Im vorletzten Spiegel (35/2007) las ich ein interessantes Gespräch mit dem Hirnforscher Gerhard Roth. In ‘Das Ich ist eine Einbahnstraße’ kristallisierte sich für mich folgendes an wissenswertem heraus:
Es ist unmöglich das Grundgerüst seiner Persönlichkeit zu verändern. Gegenüber stehen sich Verstand, Emotion und unbewusster Antrieb. Der letztere gewinnt.
Roth machte das an einem Beispiel deutlich: “Immer wieder nehme ich mir vor, weniger Termine anzunehmen. Und dann erreicht mich die freundliche Anfrage: “Herr Roth, kommen Sie kurzfristig für einen Vortrag nach München?” Und bald darauf bin ich dort.”
Der unbewusste Antrieb ist wie Roth meint “eine Urform unseres Selbst, die psychische Grundausrüstung, mit der wir auf die Welt kommen.” Gene bestimmen zwischen 20 und 50 Prozent die Persönlichkeit eines Menschen. Später das, was eine Frau während der Schwangerschaft erlebt. Danach die ersten drei Jahre.
Ein weitere Erkenntnis aus dem Gespräch: Wir sehen uns immer positiver als die anderen es tun.
Was ergibt sich daraus? Ich fand mich schon immer gut, und wenn die anderen mich auch so finden, um so besser, und wenn nicht, was soll’s? – Und mein Verstand sagt mir: Eigentlich müsste ich den Schreibtisch aufräumen. Ich schalte dann doch lieber meine PCs ein und versuche im Second Life mit einer Frau zu flirten.
Nessun commento:
Posta un commento