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venerdì, dicembre 09, 2022

Der Spiegel v. 3.12.2022


Xi hat sich verzockt. Der Generallockdown rief Proteste hervor. Damit das nicht ausuferte, und um China nicht noch schlechter aussehen zu lassen, cancelte er den Lockdown, obwohl das auch ins Auge gehen kann, wie viele befürtchten. Grund: Zu viele sind in China nicht ausreichend geimpft.Na, auf jeden Fall ist eine Revolution unwahrscheinlich geworden.

Und Bundeskanzler liest Sachbücher, an dessen Inhalt er sich ausrichtet. Gut so. Als Kanzler muss man das Ganze, das Große im Blick haben. Dödel müssen sich auf einer der unteren Ebenen austoben.

Es gibt einen Streifzug durch Deutschland und Kurzbeschreibungen von Kleinunternehmern, von Bürgergruppen, wobei die letzteren schon einmal vorauseilend protestieren, ohne dass sie eine Energiekrise bisher getroffen hat. Bei Kleinunternehmern wie Bäckereien und anderen, die viel Energie verbrauchen sieht es anders aus. Bei uns läuft bisher auch alles im Normalgang. Klar, dass zu Weinachten der Geldbeutel leerer wird. Aber das war schon immer so. Es wird jedoch noch kälter, und wenn Energielieferanten dann zuschlagen.....

Die Situation im Iran, welche in einem weiteren Beitrag beschrieben wird, ist toxisch. Jetzt wurdejemand, der gegen das religieus verseuchte Regime protestierte, exekutiert. Alles im Namen der Religion. Hatten wir doch schon mal, oder?

Inflation bremst. Konsumenten kaufen billiger ein. Das bezieht sich auf Billigfleisch und wie bei uns in Italien auf Eigenmarken. Klar, dass dadurch der Anreiz für Bioanbau und artengerechterer Tierhaltung an Bedeutung verliert.

In Stockholm werden durch Abwärme von Rechenzentren umliegende Wohnungen beheizt. Wäre auch in Frankfurt möglich; denn dort werden rund 20 % elektrischer Energie von Rechenzentren verbraucht. Nur auf die Idee, Abwärme zu nutzen, kam niemand.

Indien ist seltsam. Es hat tolle Mathematiker, viele Frauen studieren, und dennoch bestimmt die Familie, wie es mit ihnen weitergeht. Ich hatte vor Jahren eine indische Freundin in Second Life,in Real Life assistant professor for electronics, 37 Jahre alt, und wurde zu Haus von ihrer Familie überwacht.

In diesem Artikel handelt es sich um ausgebildete Studenten, die Computer mit Wissen füttern, in Fotos abgebildeten Gegenständen die entsprechende Bezeichnung geben, damit ein Algorithmus weiss, was er vor sich hat. Besser als arbeitslos zu Haus bei der Familie herumzuhängen. - Vor einigen Tagen las ich in unserer Zeitung, dass sich in Neapel tausende ausgebildeter Studenten um ausgeschriebene Stellen für Müllmänner bewarben.

Ein weiterer Beitrag schildert die Stimmung in Banlieue, einem Pariser Stadtteil mit zugewanderten Afrikanern, von denen es einige zu bekannten Fussballspielern in französischen Vereinen geschafft haben. Die Zurückgebliebenen versuchen den gut dotierten Spieler moralisch zu verpflichten, ihnen etwas von dem Geld zu geben, was sie im Verein verdienen.

Zum Schluss sehe ich noch einen Artikel über Naturgebiete auf der Erde, die menschliche Existenzen lebenswert machen und schon aus diesem Grund erhalten bleiben müssen. Das wird um so dringlicher, je mehr von diesen Gebieten denaturalisiert, Tiere und Pflanzen verschwinden.

Ah, ich sehe noch einen Artikel, der von einem gestrandeten Schiff in der Türkei handelt, das in der Bronzezeit, vor mehr als 4000 Jahren u.a. Zinnbarren transportierte, die zur Herstellung von Bronze verwendet werden sollten. Untersuchungen ergaben, dass ein Teil des Zinns aus Asien stammte und den Schluss zulässt, dass bereits in jener Zeit ein ausgedehntes viele Länder umfassendes Handelsnetz existierte.

Alexander Kluge wurde interviewt, auch über den vor einigen Tagen verstorbenen Schriftsteller Magnus Enzensberger, den er gut kannte. Enzensberger kam 1929 auf die Welt und Kluge ist auch nicht viel jünger. Der erzählte, dass sie die Zeit des Krieges, die sie als Kinder hinter sich ließen, charakterlich robust gemacht hatte. Ich bin glaube ich auch so. Die Zeiten waren abenteuerlich. Und das färbt ab.

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