“Verlierer an die Macht”
Unter
diesem Motto steht die Ausgabe des letzten “Spiegel” mit
zerknautschten Merkel und Schulz auf dem Titelblatt. Es sieht auch
nach einer zerknautschten Großen Koalition aus. Politik, so wie sie
sich darstellt, ist aus der Zeit gefallen, anachronistisch und daher
zu langsam. Sie muss digitalisiert werden. Und wenn die Politiker
nicht mithalten, in die Hofkolonne mit ihnen.
Im
Beitrag “Die Vergessenen” beschreibt der “Spiegel”, wie
vernachlässigt sich die Verletzten und Hinterbliebenen des Attentats
auf dem Berliner Weihnachtsmarkt fühlen. Seltsam, dass die
Bundeskanzlerin nicht zur Chefsache gemacht hat, sich um diesen
Personenkreis zu kümmern. Aber auch die Behörden, an die sich die
Personen gewendet hatten, gaben den Eindruck wider, dass so ein
Attentat und dessen Auswirkungen zum Alltag gehören und im
Widerspruch dazu existieren noch keine behördlichen Abläufe. Eine
unsägliche Dichotomie.
Was
mich nicht stört wäre eine Unsensibilität gegenüber den Opfern.
Empathie und Einfühlsamkeit kann man nicht aus dem Hut zaubern. Aber
Prozeduren müssten das abfangen und dafür sorgen, dass die
Betroffenen sich nicht allein gelassen fühlen. Und ich frage mich,
wozu studieren Leute Gesellschaftswissenschaften wie Soziologie, wenn
sie so etwas wie das Beschriebene nicht in den Griff bekommen?
Und
Siemens hat vor, so gibt es ein anderer “Spiegel”-Beitrag wider,
zumindest eine Fabrik in Görlitz zu schließen, ein Werk, das
Gasturbinen für Kraftwerke produziert. Die Leute vom “Spiegel”
werfen Joe Kaeser, dem Boss vor, keinen Plan B entwickelt zu haben.
Ich will mir nicht anmaßen, Vorschläge zu unterbreiten, welche
Produkte statt dessen in dem Werk von den gleichen Leuten hätten
hergestellt werden können.
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