Coversong Roads

giovedì, luglio 30, 2015

Phantastisch, 3/2015


Zum Glück nur drei Nachrufe: Günther Grass, Lenoard Nimoy, Terry Pratchet.
Hätte schlimmer kommen können. Aber ich bin ja noch da, lol. 

Es gibt, wie immer, Buchbesprechungen, eine Abhandlung über Stephen King, dann eine Anzeige über H.P. Lovecraft, den der Festa-Verlag wieder herausgibt. 4 Paperbacks, 13.95 das Stück. Mein zerschlissenes Taschenbuch auf Italienisch, was ich in der Nähe des Bologna Busbahnhofs mal für 4000 Lire gekauft hatte, habe ich schon zwei Mal durchgelesen. Die Geschichten sind stark.

Ann Leckie war mit SF in den letzten Jahren groß rausgekommen. Es gibt einen Artikel über sie und ein Interview mit ihr. Dann Buchbesprechungen für junge Leser, einen Artikel über Designs für James Bondfilme.


Zum Schluss erklärt noch jemand, wie interstellare Raumfahrt funktioniert. FTL, sag ich mal. Faster than light.

lunedì, luglio 27, 2015

Andromedasfmagazin 153, andromedanachrichten 250.



30 Jahre DSFP (der deutsche Science-Fiction-Preis)
60 Jahre SFCD (der Science Fiction Club Deutschland e.V.)

OK, das SF-Magazin zuerst. Es gibt eine Anzeige des MediKon One, Science Fiction trifft Medizin 12. bis 14.08.2016 in Oldenburg.

Nun, ob die in Oldenburg Bescheid wissen, wo nach auf der ganzen Welt geforscht wird, welche klinischen Tests in den U.S.A. laufen, und wie es mit dem Einfrieren von Toten in Arizona funktioniert, dazu müsste man die Schirmherrin Frau Martina Heyen, die stellvertretende Geschäftsführerin des Klinikum Oldenburg gGmbH befragen. Vielleicht macht das ja jemand.

60 Jahre SFCD. Club der Lethargiker. Die meisten Mitglieder, so wie ich, arbeiten nicht mit, nehmen ein neues Andro und den Bankeinzug zur Kenntnis, meinen, dass es reichte, wenn Notizen und Artikel stündlich auf das Smartphone gesendet werden würden. Dann hätte man natürlich nicht den Nachdruck des ersten Andros von 1955 bekommen. Auf die Bücherliste am Schluss hätte ich auch verzichten können. Die Zeichnung und Ernstings Artikel jedoch waren schon deswegen interessant, weil er half, sich daran zu erinnern, wie man kontinuierlich über alle Neuerungen ins Staunen geriet, die über einen hereinbrachen. Seien es die der SF, seien es die ersten Flüge ins Weltall, sei es unser Freund das Atom und ein paar Jahre später der Rock n´Roll. Phantastische Zeit.

Die neuesten Andromeda Nachrichten, sind eher ein Kraut und Rüben-Blatt. Man muss schon suchen, um Interessantes herauspicken zu können. Dabei steht gleich zu Beginn etwas über den Eurocon in Barcelona 2016. Da müsste ich hin: Wir haben eine direkte Flugverbindung von Bologna dorthin und ich war noch nie in Spanien. Ich hätte Gelegenheit die Sprache auszuprobieren. 4., 5. Und 6 November also. www.eurocon2016.org. Muss nachher mal googeln. Und man kann anscheinend mit PayPal bezahlen. Cool. Vielleicht auch mal mit BitCoin. Aber lassen wir das. Ich habe gar keine, lol.

Der Artikel über „Gigamesh“, die größte europäische Buchhandlung ist auch interessant. Befindet sich ebenfalls in Barcelona.

Es wird angestrebt, den EuroCon 2017 in Dortmund stattfinden zu lassen.


Die restlichen 90 Seiten habe ich überflogen. In den „Scientific American“ knie ich mich echt rein. Die Seiten von Andromeda Nachrichten sind eher zum umblättern.

venerdì, luglio 24, 2015

Soundcloud



Hört euch das an. Facebook of Music? Zwei nicht so ganz alte Schweden ließen sich in Berlin nieder und riefen den Start-Up Soundcloud für Liedermacher, Podcaster, Zuhörer ins Leben. Das interessiert sogar mich alten Zossen. Ich hatte meinen Tabakhöker, Aldo, den Besitzer der Tabaccheria, auf Soundcloud angesprochen. Aldo kennt sich im Digitalwesen aus, hatte mir mal zwei Computer zusammengebastelt und wusste natürlich auch von Soundcloud. In Casumaro, dem Nachbardorf hat, so erzählte er mir, jemand einen Song elektronisch zusammengebaut, auf Soundcloud veröffentlicht und einen Produzenten gewonnen, der eine CD erstellt und sie im Ausland verkauft. Wahnsinn, was da abgeht. Da steckt Musik drin, lol. Da es inzwischen schon mehrere Millionen von Soundcloudern gibt, die Songs hochladen oder sich Tracks anhören, spitzt die Industrie die Ohren. Werbeeinnahmen von Videos oder Tracks werden zwischen Soundcloud und dem Songwriter aufgeteilt. 

Harper Lee: Go set a Watchman

Harper Lee hatte nur einen einzigen Roman geschrieben, 1960 erschienen, mit dem sie den Pulitzer Preis gewonnen hat. Um die 40 Millionen Bücher wurden verkauft. Lee lebt mit ihren 89 Jahren in einem Altersheim. Im letzten Jahr hatte die Sekretärin in Lees Sachen herumgestöbert und ein weiteres Manuskript gefunden, dass Lee vor „Mockingbird“ geschrieben hat. „Go set a Watchman“ kommt in Kürze mit einer Erstauflage von 2 Millionen Exemplaren heraus.
Interessant ist, dass Lee in jüngeren Jahren die Absicht geäußert hatte, kein weiteres Buch mehr zu veröffentlichen und einige Lee nahestehende Personen äußern den Verdacht, dass Lee, die nunmehr schlecht hört und etwas tüdelig ist, auch jetzt von ihrer Meinung nicht abgerückt ist. Mit anderen Worten, Sekretärin und Anwalt lassen das Buch gegen ihren Willen veröffentlichen, um abzusahnen.

Fazit: Ich müsste jetzt auch langsam so gut werden, dass ich einen Bestseller auf den Markt werfen könnte. Also, weiterschreiben, lol. 

Ich muss mal wieder etwas bloggen,


sonst komme ich aus der Übung. Über interessante Neuigkeiten und Kuriositäten kann man zig Seiten schreiben. Doch bei den täglichen 37° C trocknen die Neuronen ein. Hin und wieder sitze ich an der September-Story für Schreib-Lust. Die für August mit dem Monatsthema „Auf Schatzsuche“ habe ich schon im Kasten.

Das Septemberthema „Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“ stellt sich für mich schwieriger da, weil Gefühle bei mir auf Sparflamme sind. Hängt sicher mit Betablockern zusammen, welche den Ausstoß von Adrenalin reduzieren und mir eine coole Aura verleihen, die es mir jedoch nur erlaubt, überschwappende Emotionen aus der Theorie heraus zu beschreiben. Vielleicht ist es gut so, auf jeden Fall lehrreich.   

Gestern füllte ich eine Online-Spiegel-Befragung aus, die mir bestätigte, was ich schon immer wusste. Fernsehen tue ich nur ein paar Minuten pro Tag, wenn ich mal kurz in die Sky-Nachrichten sehe, um herauszufinden, ob schon wieder ein Italiener seine Frau erstochen hat. Der Trend ist da. Ich meine den, der darauf hindeutet, dass Fernsehen sich immer mehr auf Zuschauer beschränkt, die mit ihrer Freizeit sonst nichts anzufangen wissen. Liegt natürlich an den Eltern, die keine Anreize, Impulse gegeben haben das Leben aktiv zu gestalten. Beispiel: Englisch lernen und dann die Video Serie mit Bob Ross ansehen, der auf YouTube zeigt, wie man Bilder malt. Phantastisch. 


Oder die „Paint Night“, in der in Pubs und Bars für einen Tag in der Woche gelehrt wird, wie man malt. Besoffen malt es sich besser, lol, werden doch kreative Energien freigesetzt.


Zusammengefasst: Nachrichten reinziehen, sich unterhalten und lernen, dafür wird das Internet immer populärer. Ich las gerade einen Artikel in der „Business Week“, dass auch Viacom, die amerikanische Fernsehgesellschaft, zu der Kanäle wie MTV, Nickelodeon, Comedy Central gehören, immer weniger Umsatz macht. Die Jugend hat sich umorientiert.

giovedì, luglio 16, 2015

Scientific American, July 2015


Tja, der Zahn der Zeit.

Einige Forscher versuchen das Altern anzuhalten. Bei Würmern geht es ja schon. OK, nicht anhalten, aber verlangsamen. Wenn man ihnen weniger zu essen gibt, kann man das Doppelte an Jahren herausholen. Bei Menschen jedoch wird’s schwieriger, auch wenn mir eine Fastenkur gut anstehen würde. Durch die Bank werden wir ohnehin schon älter und Demenz setzt später ein. Bei mir bin ich mir nicht so sicher, lol. Ich hoffe nur, es hat noch keiner gemerkt.
Sie ist jedoch hin und wieder hilfreich. Zum Beispiel, wenn die AOK meine Frau unbedingt in der Rentnerkrankenkasse haben will, (obwohl in Italien der staatliche Gesundheitsdienst für uns sorgt, es die meisten Medikamente umsonst gibt und man behandelt, operiert wird, ohne zahlen zu müssen, während für die deutsche Rentnerkrankenkasse Beiträge gezahlt werden müssten), und ihr ein verschwurbeltes Formular zum Ausfüllen schickt. So um ein Jahr ist es mir schon gelungen, die Abgabefrist verlängern zu lassen, jetzt muss ich meine durch das fortgeschrittene Alter eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten und die meiner Frau ins Spiel bringen, die es uns nicht mehr gestatten, der Komplexität des Formulars gerecht zu werden. Tja das Alter…. Außerdem haben wir die verlangten Daten wie Umzüge und Arbeitsverhältnisse nicht mehr, da wir Anhänger des Konzeptes des „Gläsernen Menschen“ sind und im Vertrauen auf die staatlichen Institutionen alle uns betreffenden Unterlagen dem Papiermüll überantwortet haben. Wir haben als enthusiastische Staatsbürger unser uneingeschränktes Vertrauen auf die Digitalisierung von Daten und ihre Abrufbarkeit gesetzt. Und dann ist ja auch noch die NSA da, an die sich die AOK wenden kann.
In den nächsten Tagen werde ich in diesem Sinne und im Namen meiner Frau einen Brief an die AOK loslassen.
Wie man sieht, bei uns sind alle Mühen, das Altern und dessen Begleiterscheinungen anzuhalten, vergebens. Bei Tieren jedoch gibt es schon positive Ergebnisse Zum Beispiel hat man den Blutkreislauf einer alten verwundeten Maus an den einer jungen Maus angeschlossen, mit dem Ergebnis, dass die Wunde schneller heilte.
Dann: Patienten, die unter Diabetes 2 leiden und das Medikament Metformin einnehmen, haben eine fünfzehn Prozent längere Lebensspanne als eine vergleichbare Gruppe gesunder Personen. Aber trotzdem werde ich auf zu viel Kuchen verzichten.
Medikamente wie Everolimus und Rapamycin stärken das Immunsysten und haben bei Tieren die Lebensspanne verlängert.
Zusammengefasst: Künftige Generationen können sich auf ein längeres Leben einrichten.

„Mystery of the hidden Cosmos.”
Ich kann es kurz machen. Was die Dark Matter angeht, weiß niemand, das da vor sich geht. Es wird wild herumspekuliert. Ich finde, es lohnt nicht, das hier auszubreiten.

„What doesn´t kill you…” 
Kennen wir ja. Was dich nicht umbringt, macht dich härter.
Die gängige Meinung ist, das Antioxidante von Gemüse und Früchten die freien Radikale zerstören, welche eine partielle Verantwortung für neurodegenerative Erkrankungen haben. Zu den Antioxidanten zählen die Vitamine C, E, A. Es wurden Tests durchgeführt mit dem Ergebnis, dass die Antioxidanten allein keinen positiven Effekt auf die Gesundheit haben.  
Hormesis ist das Wort des Tages. Zellulare Resilienz wird durch pflanzliche Produkte erzeugt. Die rufen eine Stressreaktion hervor, welche Körperzellen stärkt.
Es geht weiter. Hier wird noch einmal bekräftigt, dass wenig Kalorienaufnahme, Bewegung und einer Reihe intellektueller Herausforderungen zu begegnen, eine produktivere Hirntätigkeit zur Folge haben. Bei mir hapert es bei der Kalorienaufnahme. Meine Frau füllt den Teller zu voll, will mich groß und stark und erreicht das Gegenteil. Bei Bewegung und intellektueller Herausforderung hingegen liege ich im Trend.
Fasten. Einen Tag, dann einen Tag essen. Bei Tieren hilft es, da Neuronen bei Nahrungsentzug gegen freie Radikale und die Akkumulation von Beta-Amyloid vorgehen. Das letztere ist, wie wir alle wissen, die Substanz, welche einen Anteil an Alzheimer hat.   
Zusammenfassend kann man sagen, dass Früchte und Gemüse Giftstoffe absondern, die Insekten abschrecken, in geringen Mengen den Menschen helfen eine Resistenz im Gehirn aufzubauen, welche die Funktionen von Neuronen stärkt. Wo ist mein Apfel? Antioxydant-Integratoren hingegen sind wirkungslos.

“Life at Hell´s Gate”. 
Damit ist die Unterseite des Eises in der Antarktis gemeint. Entgegen früherer Annahmen wimmelt es dort von Leben. Die Lebewesen haben nichts Außergewöhnliches an sich, sondern sind mit denen anderer Ozeane verwandt.

„Outshining Silicon“.
 Perovskit heisst das neue Material, welches für Solarzellen geeignet ist. Es gibt noch einige Hindernisse zu überwinden, bevor es Silikon ablösen kann. Es muss trocken sein, sonst degradieren die Zellen. Die sind zur Zeit noch zu winzig, reichen nicht an Silikonzellen heran. Vorteile sind: billiger, weil es bei niedrigeren Temperaturen erzeugt werden kann. Man kann Perovskit auf Wände, Fenster auftragen.

„From Wolf to Dog“. 
Einige Erkenntnisse aus dem Übergang sind, das er stattfand, als Menschen noch als Jäger durch die Wälder streiften. Wölfe schlossen sich bei diesen Unternehmen Menschen an, um etwas von der Beute abzubekommen. Das war so um die 135000 Jahre in der Vergangenheit. Gefundene Hundeknochen weisen jedoch ein Alter von 33000 Jahren auf. Da wurde auch noch gejagt. Landwirtschaft startete so vor 12000 Jahren.

„The Whole Universe Catalog“.
 Jetzt geht es um die Mathematik. Wenn ich daran denke, dass ich bisheute  bei Algebra I nur 69 % geschafft habe und noch mal wiederhole… In diesem Artikel geht es um den Enormous Theorem Beweis, um 15000 Seiten. Mathematiker sind alt darüber geworden und wollen es an junge weitergeben, die sich damit befassen sollen. Im Beweis wird behauptet, dass Symmetrie im Universum in vier Kategorien eingeteilt werden kann. Sag ich doch, lol. Cyclic Groups, Alternating Groups, Lie-type Groups, Sporadic Groups.
So, das war es. Reicht aber auch.

   

mercoledì, luglio 15, 2015

Hitze und Tanz im Garten

Die täglichen 35 Grad Celsius gehen mir langsam auf den Senkel. Um sieben Uhr morgens macht es noch Spaß mit dem Fahrrad durch die Gegend zu gurken, danach wird es zu heiß. Ich hätte auch schon lange die letzte Scientific American besprechen sollen, doch fließen Gedanken träger über die Synapsen. So lasse ich nun meine Juli-Story vom Stapel, die einen neuen Fall von Kriminalkommissar Heinrich Schneider und Inspektor Udo Schmitz behandelt. Einiges ist aus meinem Leben gegriffen, die Stellen, in der meine Band vorkommt.

Tanz im Garten

In bleierner Morgenstille knarrten Kriminalinspektor Udos Schmitz Schuhe auf dem Linoleum. Leuchtstofflampen flackerten. Eine Tür öffnete sich. Schmitz betrat das Büro, das er mit seinem Kollegen Heinrich Schneider teilte, setzte sich an den Schreibtisch und starrte mit leerem Blick zu Schneider hinüber, der in einen Schokoriegel biss und die Tastatur seines Computers bearbeitete.
Moin, Udo. Schneider sah hoch. Irgendwas nicht in Ordnung?
Zu blöd, meinte der. Ich habe gestern eine Verabredung verpennt.
Ah. Schach gespielt? Udo nickte.
Wer war es denn?
Ein Freund aus dem Schachclub, erzählte Udo. Der mit der Nimzowitsch-Verteidigung.
Die Frau, Udo, die Frau. Schneider schüttelte den Kopf. Sie hörten schnelle Schritte, die Tür wurde aufgerissen und Dr. Schmidt, ihr Vorgesetzter rief: In zwei Minuten bei mir im Besprechungsraum!
Else, die aus dem Hausratsgeschäft. Habe dir doch von ihr erzählt. Udo und Heinrich Schneider gingen gemeinsam die Treppe hoch. Die Tür zum Konferenzraum stand offen. 

Wir haben wieder etwas. Schmidt rieb sich die Hände und setzte sich zu ihnen. Am Alsterdampfer Anlegesteg Mühlenkamp wurde eine Leiche angeschwemmt. Ein Mann, um die 50 Jahre alt. Er kam durch einen Schlag auf den Kopf ums Leben. So das Ergebnis der ersten Untersuchung. Er heißt Erwin Haberkorn und wohnte an der Alster. In einer halben Stunde haben Sie einen Bericht mit den Daten. Dann können Sie loslegen. Das ist alles. Dr. Schmidt stand auf und verließ den Raum.
Als Schneider und Udo vor Haberkorns Haustür standen, prasselte Regen auf sie herab. Eine ältere Frau öffnete ihnen, ließ sie eintreten, nachdem sie sich ausgewiesen hatten.

Furchtbar, ganz furchtbar. Die Frau führte sie ins Wohnzimmer. Der arme Herr Haberkorn. Er muss wohl nach dem Gartenfest ins Wasser gefallen sein. Wäre ich doch bloß hier geblieben. Doch nachdem das Buffet aufgebaut worden ist, hat Herr Haberkorn mich gehen lassen. Sie sah auf die beiden. Ich bin Frau Knirschbier, die Haushälterin und das, sie nickte zu einem Riesenschreibtisch hinüber, hinter dem ein kleiner, hagerer, bebrillter Mann saß und Papiere durchsah, das ist Doktor Fröhlich. Herr Haberkorns Anwalt, den ich gebeten hatte, hierher zu kommen. Ich wusste, Herr  Haberkorn bewahrte den Schlüssel für den Schreibtisch in der Bonbondose auf. Nun versucht Herr Fröhlich Klarheit über den Nachlass zu erhalten, denn von gesetzlichen Erben ist uns nichts bekannt.

Gartenfest? Wann war das?, fragte Schneider.
Vorgestern.
Und wer war eingeladen? Schneider sah sich um. Das Wohnzimmer rustikal.  Hirschgeweih über dem Kamin, davor ein Sofa, zwei Sessel mit Couchtisch und an der Seite der Schreibtisch aus dunklem Holz, vor dem der Anwalt saß, seinen Mund zu einem Lächeln verzog und mit einem Papier wedelte.
Hier habe ich das Testament. Frau Knirschbier. Sieht so aus, als habe Ihr Chef Sie als Erben eingesetzt.
Die Haushälterin ließ sich aufs Sofa fallen. Was, mich? Da bin ich ja von den Socken. Wieviel ist es denn?
Nach erster Schätzung einige Millionen Euro. Fröhlich nahm seine Brille ab und blinzelte. Nach den Auszügen zu urteilen, von Banken auf Barbados, den Seychellen, Malediven, wird es sich für Sie lohnen, dort mal Urlaub zu machen.
Frau Knirschbier schnellte hoch und tippelte zu dem Anwalt.
Kann ich mal sehen? Er gab ihr das Testament. Und die Auszüge? Frau Knirschbier stopfte die Papiere in ihre Handtasche. Ihr Gesicht war gerötet. Die kommen zur Sterbeurkunde.
Noch mal. Wer war eingeladen?, insistierte Schneider.
Hier ist eine Liste. Fröhlich schob sie dem Kommissar zu.
Schneider überflog das Papier. Zwölf Personen. Und unten steht der Name der Tanzkapelle?
Ja, meinte Frau Knirschbier. Crying Wolf and the Allstars. Der Chef dieser Kapelle heißt Peter Luther. Ich hatte ihn und seine Band für Herrn Haberkorn über einen Manager angeheuert.

Tanzkapelle. Wie sich am nächsten Nachmittag herausstellte, war es eine Rock n´Roll Band.
Die Leute waren erstaunt, als wir mit unserem Bulli vorfuhren, Verstärker und Instrumente rausholten, erzählte Luther, den Schneider ins Büro bestellt hatte. Herr Haberkorn hatte mit Geigen und Akkordeon gerechnet und bat uns deshalb, Schlagzeug und Verstärker im Wohnzimmer aufzubauen und durch das geschlossene Fenster zu spielen. Auf der Terrasse und dem Rasen sei es immer noch laut genug.
Luther, ein stämmiger, untersetzter Mann um die fünfundzwanzig, verzog sein Gesicht . Unser Melodiegitarrist fand das nicht gut, weil er eine Chuck Berry Show abziehen wollte. Mit Duckwalk und Gitarre hinter dem Rücken. Das ging nun nicht. Luther grinste. Dafür haben wir das Buffet abgeräumt.
Wer hat euch bezahlt?, fragte Udo.
Herrn Haberkorn haben wir nicht mehr gesehen. Es waren mehrere Männer. Sie haben noch was draufgelegt, weil sie den Rock, den wir spielten, cool fanden.
Ist Ihnen sonst etwas aufgefallen?
Dass die Partygäste nicht zum Buffet gekommen waren. Das war doch für sie bestimmt. Die Leute haben Polonaise bis zur Alster runter und zur Terrasse zurück getanzt und dann wieder zum Fluss. Als wir anfingen, wurde es schon dunkel. Einige Lampen waren im Garten aufgestellt, doch konnten wir nicht mehr viel erkennen. Wir  konzentrierten uns auf Stücke, in denen Eisenbahnen vorkamen wie Little Evas Locomotion, Aerosmith Train kept a rolling, Guns N´Roses Night Train, Willie Nelsons City of New Orleans, Josh Turners Long black Train, CCR Midnight Special…”
Schon gut!, unterbrach Schneider. Wir haben verstanden!

Am darauffolgenden Tag, ließ die Kripo einen Taucher dort in die Alster steigen, wo   Haberkorns Grundstück endete. Er kam aus dem Wasser und warf ihnen einen Ziegelstein vor die Füße. Der Sicherungsexperte zog sich Gummihandschuhe über, nahm ihn in die Hand.
Gut möglich, dass Haberkorn damit erschlagen worden ist, meinte er. Sehen Sie die Blutspuren? Wir werden das verifizieren. Die Fingerabdrücke auf dem Stein sind vermutlich durch das Wasser unbrauchbar geworden.
Schneider verabschiedete sich und ging mit Udo zum Wagen zurück. Ich habe die Liste mit den Namen. Wir machen es wie im Film.
Am Nachmittag danach standen sie mit den Partygästen im Konferenzraum. Acht Männer, drei Frauen mittleren Alters und ein alter Mann im Rollstuhl, der, um die achtzig Jahre alt oder älter, sein Gesicht nicht mehr unter Kontrolle bekam. Schneider und Udo sahen sich an. 
Und Sie haben mitgetanzt?, wandte sich Schneider an ihn.
Ich hatte einen Stellvertreter geschickt. 
Wie heißt der Mann?, fragte Udo.
Der Name ist mir entfallen, antwortete der Mann. Ich weiß auch gar nicht mehr, wie er aussieht und wo er wohnt.
Kann ihn jemand beschreiben? Schneider sah die Partygäste der Reihe nach an.
Nicht möglich, antwortete einer. Er trug eine Phantom-Maske. Die Frauen kicherten.
Das ist ja lächerlich. Schneider lief rot an. Einer von Ihnen hat Herrn Haberkorn erschlagen. Gab es einen Grund?
Er hat uns reingelegt, mit Hochglanzprospekten geködert, Renditen auf Immobilien versprochen, die er gar nicht besaß und uns um unser Geld gebracht, rief der Mann aus dem Rollstuhl heraus. Das Geld wollte ich Lilo, meiner Katze, vermachen. Sie geht nun leer aus. Herr Haberkorn hat uns alle zu dieser Party eingeladen, um uns nach der Tanzerei ein bombensicheres Projekt vorzustellen, mit dem wir unsere Verluste in Gewinne umwandeln könnten. Diese Frechheit war der Tropfen, der das Fass überlaufen ließ.
Und dann war da dieser Mann mit der Phantom-Maske, rief eine Frau. Unten am Fluss kam er plötzlich hinter den Büschen mit einem Mauerstein hervor und erschlug Herrn Haberkorn, stieß ihn ins Wasser, sprang in ein Boot und paddelte davon.
Und was haben Sie gemacht?, fragte Udo.
Wir haben noch ein paar Minuten weitergetanzt, entgegnete einer der Männer. Dann die Band ausgezahlt und sind nach Haus gefahren.
Wieso haben Sie die Polizei nicht informiert?
Der Mann war auf unserer Wellenlänge und hat nur das getan, vor dem wir als gesetzestreue Bürger zurückgeschreckt waren.
Schneider sah Udo an und sagte dann: Sie können gehen. Halten Sie sich jedoch in der Stadt auf. Wir werden Sie einzeln vernehmen müssen.

Der Mann mit dem Paddelboot, seufzte Udo, als sie wieder allein waren. Die Leute  werden sich bald fragen, wo Haberkorn mit ihrem Geld abgeblieben war.
Schneider hatte schon den Hörer in der Hand.
Herr Dr. Fröhlich. Haben Sie die Nummer von Frau Knirschbier?....... Danke, habe ich notiert. Was? Sie ist nicht in Hamburg? Mit unbekanntem Ziel verreist? Sie wolle sich jetzt erst mal einen schönen Urlaub gönnen?