Analog, Science Fiction and Fact, December 2011
Es lohnt sich über zwei Stories ein paar Worte zu verlieren. Stories, die von der Machart nicht unterschiedlicher sein könnten. „The Impossibles“ von Kristine Kathryn Rusch in dem behäbig langatmigen Stil, der Leser schläfrig macht. Und dennoch: Rusch hat ein Setting und Beziehungsgeflecht entwickelt, in dem man sich wiederfinden kann, auch wenn die Handlung in der Zukunft liegt. Um Juristen und Rechtssprechung im intergalaktischen Kontext geht es. Die Handlung spielt auf einer Raumstation voller Gerichtssäle und Unterkünfte für Juristen. Der Fall selbst: Eine schwangere Frau aus einer Gruppe interstellarer Rebellen wurde als Kindermädchen von einer extraterrestrischen Familie angeheuert und läßt bei ihrem Ausscheiden ein wertvolles Schmuckstück mitgehen. Sie wird erwischt und soll gemäß den Sitten dieses Planeten bestraft werden. Das wäre fatal. Es gibt einen Prozess, in dem eine frisch aus der Akademie auf die Raumstation kommandierte Juristin die Diebin zu verteidigen hat. Wie sie es macht mit dem ganzen Brimborium herum ist gut beschrieben. Die Lösung des Falles selbst ist dappig. Aber die Idee mit der Juristen-Raumstation zeigt, dass aus der SF-Quelle noch ein paar weitere Ideen sprudeln können.
Anders die Story „Not for ourselves alone“ von Charles E. Gannon. Sergei Andreiev wird mit einem Kontingent russische Kameraden in die Raumstation Hephaestos abkommandiert. Zusammen mit dort stationierten US-Amerikanern sollen sie die Arat kur daran hindern, die Erde zu erobern. Im offenen Kampf sind die Aliens nicht zu schlagen. Die Hephaestos läuft parallel zum Jupitermonde Io und wird von einem Plasmatunnel abgehalten, auf den Jupiter zu fallen. Durch vorangeganene Kämpfe im Sternensystem Barnard, in der alle irdischen Einrichtungen zerstört worden waren, weiß die Besatzung der Raumstation, dass die Arat kur ihre Schlachtschiffe ihre Energie von der Hülle eines Gasplaneten beziehen. Die Arat kur befinden sich auf dem Weg ins Sonnensystem und als Gasplanet kommt nur der Jupiter in Frage. Von der Zerstörungskraft des Feindes gibt es einige Videos. Ungeklärt sind die Eigenschaften der Disruptorstrahlen. Beim Einfall der gegnerischen Flotte sollen Sensoren mehr darüber herausfinden. Und dann kommen sie. Sergei ist der einzig Überlebende der Raumstation, der die Datenauswertung zur Erde übertragen kann. Sein amerikanischer Vorgesetzter hat sich, da nicht mehr genügend Sauerstoff in der abgesprengten Kapsel vorhanden war, für ihn geopfert. Die Schwachstelle der Arat kur ist, dass wie beim Pitstop der Formel 1, das Schlachtschiff auftanken muss. Hier an der Jupiterhülle. Damit ist es für einige Zeit inaktiv. Das nutzt die Erde aus und gewinnt schließlich.
Der Schluss ist flau. Irgendwie haben die Autoren es nicht mehr drauf, für ein überraschendes Ende zu sorgen. Das war in den sechziger Jahren anders.
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