Schneider und Udo vom Polizeikommissariat, in der City Nord am Hamburger Stadtpark angesiedelt, waren an diesem Tag in der Davidswache an der Reeperbahn zu Gast, um sich Eindruck über tägliche Polizeiabläufe zu verschaffen. Die übliche Routine. Nichts was sie nicht schon einmal gesehen hatten. Und so genehmigten sie sich eine lange Mittagspause mit Spaziergang, drückten sich an der Bude ein paar Currywürste rein, begaben sich zur Talstrasse. Dort lag der Goldene Handschuh.
„Hier war ich noch nie“. Udo starrte auf das buntbemalte Äußere der Kneipe. „Ich schon.“ Schneider ging auf die Tür zu. „Aber ohne Emma. Die mag sowas nicht.“
Ein stämmiger Wirt füllte Pilsgläser. „Geben Sie uns zwei davon,“ sagte Schneider und sah sich um.
„Nicht viel los am Mittag, mit Ausnahme von denen da.“ Der Wirt deutete mit dem Kopf auf ein paar junge Männer, die an einem Tisch saßen, auf sie starrten und ihnen zuprosteten.
„Junge Leute. Unüblich oder?“
„Nicht mehr“. Der Wirt grinste. „Es werden immer mehr.“
„Interessant.“ Udo rückte sich seinen Kragen zurecht, nahm zwei gefüllte Gläser und drückte eines davon Schneider in die Hand.“
„Gen Z. Work Life Balance.“ Der Wirt blieb ernst. „Dies ist der Life Teil.“
Schneider nahm einen kräftigen Schluck. „Wenn die so weiter machen, wird es auch mit dem Work Teil nichts mehr.“
Udo trank das Glas leer, zahlte und warf den jungen Leuten am Tisch einen letzten Blick zu.
„So lange sie nicht wie früher der Fritz Honka Nutten umbringen,“
Schneider und Udo machten sich auf den Rückweg zur Davidswache.
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