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sabato, marzo 02, 2024

Der Spiegel v. 24.2.2024


Putin auf dem Titelblatt, und dann, ist ja klar, ein Artikel über ihn. Den überschlage ich. „Ich will meine Sowjet Union wieder haben.“ Sollte sich um seinen eigenen Laden kümmern. Da gibt es genug zu tun und sich ein Beispiel an Singapur nehmen. Die haben es ganz gut hinbekommen.

Ich finden den Spiegel gut, weil ich immer schnell damit durch bin. Politik lese ich nur diagonal. Trotzdem sehe ich mir die Überschriften genau an; denn auch im Spiegel stehen interessante Beiträge. Einer handelt davon, dass es Individuen in Deutschland gibt, die nicht nur meckern, sondern gute Ideen haben, bedingt durch die Klimaverschlechterung nachhaltiger zu arbeiten.

Während Entwickler im Ausland iterativ arbeiten, d.h. Ihre Änderungen in kleinen Arbeitsschritten an welchselnde Bedingungen anzupassen, werden in Deutschland Entwicklungen umgesetzt und erst am Ende freigegeben mit dem Ergebnis, dass sich Umweltbedingungen verändert haben. Zurück auf Los.

Hin und wieder ist es natürlich sinnvoller, gar nichts zu machen, wie es in Italien häufig der Fall ist. Doch diese Einstellung sollte klar determiniert und definiert sein. Gar nichts zu machen ist nur unter bestimmten Bedingungen sinnvoll. Sicher nicht bei der Infrastruktur, für die Strassen und Brücken gewartet werden müssen. Bei der gar nichts zu machen-Initiative sind Italiener Spitze.

Der Spiegel weist auf die zelluläre Landwirtschaft hin, auf Ernährung aus der Retorte. Das wurde in den USA in einigen Artikel, auch in der Business Week hochgejazzt. Das Publikum war letztendlich entscheidender Faktor. Es lehnte die Produkte ab.

Dann geht es um Junggesellenwohnungen, die nicht, wie einige Architekten vorschlagen, zu gross sein sollten. Dann soll es Dach- und Kräutergärten geben. Ein Gemeinschaftsraum. Finde ich gut, den könnte man auch als Wartezimmer für einen Arzt benutzen.

Eine Ökonomin wird interviewt, die auch als Wirtschaftsweise für die deutsche Regierung arbeitet. Sie versucht den Deutschen Mut einzuflößen. Es gibt ja nicht nur deutsche Dödel, sondern Leute, die was drauf haben. Es dürfen nur keine Leute sein, deren Eltern aus dem Ausland gekommen sind. Die Partei Afd ist dagegen und überhaupt gegen Ausländer. Das spricht sich auch im Ausland rum.

Aber Ökonomie ist auch so eine Sache. Dismal Science, sagen Amerikaner. Denn der eine Ökonom sagt dies, der andere sagt das. Zum gleichen Thema. Doch einige Fakten sind und bleiben konstant. Zum Beispiel die aus dem Lehrbuch von Paul Samuelson. Die Binse: Je weniger der nachgefragten Ware im Umlauf ist, desto teurer wird sie.

In einem Artikel wird beschrieben, warum die deutsche Wirtschaft so vor sich hin schwächelt. Produktionspotential. Daran mangelt es, steht hier. Klar, Fachkräfte mit anderer Hautfarbe sollten, wenn sie denn eintreffen, wieder zurückgeführt werden. Und Deutsch als Fremdsprache. Muss das sein? Mietpreis. Das Wetter. Deutscher Nachwuchs unbrauchbar. Lese- und Mathekenntnisse. Geeignet für die Hofkolonne. Mehr Freizeit für die Generation X. Work- Life-Balance.

Dass der Wechsel aus der Wirtschaft in die Politik und Vice Versa in anderen Ländern positiv betrachtet wird, beim Spiegel jedoch negativ, lässt ahnen, dass der Flexibilitätsgedanke auch in der Journalistik keinen Freiraum hat. Letztendlich wirkt sich dies darauf aus, dass Deutschland sich auf ein Abstellgleis manövriert hat, während Auslandszüge vorbeibrausen.

Oh, fast hätte ich etwas übersehen. Einen Artikel über Grüne, die bei einigen in Deutschland zum Hassobjekt geworden sind. Überhaupt „Hassobjekt“. Hassen, was soll das? Diese Leute sollten sich ein Hobby zulegen. Briefmarken sammeln zum Beispiel. Ich selbst sammelte Bierdeckel und nagelte sie an meine Zimmerwand. Sah gut aus. Da sieht man wieder. Politik fand ich schon immer doof.

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