ist eine Krypto-Ausgabe mit einem von Matt Levine geschriebenem Text. Im grossen und ganzen kenne ich mich ja aus, doch dies hier geht in Details, und ich lese erst einmal bevor ich etwas darüber schreibe. IÜberlege gerade, ob es Sinn macht, das, was mir bei der Krypto-Story aufgefallen ist, über mehrere Blogeinträge zu verteilen. Ich muss das jedoch erst einmal durch bekommen, was dauert.
Dafür gibt es eine Story von mir.
Almost Lover
Eine Kommissar Schneider Geschichte
Polizeibeamter und Ehemann. Eine waghalsige Kombination; denn es wird nicht nur von 9-5 gemordet. Hatte Emma, Schneiders Frau, sich damit abgefunden, wenn ihr Mann noch mal raus musste oder später auftauchte? Schien so.
Wat n nu? dachte Schneider, als er eines Abends vor der Haustür stand und Emma singen hörte. Sie schien den Klingelton nicht zu bemerken. Ihre Stimme. Schneider dachte an Reibeisen und Schmirgelpapier, während er die Tür aufschloss. .Das Abendessen stand auf dem Tisch. Emma saß auf dem Sofa und zupfte an einem kleinen Instrument. Die Melodie war traurig und Schneider verstand den Text nicht. Er hörte etwas heraus wie “Goodbye my almost lover.”
Fremdsprachen sind tückisch, dachte Schneider und schob sich einen Cracker in den Mund.
“Wie heißt das Instrument?”, fragte er.
"Ukulele."
"Hast du es gekauft?
"Ja".
"Wo?"
"Im Musikgeschäft um die Ecke."
"Um welche Uhrzeit?"
"So gegen 3 Uhr am Nachmittag."
“Und warum?”
“Ich wollte etwas Neues lernen und der Vormittag an der Supermarktkasse füllt mich nicht aus.”
Schneider betrachtete das Instrument. Marilyn Monroe kam ihm in den Sinn. Sie hatte auch einmal auf so einem Ding herum geklimpert. Wie hieß der Film noch?
Manche mögen es heiß. Das war er. Emma sah auch nicht schlechter aus. Stämmiger zwar und man könnte zwei aus ihr machen. Aber sie war genau das, was er sich immer gewünscht hatte: Eine Frau ohne Flausen im Kopf, die einem das Abendbrot auf den Tisch stellte und dann mit ihm fernsah. Doch nun dies. So ein kleines Instrument passte doch gar nicht zu ihr.
"Wie hast du so schnell gelernt darauf zu spielen?"
"Auf You Tube gibt es Videos als Tutorials."
"Ah," sagte Schneider und dachte: 'You Tube kenn ich. Aber Tutorials. Muss ich das wissen?'
Emma setzte wieder an: "So long my luckless romance. My back is turned on you...."
“Wie heißt das Lied?”
“Almost Lover,” antwortete Emma. “Almost Lover” von “Fine Frenzy”.
“Ich habe so ein komisches Gefühl”, meinte Schneider am nächsten Morgen, als er sich an den Schreibtisch setzte. Udo, sein Kollege, grunzte und fuhr fort, die Zeitung zu lesen.
“Emma hat sich eine Ukulele gekauft und gelernt darauf zu spielen. Gestern hat sie etwas gesungen, von dem sie sagt, dass es “Almost Lover” heisst.“
“Frauen sind ja sowas von romantisch,”kam Udos Stimme hinter der Zeitung hervor. Er legte sie weg und fuhr den PC hoch. “Wie heißt das Lied doch gleich?”
“Almost Lover”.
Udo tippte und brummte: “Hier ist es. Almost Lover mit Fine Frenzy. Ich spiele es mal ab.”
Die Männer hörten sich das Lied an. “Traurig”, meinte Udo.
“Worum geht es denn?”
“Bevor es mit den beiden richtig los ging, war er schon wieder weg und das Mädchen war nicht davon begeistert.”
“Ein Liebeslied also.”
“Kann man so sehen”, meinte Udo. “Liebe ist irre. Mein weiß nie, wo sie einen hinführt. Es ist wie beim Schach. Liebe hat so viele Variablen. Ich bin in eine Schachspielerin verliebt. Zwei Mal die Woche kam sie in den Stadtpark, wo wir mit den großen Figuren spielen. Sie trug einen dicken Mantel. Von der Figur war wenig zu sehen, nur das sie robust war. Schwarze Haare, blaue Augen, blasses Gesicht. All das faszinierte mich. Manchmal fragte sie mich, welche Figuren sie ziehen sollte. Ich sagte es ihr und sie gewann. Bis sie eines Tages jemand anderen fragte, der ihr riet, den Springer zu bewegen, wo der Turm doch viel besser stand. Sie verlor. Trotzdem verließ sie den Ort mit diesem Mann. Ich war perplex, konnte es nicht fassen.” Udo schüttelte den Kopf, dann sah er Schneider an.
“Heinrich. Ich sage mal, deine Frau muss sich verliebt haben. In einen anderen. Bist du in letzter Zeit mal mit ihr spazieren gegangen? Zum Tanzen, ins Museum, in den Park oder ins Theater?”
“Nee”, meinte Schneider und kratzte sich am Kopf.
“Oder stell dir mal vor”, fügte Udo hinzu. “Emma sitzt an der Kasse. Ein netter junger gutaussehender Mann kommt jeden Tag am Laufband vorbei, lächelt sie an, spricht ein paar Worte mit ihr und hat dann auch noch abgezähltes Geld. Emma verliebt sich in ihn. Er wird zu ihrem heimlichen Schwarm, und plötzlich… “Udos Stimme schwoll an: “Bringt er seine Frau mit.”
Aus dem Korridor drang ein polterndes Geräusch. Die Tür wurde aufgerissen, Dr. Schmidt kam herein. Dr. Schmidt, Schneiders und Udos Vorgesetzter, trug einen Anzug mit feinen Nadelstreifen, eine Brille, durch die er auf Udos Bildschirm sah. Seine Haare waren ihm abhanden gekommen.
“Meine Herren. Ich habe etwas für Sie.” Schmidt stellte sich hinter Udo. “Was ist das?”, fragte er.
“Es geht um meine Frau.” Schneider lächelte verlegen. “Sie hat sich eine Ukulele gekauft, zupfte gestern darauf herum und sang dieses Lied.”
“Ah”, meinte Schmidt und beugte sich vor. “Almost Lover. An welchem Tag kaufte sie die Ukulele? In welchem Geschäft? Zu welcher Uhrzeit und waren zu der Zeit außer dem Verkäufer und Ihrer Frau noch andere Leute in dem Laden und wer waren sie?”
“Im Musikgeschäft um die Ecke, so gegen 3 Uhr Nachmittags. Aber nach den anderen Leuten hatte ich vergessen zu fragen.”
“Kümmern Sie sich darum”, meinte Schmidt. “Aber dies hier ist wichtiger.” Schmidts Augen funkelten. “Im Stadtpark wurde ein Mann erschlagen. Er muss schon mehrere Tage hinter den Büschen gelegen haben. War wohl ein wuchtiger Schlag, denn ein Holzsplitter lag neben ihm. Wie wir wissen, stammt er von einer der großen Schachfiguren, die sie dort benutzen. Nehmen Sie sich der Sache an.” Schmidt drehte sich um und verließ das Büro.
“Oh”, sagte Udo und sah Schneider mit weit aufgerissenen Augen an. “Hat sie etwa…“. Welche Figur war es denn?” rief er Schmidt nach.
“Der Springer.”
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