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sabato, marzo 27, 2021

Der Spiegel v. 13.3.2021


 "Schwarzer Filz". Einige CDU/CSU-Abgeordnete haben Masken herangeschafft und dafür Provisionen kassiert. Slippery Slope. Auf der anderen Seite, bei dem schläfrigen politischen Treiben verbraucht man seine Energien in Nebentätigkeiten, die dem Abgeordneten durchschnittlich 60.000 Euro einbringen, unabhängig von den erwähnten Maskentransaktionen. Die Entrüstung über den Maskenkauf war heftig und einige Abgeordneten gaben ihr Parteibuch zurück. Die Wahl des Bundeskanzlerkandidaten ist nach diesem wieder offen, und dass es entweder ein SPD- oder Grünen-Mitglied wird, rückt in den Bereich des möglichen.

Durch die erhöhten Ausgaben des Bundes aufgrund der Koronakrise geht dem Finanzminister langsam das Geld aus. Hätte die Regierung schneller und gezielter auf die Krise reagiert, wäre das finanzielle Loch nicht so tief geworden.

Der Witz ist, wenn ein Spiegelredakteur jetzt in einem Essay beklagt, dass Deutschland auf ein Mittelmass gesunken ist, "als Staat dysfunktional, überheblich und im Wohlstand erstarrt", dann ist das um Jahre zu spät. Vor zehn Jahren hätte man das Ruder noch herumreissen können, jetzt sehen wir den Rutsch nach unten. Deutschland sieht die Schlusslichter anderer Länder und die Chancen verschwinden, diese jemals wieder einzuholen.

Die Soziologin Christine Hannemann wird interviewt. Sie beschäftigt sich mit der Wohnsoziologie in Deutschland, meint, man brauche zum Wohnen nicht mehr als 25 qm. Sie erklärt, Menschen gehörten in die Stadt und sollten in Mehrfamilienwohnhäusern leben. Dadurch frei gewordene Bodenflächen könnten mit Bäumen bepflanzt werden, um den Klimaumschwung aufzuhalten.

Wo wir gerade bei Bäumen sind; es hat den Anschein, dass die Fichte dort wo sie jetzt lebt dem Untergang geweiht ist. Bei zunehmender Trockenheit bekommt sie nicht genug Wasser. Sie bedeckt , wie der Spiegel schreibt, ein Viertel der Waldfläche in Deutschland. Flachwurzlerin, sturmanfällig, muss sie in regnerische und höhere Lagen umgesiedelt werden. Und dann der Pionierkäfer, er frisst sich an der geschwächten Fichte satt. Sieht nicht gut aus.

Dann ein Artikel über die Bundesbahn, der mich nicht sonderlich interessiert. Schon ein paar Jahre her, dass ich mit ihr fuhr. Strecke Berlin - Hamburg, oder Köln - Hamburg. Sie fuhr, kam einigermaßen pünktlich an. Reichte mir.

Der Chef der Salzgitter AG wird interviewt. Die Salzgitter AG ist ein Stahlwerk, dass das Metall mit Wasserstoff herstellen will. Durch das Verfahren wird CO2 stark reduziert. Der Staat soll dafür zahlen. Wird er das machen? Behalten wir es im Auge.

Dem Bild-Chef Reichel, der einer der größten deutschen Boulevard-Zeitungen vorsteht, wird vorgeworfen, dass er seine Position auch dafür benutzte, sich Frauen des Unternehmens gefügig zu machen. Dazu gehört Fingerspitzengefühl. Einige Frauen mögen es, dann ist es ok, andere wiederum nicht, dann hat er schlechte Karten. Der Fall wird betriebsintern untersucht. Anscheinend ist er durch den rabiaten Klamauk, den er für die Zeitung an den Tag legt, nicht ohne weiteres zu ersetzen. Ihm soll ein Supervisor zur Seite gestellt werden.

In einem Artikel über die Lage in Syrien wird der Präsident Assad als Madman dargestellt, der sein eigenes Land zerbombt, wenn seine Leute rebellieren. Schwache Leistung. Assad hätte sich etwas sinnvolleres überlegen können.

Ein Artikel über die Diskriminierung von Minderheiten in Frankreich, hier die mit anderer Hautfarbe, macht deutlich, dass sich das Thema in von Weissen bevölkerten Kontinenten noch für weitere Dekaden nicht unter den Tisch kehren lässt. Stellen wir uns vor, dass weitere Kontingente Andersfarbiger aufgrund der klimatischen Änderung nach Europa einschwappen. Es wird spannend.

Die englische Queen tut gut daran, sich nicht über Rassismus zu äußern. Eine Geschichtsprofessorin aus den USA fordert, "sie sollte sich endlich ihrer Verantwortung in der Debatte über Rassismus und das Erbe der Sklaverei stellen". Ich gönne ihr das "good old England", man sollte sie als 94jährige aus der Rassismusdebatte heraus halten.

Traumforschung. Ein Viertel des Schlafes ist REM (Rapid Eye Movement), in dem Augäpfel sich schnell hin und her bewegen. Die Zeit, in der geträumt wird. Man nimmt an, dass das Gehirn die Bilder der Tagesereignisse in das Langzeitgedächtnis sortiert, und gleichzeitig die Logik dahinter durch Assoziationen ergründet.

Mitarbeiter der Landesarchäologie hatten nett in Blumentöpfen arrangierte menschliche, aus dem Mittelalter stammende Knochen auf ihren Schreibtischen. Ein Besucher störte sich daran und meldete es dem Rundfunk. Vorher fiel es nicht auf. Konsequenzen gab es nicht, außer das die Töpfe entfernt wurden, da die Drapierung gegen keine Gesetze verstößt. Es war als nette Geste der Mitarbeiterin gedacht, welche das Arrangement anfertigte und den Kollegen schenkte.

In dem Artikel "Nach mir die Sinnflut" wird herausgestellt, dass junge Leute mehr Rechtschreibfehler machen, als noch Jahre zuvor. Wenn ein Wort falsch geschrieben wird, und ich weiss, dass es falsch ist, finde ich es auch nicht in Ordnung. Außerdem gibt es digitale Rechtschreibkorrekturen. Keine Ahnung, wie es in Schulklassen zugeht, ob man sein Diktat digital überprüfen kann? Wäre sinnvoll.

Zum Schluss lese ich das Interview mit einem amerikanischen Linguistikprofessor, der das, was die identitätspolitische Linke macht für übertrieben hält.










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