beschränkte mich auf einen halben Liter. Hope, der Vater des Cons und Organisator, hatte sich wieder die Knochen gebrochen und fehlte. Wolfgang T., der Jule Verne Experte, den ich noch aus meiner Jugend her kenne, konnte aus Krankheitsgründen auch nicht mehr kommen. Waldemar Kumming vom geschätzten Munich Round Up tauchte ebenfalls nicht auf. Es brechen ein paar Stützen weg und werden nicht ersetzt. Wir brauchen frische Oldies. Fragen wurden aufgeworfen wie „Wo bleiben die Bücher- und Fanzinesammlungen, wenn ein Oldie nach dem anderen den Löffel abgibt?“ Es bietet sich die Bibliothek in Wetzlar an. Der nächste Con soll dort stattfinden und dieses Thema wird dort sicher zur Sprache kommen.
Hope war nicht da, und es gab keine Namensschilder. Einige Leute kannte ich, Dieter Braeg, Franz Rottensteiner und Juergen vom Scheidt zum Beispiel, doch hatte ich keine Lust all die anderen nach ihrem Namen zu fragen. Dahingenuscheltes hätte ich ohnehin wieder vergessen. Namen sind Schall, sind Rauch und es war auch so gemütlich.
Am nächsten Tag wurden zu Mittag Second Hand Taschenbücher und Poster verkauft. Für einen Euro erstand ich Robert Sheckleys „Notions Unlimited“. Ein Autoren Favorit, der meine Jugend bereichert hatte. Zum Essen gingen wir in den Ort hinab, vorbei an Weiden, Kühen, rustikalen bayerischen Häusern, von deren Balkonen knallrote Geranien zu uns herabwinkten. Das Essen war gut und preisgünstig. Wir unterhielten uns über Themen wie „Die Welt der festgeschraubten Stühle“, verschroben wie wir waren. – Zu Abend saßen wir an mehreren Tischen bei einem Glas Wein oder Bier oder Apfelschorle zusammen. Aus Norddeutschland war niemand anwesend, dafür jedoch Österreicher, von denen mir einer mit lauter Stimme das Trommelfell malträtierte. Mir steht nicht an zu behaupten, er redete Stuß, da ich ihn nicht verstand. Nur lachte er nach jedem dritten Satz und als er sich darüber mokierte, dass Jürgen vom Scheidt sich das letzte Mal von ihm mit der Bemerkung abgesetzt hatte: „Ich kann das nicht mehr hören!“, fand ich es gut, dass unserer österreichischer Freund gut daran getan hatte, seine Mundart beizubehalten, obwohl ich aufgrund meiner über dreußigjährigen Ehe gelernt habe, mir den größten Scheiss anzuhören ohne mit der Wimper zu zucken. Und- „ich kann das nicht mehr hören“. Vielleicht hatte vom Scheidt auch nur ausdrücken wollen, dass die Batterien seiner Hörgeräte entladen waren.
Das Paar, das Mittags die Ein-Euro-Bücher verkauft hatte, führte am Abend einen ausdrucksvollen Tango vor. Neben SF ihre zweite Leidenschaft.
Die Leute waren interessant, nicht nur dass uns gemeinsame Interessen verbanden. Astronomen, Psychologen, Sinologen, Literaten, erzählten über die SF hinausgehend aus ihren Gebieten. Über Wetter, Unterkunft, Essen konnte ich mich nicht beklagen und mein Pick-Up kriecht wirklich so langsam die Steigungen empor, ohne angezogene Handbremse. Ich musste bis in den dritten Gang zurückschalten. Eine Möglichkeit, ihm mehr Fahrt zu geben, sehe ich noch. Den Luftfilter. Ich hätte ihn vor der Fahrt erneuern lassen sollen. Das werde ich mir für nächste Woche vornehmen.
Meine Neuronen verdampften. War es die Hitze oder das Alter? Auf meinem Weg zum SF-Oldie Con in Unterwössen/Oberbayern erwischte ich die falsche Autobahnauffahrt. Sie hatten sie verändert und die Beschilderung war chaotisch. Ich fuhr Richtung Modena und wollte doch zum Brenner. Ich nahm die nächste Ausfahrt und kehrte um. Dann wurde mein Pick-Up auf den Steigungen so langsam, dass ich mich zwischen die Lastwagen einreihen musste. Nachdem ich auf dem nächsten Rastplatz eine Pause gemacht hatte, fuhr der Wagen schneller und mir drängte sich der Verdacht auf, ich sei mit angezogener Handbremse gefahren, im diesem Falle eine, die mit dem Fuß zu betätigen und mit der Hand wieder zu lösen ist. Nur hatte ich keine rote Lampe leuchten sehen. Mir blieb nur übrig, es auf der Rückfahrt zu testen.
Als ich abends im Hotel Gabriele ankam, gab es nichts mehr zu essen, dafür reichlich Bier. Ich beschränkte mich auf einen halben Liter. Hope, der Vater des Cons und Organisator, hatte sich wieder die Knochen gebrochen und fehlte. Wolfgang T., der Jule Verne Experte, den ich noch aus meiner Jugend her kenne, konnte aus Krankheitsgründen auch nicht mehr kommen. Waldemar Kumming vom geschätzten Munich Round Up tauchte ebenfalls nicht auf. Es brechen ein paar Stützen weg und werden nicht ersetzt. Wir brauchen frische Oldies. Fragen wurden aufgeworfen wie „Wo bleiben die Bücher- und Fanzinesammlungen, wenn ein Oldie nach dem anderen den Löffel abgibt?“ Es bietet sich die Bibliothek in Wetzlar an. Der nächste Con soll dort stattfinden und dieses Thema wird dort sicher zur Sprache kommen.
Hope war nicht da, und es gab keine Namensschilder. Einige Leute kannte ich, Dieter Braeg, Franz Rottensteiner und Juergen vom Scheidt zum Beispiel, doch hatte ich keine Lust all die anderen nach ihrem Namen zu fragen. Dahingenuscheltes hätte ich ohnehin wieder vergessen. Namen sind Schall, sind Rauch und es war auch so gemütlich.
Am nächsten Tag wurden zu Mittag Second Hand Taschenbücher und Poster verkauft. Für einen Euro erstand ich Robert Sheckleys „Notions Unlimited“. Ein Autoren Favorit, der meine Jugend bereichert hatte. Zum Essen gingen wir in den Ort hinab, vorbei an Weiden, Kühen, rustikalen bayerischen Häusern, von deren Balkonen knallrote Geranien zu uns herabwinkten. Das Essen war gut und preisgünstig. Wir unterhielten uns über Themen wie „Die Welt der festgeschraubten Stühle“, verschroben wie wir waren. – Zu Abend saßen wir an mehreren Tischen bei einem Glas Wein oder Bier oder Apfelschorle zusammen. Aus Norddeutschland war niemand anwesend, dafür jedoch Österreicher, von denen mir einer mit lauter Stimme das Trommelfell malträtierte. Mir steht nicht an zu behaupten, er redete Stuß, da ich ihn nicht verstand. Nur lachte er nach jedem dritten Satz und als er sich darüber mokierte, dass Jürgen vom Scheidt sich das letzte Mal von ihm mit der Bemerkung abgesetzt hatte: „Ich kann das nicht mehr hören!“, fand ich es gut, dass unserer österreichischer Freund gut daran getan hatte, seine Mundart beizubehalten, obwohl ich aufgrund meiner über dreußigjährigen Ehe gelernt habe, mir den größten Scheiss anzuhören ohne mit der Wimper zu zucken. Und- „ich kann das nicht mehr hören“. Vielleicht hatte vom Scheidt auch nur ausdrücken wollen, dass die Batterien seiner Hörgeräte entladen waren.
Das Paar, das Mittags die Ein-Euro-Bücher verkauft hatte, führte am Abend einen ausdrucksvollen Tango vor. Neben SF ihre zweite Leidenschaft.
Die Leute waren interessant, nicht nur dass uns gemeinsame Interessen verbanden. Astronomen, Psychologen, Sinologen, Literaten, erzählten über die SF hinausgehend aus ihren Gebieten. Über Wetter, Unterkunft, Essen konnte ich mich nicht beklagen und mein Pick-Up kriecht wirklich so langsam die Steigungen empor, ohne angezogene Handbremse. Ich musste bis in den dritten Gang zurückschalten. Eine Möglichkeit, ihm mehr Fahrt zu geben, sehe ich noch. Den Luftfilter. Ich hätte ihn vor der Fahrt erneuern lassen sollen. Das werde ich mir für nächste Woche vornehmen.
3 commenti:
Nur damit du nicht denkst hier lese niemand mit!
Der Oldiecon und seine Mitglieder? Ja, das könnte mit der Zeit zu einem Problem werden, da die Aufnahmeregeln da wirklich ein Riegel vorschieben. Bis ich in dem Alter bin, hat sich der Rest in Staub aufgelöst. LOL
Wie immer bemängel ich die Größe und die Menge der Bilder. Da kann man ja nix erkennen.
Das von Hope habe ich schon im Vorfeld gehört. Ich hatte schon mit einer Absage des Cons gerechnet. Prima, das trotzdem der der Rest gekommen ist.
Grüße aus dem Norden
Marc
ich habe noch eine Kuh fotografiert, aber die habt ihr ja auch :-))
Nur noch eine Kuh?!
Waren wirklich so wenig Leute da, das du nur noch eine Kuh fotografiert hast? Unglaublich.
Vielleicht war das ja Kuhbarella vom Muhplaneten...
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