Im vorletzten „Spiegel“ las ich
einen Beitrag des Soziologieprofesssors Armin Nassehi. Er meint, für
eine Demokratie benötigt man Alternativen. Ist ja auch was dran. Nur
ist Demokratie für den Fortschritt die günstigste Staatsform?
Ist das meritokratische China, wie
Nassehi es nennt, nicht besser geeignet, dem Fortschritt zu dienen?
Und nun. Ist Fortschritt sinnvoll? Sicher ist er das. Er hilft
Krankheit besiegen, das Alter des Individuums zu erhöhen, die
Neugier auf alles zu befriedigen.
Die Kanzlerin propagierte oft die
Alternativlosigkeit und damit, wie Nassehi meint, eine Abkehr von der
Demokratie. Nur wurde der Input dafür von der Ingnoranz der
Politiker gespeist, die weniger dem Fortschritt als der Beibehaltung
des Status Quo huldigten. Und selbst das ging in die Hose. Ignoranz
bekam die Oberhand, Stümperei ersetzte Sachverstand. Nassehi
schreibt: „Geht das Risiko des Unterscheidens ein und holt die
Konflikte in die Politik zurück.“
Ist das richtig? Zunehmende
Globalisierung und Digitalisierung verlangen schnelles Handeln.
Chinas Entscheider machen es unter sich aus und verkürzen den Weg
von der Idee bis zur Ausführung. Für Deutschland und Europa wäre
es fatal Politik zu treiben wie bisher. Demokratie führt in eine
Sackgasse.
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