Fantasy & Science Fiction, July 2007
Wenn eine Story von Lucius Shepard auftaucht, kann jedermann sicher sein, dass ich mich dieser Geschichte annehmen werde. ‘Stars Seen Through Stone’ handelt von Vernon, einem Plattenproduzenten, der sich auf unbekannte und neue Bands spezialisiert und sie herauszubringen versucht. Das Setting die Industriestadt Black William, eine Stahl- und Bergarbeiterstadt, der die Industrie abhanden kommt. Leerstehende Fabrikgebäude, verkehrslose Strassen. Vernon, der Protag, hört eine Demo von Joseph Stanky und bemerkt dessen Talent. Um es sich zu sichern, holt er den Mann zu sich und macht mit ihm Aufnahmen, arrangiert kleine Konzerte. Stanky, Sänger, Gitarrist, Minustype. Ungewaschen, nachlässig, Lügner, Trinker, schwach und charakterlos. Ausser, dass er phänomenal singt und spielt.
Eigenartige Lichterscheinungen manifestieren sich in der Stadt, deren Einwohner ungewöhnliche Talente entwickeln. Stahlarbeiter entwickeln ein neues Kaltgussverfahren. Vernons Bekannte beginnt einen Roman zu schreiben, eine Polizistin klärt zurückliegende Fälle auf, jemand entwickelt neue Gartengeräte.
Ausgezeichnete Charakterisierung der Personen, gute Dialoge, und Beschreibungen der Umgebung, und eine Handlung die Seite für Seite an Dichte gewinnt. Vernon und seine Exfrau verlieben sich erneut ineinander. Schon das ein Wunder. Und schließlich kulminiert die Handlung in der Nacht auf dem Messeplatz der Stadt, auf dem die Bürger sich versammeln und von den Lichterscheinungen heimgesucht werden, die von ihren freigesetzte Talente in sich aufsaugen. Parasiten aus einer anderen Dimension.
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