Scientific American, March 2008
Mit „When Markets beat the Odds“
wird eine Schnapsidee dreier Volkswirtschaftler präsentiert, die in ihrer Universität zu beweisen versuchten, dass Märkte besser seien als Umfragen. Markt = Angebot und Nachfrage. So wurden zum Beispiel an einem Wahltag in der Uni sogenannte Wahlaktien in Umlauf gebracht und wie an einer Börse gehandelt. Höchsteinsatz 500 USD. Im Iowa-Stockmarket waren es Bush- und Dukakis-Aktien. Der Markt hat die Umfragen haushoch geschlagen. Das Gleiche galt für Wahltage in Folgejahren.
Nur was nützt das alles, wenn die Käufer und Verkäufer dieser Papiere genausowenig Ahnung haben, wie die Befragten. Sonst hätte die weltweite Finanzkrise 2008 vermieden werden können. Und wenn ich an die New Economy zurückdenke, da sind wir doch alle drauf reingefallen. Und bei der jetzigen Finanzkrise blieb doch auch kein Auge trocken.
DARPA, die Forschungs- und Entwicklungsabteilung des U.S.-Verteidigungsministeriums hatte sich dort auch eingemischt. Sie eröffnete das Projekt „Policy Analysis Market“, in dem Papiere für geopolitische Ereignisse ausgegeben wurden, z.B. über Anschläge, Kriege, die nächste Al-Qaeda Attacke. US-Politiker waren darüber nicht amüsiert und stoppten das Vorhaben.
In „The End of Cosmology“ wird darauf hingewiesen, dass sich die Ausdehnung des Universums beschleunigt hat und in ferner Zukunft alles Wissen über das Universum außerhalb unserer Galaxis und über den Big Bang verschwinden wird, da andere Galaxien mit unseren Instrumenten nicht mehr erfaßt werden könnten.
„White Matter matters“. Damit ist das Myelin gemeint, das sich um die Axone wickelt. Axone sind die Verbindungskabel von einem Neuron zum anderen. Myelin ist eine Isolierung, ohne die Signale nicht beim Empfängerneuron ankommen würden. Mittels einer neuartigen Gehirnscantechnik fand man heraus, dass Neuronensignale um so stärker werden, je mehr man ein bestimmtes Gebiet übt, zum Beispiel Klavier- oder Schachspielen. Dies wird durch eine stärkere Formation des Myelins erreicht. Ich nehme an, bei meiner Singerei wird mit mir das Gleiche passieren.
Auf der anderen Seite kann fehlerhaftes oder fehlendes Myelin zu Krankheiten im Zentralen Nervensystem führen wie Multiple Sklerose, Alexander Disease, Schizophrenie, Autismus, Bipolare Disorder, Dyslexia.
In „The Limits of Quantum Computers“ wird aufgezeigt, dass diese nur für unlösbare Verschlüsselungstechniken taugen. Wenigstens sah man es 2008 so. Vielleicht gibt es ja doch noch andere Anwendungen, die in der Zukunft auftauchen. Quantum Computer arbeiten mit Q-bits, Partikeln, die zugleich zwei verschiedene Zustände annehmen können. In Theorie könnte ein Computer dieser Art Partikel superpositionieren, soviel wie die Atome des Universums. Nur bringt das alles nichts, weil alle bis auf ein Partikel verschwinden, wenn man sie untersuchen will. Ein Quantum Computer wäre ideal, weil er bei zunehmender Datenanzahl im Gegensatz zu herkömmlichen nicht langsamer werden würde.
„The Bluefin in Peril“. – Im letzten Spiegel gab es auch eine Notiz darüber. Blauflossentunfisch wird für den Sushi-Markt gefangen und droht aus den Meeren zu verschwinden. Deutschland verbündet sich mit der Eu-Kommission gegen Länder wie Frankreich, Spanien, Italien, die große Fangflotten unterhalten. Scientific American wies schon, wie man sieht, im März 2008 auf die Bedrohung dieser Fische hin, die gut zwei Meter lang werden können. In kurzen Sprints im Meer bringen sie es auf 80 km/h und werden maximal 30 Jahre alt. Das Weibchen produziert 10 Millionen Eier pro Jahr. 2001 wurde ein 200 kg schwerer Fisch auf einem japanischen Markt für 173.600 USD verkauft.
„Space Wars“. 2006 wollte sich die Bush Administration die Kontrolle über den nahen Weltraum sichern. Diese Absicht wurde verstärkt, nachdem es den Chinesen gelang, einen ihrer eigenen altersschwachen Satelliten abzuschießen. Der Beitrag weist darauf hin, dass Tests dieser Waffen so viel Weltraumschrott erzeugen könnten, dass es in Zukunft unmöglich wäre funktionsfähige Satelliten zu unterhalten. Es werden Waffensysteme vorgestellt, die entwickelt werden müßten. Dafür haben die U.S.A. kein Geld mehr. Das haben sie in ihren idiotischen Kriegen und mit der von ihnen ausgelösten Weltwirtschaftskrise verbraten. Kinetische Interzeptoren wie in den Weltraum geschossene Raketen, ko-orbitale Satelliten, ferngesteuerte Energiesysteme wie Laser, Space Bomber, sind einige der angedachten Angriffswaffen, deren technische Hürden erst genommen werden müssten. Nachdem Russland in den Raketenschutzschirm eingebunden werden soll, werden wohl ein paar robustere Waffen entwickelt. Irgendwann.
Mit „Solving a massive Worker Health Puzzle“ wird eine sieben Jahre andauernde Untersuchung beschrieben, die sich mit Hirntumorfällen in der Flugzeugmotorenfabrik Pratt & Whitney befasst. Die fielen um 1999 auf, nachdem man bei einem Arbeiter sowie einem Kollegen Hirntumoren diagnostiziert hatte. In der Fabrik von North Haven wurden 13 Fälle registiert. Die letzten 50 Jahre werden nun erforscht. Zum einen die Krankengeschichten von 250.000 Mitarbeitern in acht Fabriken, dann die Stoffe, die Tumoren ausgelöst haben könnten. Als der Artikel entstand, war die Untersuchung noch nicht abgeschlossen.
„Not Tonight, Dear, I have to reboot“. Computer Pionier David Levy erwartet, dass Menschen Mitte dieses Jahrhunderts Androiden heiraten werden. Könnte sein, so meine ich, wenn Menschen nicht mit Menschen klarkommen, bietet sich das Zusammenleben mit einem Androiden als günstige Alternative an.