Ein “Der Spiegel” im Zeitschriftenständer, ein paar angelesene Zeitungen.
„Den Spiegel, das war doch der von letzter Woche, den kenne ich schon.“
„Ah“, sagte Rich. Der Fernseher hinter der Bar war auf „mute“. Elsa wischte imaginären Staub von der Theke.
„Es gab da einen Artikel“, fuhr Eduard fort.
„Was du nicht sagst“, meinte Rich.
„In dem eine Frau und ein Supermarkt vorkommen.“
„Ah.“
„Die Frau, Rentnerin, hatte einen Rollator bei sich, mit dem sie wiederholt eine andere rammte, von der sie meinte, dass sie sich an der Kasse vorgedrängelt hatte.“
„Und?“
„Sie beschimpfte die vermeintliche Vordränglerin. Ich will das hier nicht wiederholen. Obwohl die Beschimpfte sagte, sie sei schwanger und solle ihr nicht mehr den Rollator gegen den Bauch rammen.“
„Ausländerin, Sozialschmarotzer. Sie würde doch ein Kind nach dem anderen bekommen.“
Elsa legte das Wischtuch beiseite und baute sich vor den beiden auf.
„Die Rentnerin wurde festgehalten, bis die Polizei eintraf und den Fall protokollierte.“
„Ja nun, das war eine Ausnahme.“ Rich drehte sich zu Elsa um. „Sonst hätte der Vorgang ja nicht im Spiegel gestanden, sondern wäre als normaler Vorfall untergegangen. So wie man eine Tür öffnet oder schliesst. Elsa, du weisst besser als wir, das wir Deutsche nicht alle so sind.“
„Schon richtig“, meinte Elsa. „Wir haben das mal durchgerechnet. Sie gehört zu den 30 % Ausnahmen.“
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