Katie schrie. Sie war drei Monate alt und schrie. Mutter Susie stand in der Mitte des Wohnzimmers und dreht sich nach ihrem Mann um, der auf dem Sofa sass, ein Bier aus der Flasche trank und zappte.
Susie zuckte mit den Schultern, dachte „multitasking“, öffnete die Balkontür, schob den Kinderwagen nach draussen. Die Wohnung hatte Doppelfenster.
„Draußen kann sie so laut schreien wie sie will“, meinte sie, nahm ihrem Mann die Fernbedienung aus der Hand.
„Gut so“, sagte er. „Tut ihren Lungen gut. Sie wird einmal eine Superröhre, wie Tina Turner.“ Er brüllte: „You are simple the best!“
„Das Schreien hat sie von dir.“ Susie zappte.
„Als Rockröhre wird Katie viel Geld machen.“ Vater Heinz langte hinter sich und zog eine gefüllte Papiertüte hervor. „Und Sport zieht auch.“
„Hast du gelesen, dass die amerikanische Basketballspielerin Caitlin Clark mit Nike einen 5-Jahreskontrakt über 20 Millionen Dollar abgeschlossen hat?“ Heinz hielt die geplatzte Tüte in der Hand. Die Marmeln rollten unter Tisch, Sessel, Sofa und Bücherschrank.
„Wenn sie soweit ist, kann sie erst mal damit anfangen.“
„Und ich“, murmelte Susie, während sie aufstand und sich nach den Kugeln bückte, „habe meine Chance verpasst, als ich dich geheiratet habe.“
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