Sind noch einige Ausgaben, die ich durchlesen muss. Einige Corona-Titel kann ich ausblenden, In ihnen wird über die Phase 2 spekuliert. Jetzt haben wir sie, die 2. Phase und Voraussagungen gehen im Weissen Rauschen unter. Die Regierung gibt ihr Bestes, was natürlich nicht gut genug ist, um mit effizienten Nationen gleich ziehen zu können. Nachsicht gehört dazu, wenn man sich in Italien wohl fühlen will. Über die Apps, welche Infizierte aufspüren sollten, redet auch niemand mehr. So lasse ich den Beitrag darüber, als sie noch hochgelobt wurde, auch beiseite.
Pipistrello = Fledermaus. Forscher haben 55 Virenarten in dem Tier entdeckt und wenden das Verfahren an, um sämtliche Viren, die an Säugetieren angedockt haben zu identifizieren, klassifizieren und damit bei weiteren Pandemien eine bessere Ausgangsposition zu ihrer Bekämpfung zu haben. - Es werden Desinfektionsroboter entwickelt. - Dann wird über virtuelle Bekanntschaften geschrieben, die doch gerade während der Corona-Krise zu empfehlen wären. Ich empfehle Second Life. OK, wenn man sich nicht als Avatar sehen will, reichen Zoom und Skype und ähnliches aus. - Und dann gibt es Ausreisser wie eine App, die red Alert auslöst, wenn jemand hustet, lol.
Italien ist Experte im Schulden machen und im nicht zurückzahlen. Der Rechnungshof (corte dei conti) sieht sich zur Zeit den buchhalterischen Trick der Regionen an, bestimmte Schulden als Posten "Schulden außerhalb der Bilanz" zu deklarieren. Addiert man diese Art von Schulden zu den ausgewiesenen, kommt man auf atemberaubende Summen. Wie aus italienischen Zeitungen hervorgeht, ist die Zahlungsmoral in Italien grottenschlecht. Das wusste ich schon. Ich arbeitete einmal einen Monat bei Bayer in Mailand. Zum Glück stammte die Unternehmensberatung, für die ich tätig war, aus Österreich.
La ripresa non è per tutti. Der Wiederaufschwung ist nicht für alle da. Da ist wohl etwas dran. Fremdenführer zum Beispiel. Die Läden sind zur Zeit auch alle dicht, mit einigen Ausnahmen. Daran hat sich gegenüber Juni vergangenen Jahres wenig geändert. Im Sommer, zwischen erster und zweiter Welle, sah es besser aus. Und in diesem Artikel wird noch vielmehr geschwurbelt, als ich es hier tue. Zum Beispiel "dobbiamo evolvere verso un´Europa piu resliente, sostenibile e giusta", was so viel bedeutet wie "wir müssen uns zu einem widerstandsfähigen, nachhaltigeren und gerechteren Europa entwickeln."
Im Gegensatz zur Business Week, die in den US genügend Stoff findet, über den es sich lohnt Leser zu informieren, müssen Journalisten von Fortune Italia tiefer graben. Und wenn sie auch dann nichts interessantes finden, wird geschwurbelt, oder eloquently wachsed, wie es schön auf Englisch heisst. Im Juni waren Journalisten und andere der Meinung, der Lockdown sei vorbei. Eine zweite Welle wurde vernachlässigbarer Gesprächsstoff. - Es wurde der Gründer von "Talent Garden" interviewt, dessen Gesellschaft Räume für Co-Working bereit stellt. So etwas wie ein Mini WeWork, der amerikanischen Kette, die der Gründer Adam Neumann fast in den Abgrund gerissen hat. An interessanten Ergebnissen kommt nichts aus dem Interview hervor. Auch hier die Meinung: "Der Spuk ist vorbei, nun machen wir Bestandsaufnahme." Im Grunde kann man alle Corona-Artikel überlesen. Auch den über den italienischen Stromerzeuger Enel, dessen interviewter Manager darauf hinweist, dass die Firma schon lange vor Corona Voraussetzungen für ein Work at Home geschaffen hatte. Dass sie gut in Hi-Tech sind, nehme ich ihnen ab; denn die Digitalstromzähler haben sie lange vor Deutschland in Italien eingeführt.
Ein Artikel über nautischen Luxus. Bootsfabrikanten haben keinen wirtschaftlichen Einbruch zu verzeichnen. Luxusgüter wie Hochseeyachten werden auch in der Krise verkauft.
Mobility Manager. Ein neuer Job bedingt durch Corona. Schulbusse, Fahrräder, versetzte Arbeitszeit sind Schlagworte, welche das Engagement dieses Managertyps erfordern. Inwieweit es sich im Laufe der Monate durchgesetzt hat, bleibt mir verborgen. Ich glaube nicht, dass es eine Nacherhebung gab.
Der nächste Artikel "La Corsa alla Cannabis Light" überraschte mich. Ich las in fast jeder Ausgabe unserer Zeitung, dass Carabinieri in Ferrara wieder einen Pusher hochgenommen haben. Und hier steht etwas von Cannabis Light mit THC < 0.2%, das für medizinische Zwecke eingesetzt werden kann. Wogegen soll es helfen? Schlaflosigkeit, Ängstlichkeit, Stress.
2018 machte in Mailand ein Cannabis Shop, JustMary.fun, auf, bezeichnete sich als Startup und vertreibt seine Produkte in Milano, Monza, Firenze, Roma, Catania. Ich wundere mich nur, wo das Zeug herkommt; denn wenn die Carabinieri Weedpflanzen sehen, gibt es Ärger. Diesem kann man ausweichen. Folgende Webseite (auf italienisch) erklärt den Grund.
Für das Bauwesen war im Juni ein Wirtschaftseinbruch von 20 - 30 % angenommen. Wie ich jetzt in Spiegel Online (SPON) las, gibt es für Deutschland sogar Zuwächse. Ich nehme an, das gleiche gilt für Italien.
Ich sehe einen Beitrag über Restaurants und Bars. Wir alle wissen, dass es für die Eigner schlecht aussieht. Jetzt war unsere Sportbar gerade mal für 2 Tage geöffnet. Am Wochende wird sie wieder dicht gemacht und für die 15 Tage danach ist die Emilia Romagna wieder in der rosa Zone, so dass es schon sicher ist, dass die Bar dann auch keine Chance hat offen zu bleiben. Was Hotels angeht, darüber brauche ich keine Worte zu verlieren.
Was habe ich aus dem Artikel über Eisenbahnen gelernt, den ich vor mir liegen habe? Für kleinere Flugzeuge, die Konkurrenz, mit 180 Plätzen reichen schon 130 besetzte, um einen Flug rentabel zu machen. Ein Hochgeschwindigkeitszug wie Freccia Rossa hat 459 Plätze. Nur sehe ich hier nicht, ab wann sich eine Fahrt für die Bahn rentiert. 65 Millionen Personen, die jedes Jahr die Züge benutzen, sind das Doppelte der Anzahl von Flugpassagieren in Italien. Die Sorge der Bahntransporteure besteht darin, dass Regierungen Geld in Fluglinien stecken ohne das Gleiche mit der Bahn zu machen.
Und nun sind Knochenbrüche an der Reihe. Da kann ich mitreden :-). Rippen, Arm, Bein, Schlüsselbeine, war schon alles dran. Ich war eben ein sportlich, waghalsiger Typ, lol. 37,5 Milliarden Euro ist die Summe, die in Europa für Knochenbrüche pro Jahr aufgebracht wurde. Menschen werden älter, Osteoporosis schlägt zu. Menschen werden fragil und Wiederholungsbrüche häufen sich. Was aus mehreren Seiten herauszulesen ist: Nehmt Kalzium und Vitamin D ein, und um Wiederholungsbrüche zu vermeiden, folgende Medikamente: difosfonati (alendronato, risedronato, ibandronato oder zoledronato). Alles klar?
Es gibt bei uns ein paar Coop-Supermärkte, die Online-Bestellungen entgegen nehmen, die Posten zusammenstellen und zur Abholung bereit halten. Ocado setzt noch einen drauf. Beeindruckend, was in dem Video gezeigt wird. Hier wird die gekaufte Ware von Maschinen zusammengestellt, ok, ein paar Menschen waren trotzdem da, aber das ändert sich sicher in der Zukunft, und die Ware wird ausgeliefert. In Zeiten wie die in der Corona-Krise hat die automatische Zusammenstellung einen gewaltigen Schub bekommen.
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