Der nett lächelnde Herr auf dem Titelblatt ist CEO der San Benedetto Gruppe. Produkt: Mineralwasser. Doch dazu später.
Ich habe schon wieder die Dezember Ausgabe irgendwo auf dem Schreibtisch. Doch erst einmal zu dieser. Ich versuche mich so kurz zu fassen wie möglich. Ein Vorteil für Leser mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne und zugleich eine Erleichterung für mich.
Interview mit dem Direktoren der größten italienischen Wasserwirtschaft, dem Herren über sämtliche Wasserleitungen in den Regionen und Provinzen Roma, Frosinone, Toscana, Umbrien, Campania, Molise. Doch egal, wo in Italien Wasser durch die Leitungen fliesst: Davon sind um die 60 Prozent älter als 30 Jahre, und weitere 25 haben mehr als 50 Jahre auf dem Buckel. Anders ausgedrückt: Irgendwo läuft immer Wasser aus kaputten Rohren ins Erdreich.
Es gibt einen Bericht über die Maker Faire Rome. Ist ja nicht so, dass hier in Italien alle nur Cappuccino und Wein trinken, Spaghetti essen und sonst nichts machen. Obwohl mit Ausnahme des Spaghetti Essens dieser Eindruck entsteht, wenn ich unsere Sportbar aufsuche. Und warum die Maker Fair Maker Faire heisst... Wenn Italiener Englisch schreiben, kommt so etwas dabei heraus. Immerhin, es wurden Startups gewürdigt und prämiert.
Nun noch etwas über San Benedetto. Wir trinken es, obwohl ich, würde ich allein leben, die Wasserleitung benutzen würde, auch wenn sie noch so alt ist. Aber San Benedetto ist genießbar, besser als Wasser der Konkurrenz, die wir mal trinken mussten, weil SB nicht in den Regalen des Supermarktes stand.
San Benedetto ist ein Familienunternehmen, in der Region Veneto ansässig, in der auch die Stadt Venedig liegt. Veneto ist bekannt für die Vielzahl von Familienunternehmen, die ihr Haus direkt am Werk haben. So fing es auch mit San Benedetto an. In den 50ern wurde das Unternehmen gegründet. Der Chef ist Capo der Besitzerfamilie, die zu Anfang nur eine Minderheitsposition an San Benedetto hatte. Das Unternehmen ist mittlerweile in 105 Ländern vertreten, hat 11 Werke, von denen 7 in Italien. Und hat noch immer den gleichen Chef.
„Il Gioiello Novo Nordisk“. Dänisches pharmazeutisches Unternehmen, Schmuckstück Novo Nordisk, das mit seiner Gewichtsabnahmemedizin in Europa den höchsten Umsatz unter den Gesellschaften gleichen Genres gemacht hat. Ist teuer, sich monatlich damit zu spritzen. Um die 1000 $ pro Monat, wenn Krankenversicherungen nicht zahlen. Ist Fettleibigkeit eine Krankheit oder Nachlässigkeit? Diese Frage ist ja auch noch nicht vollständig geklärt. - Ich selbst bin schlank geblieben. Und das ist gut so.
Semaglutide, ein Fake Hormon, das GLP-1 gleicht, treibt den menschlichen Körper dazu an, mehr Insulin zu produzieren, das Glukose minimiert. Ozempic, so heisst die Medizin, wurde als Medikament gegen Diabetes (Zuckerkrankheit) entwickelt. Festgestellt wurde, dass sie auch das Gewicht einer Person mindert. Das ist vor allem für US-Amerikaner, die einen beträchtlichen Umfang annehmen können (ich sass mal auf einem Mittelsitz zwischen zwei dieser Kolosse im Flugzeug), eine neue Option effektiv abzunehmen. - Durch klinische Tests ist erwiesen, das Ozempic, Wegovy und Konkurrenzprodukte, die aus GLP-1 bestehen, wirken. Es laufen weitere Tests, ob sie gegen weitere Leiden effektiv sind. Für zwei gibt es positive Ergebnisse: Cardiovaskulare und Nierenleiden.
Italien ist ein für pharmazeutische Unternehmen interessantes Land, da auch italienische Unternehmen mit der Herstellung von Medikamenten prägend sind und anscheinend ausreichend Personal besitzen, das auch in Werken, Büros und Labors von Unternehmen arbeiten kann, die aus dem Ausland ins Land gekommen sind.
Auf dem medizinischen Sektor tut sich ein Problem auf, das durch die Abneigung vieler Italiener verstärkt wird, auf Markenmedikamente zu verzichten und generische Produkte zu kaufen. Durch dies Verhälten entsteht Knappheit von Medikamenten mit Markennamen.
Einige Dinge sind auch in Italien gut organisiert wie zum Beispiel das Sanitätswesen. Andere weniger gut. Die Ausbildung. Deutschland hat einen erheblichen Vorsprung, und den schon seit mehr als 80 Jahren, nachdem 1938 die Berufsschulpflicht in Deutschland eingeführt wurde. Das System hat sich bewährt.
Dann gibt es einen italienischen General, der sich darüber beschwert, dass Italien keine Waffen exportiert. Ich enthalte mich, darüber etwas zu sagen. Waffen sind Mist, werden aber benötigt.
Der Rest dieser Ausgabe besteht aus einer Reihe von Artikeln über Architektur. Ich werde sie nicht besprechen, da, obwohl Architektur ein umfangreiches und wichtiges Gebiet ist, über das man Aufsätze schreiben kann, ich von Architektur keine Ahnung habe und sie mich auch nicht interessiert. Ich beschränke mich darauf zu sagen: Ein gut aussehendes Gebäude sieht gut aus und ein schlecht aussehendes Gebäude schlecht.