"Daniel Wischer". Schneider ging mit Udo die steinerne Treppe hinab. Die Gargoyles schienen ihnen nachzublicken.
"Daniel Wischer. Wie kommt der denn hierher? Den gibt es bei uns an der Fuhlsbütteler Straße."
"Schon gediegen". Udo blickte auf seine Uhr, dann auf den Kirchturm. "Also, meine Uhr zeigt 3:00 an und die auf dem Kirchturm 2:15. Irgendwas stimmt hier nicht."
„Tennishalle?“ Schneider zeigte auf ein gigantisches Gebäude mit rundem Dach. Der Eingang schien winzig. Ein Mann im weissen Kittel lehnte an der Mauer und rauchte.
„Drinnen ist Rauchen verboten. Und ich müsste es auch besser wissen.“ Der Mann schnippte seine Zigarette weg. Schneider blickte auf das Schild an der Mauer. „Ambulanz für Ichthyologie, Herpetologie und Human Medizin“.
„Ichthyologie ist das nicht Fischkunde?“
„Ganz recht. Bernd Olius. Ambulanzleiter.“ Der Mann streckte seine Hand aus. ´Menschlich´, dachte Schneider und schüttelte sie. „Und Herpetologie ist die von Echsen.“
„Ah“, Udo blickte durch die Eingangstür.“So kann jeder aus dieser Stadt in Ihre Sprechstunde kommen?“
„Selbstverständlich. Ich würde Ihnen auch empfehlen, wenn Sie ein Hotelzimmer mit Bad nehmen sollten. Erschrecken Sie nicht“, lachte der Weissbekittelte. „Das wäre etwas für Einwohner, die in der zweiten Generation hier lebten. Später würden sie sich ohnehin vom Festland verabschieden.“
„Wie Professor Sorrento?“
„Der von der Miscatonic Universität? Sicher. Seine Frau befindet sich bereits zum Ablaichen im Meer.“ Udo runzelte die Stirn und blickte Schneider an. Sie gingen auf das Hotel zu.
Frau Leonardi sass an der Hotelbar, unterhielt sich mit dem Wirt.
"Haben Sie etwas über Fred herausbekommen?"
"Uns wurde erzählt, dass er an der Adoration teilnimmt,“ antwortete Schneider. „Wir sollten morgen gemeinsam hin gehen.“
Die beiden setzten sich zu ihr. Udo sah den Wirt an und bestellte zwei Bier. „Was ist mit der Kirchenuhr los? Die zeigt die Zeit nicht richtig an.“ Dann sah er auf die Frau an seiner Seite. „Frau Leonardi. Bei der Ortsbank erhalten Sie eine Debitcard. Ihr eigenes Konto bleibt davon unberührt. Oder?“ Udo blickte den Wirt fragend an.
„Sicher, geht auf Haus“, lachte der. „Cthulhu machts möglich.“
„Der schläft doch...“, Udo zog das Glas zu sich heran. „Ich weiss es auch nicht“, meinte der Wirt. „Fragen Sie den Bankier.“
„Bei dem waren wir gerade.“ Schneider trank sein Glas halb leer.
„Wir haben eine Zeitverschiebung“. Der Wirt griff nach einem Besteck, spülte, putzte. „Liegt am Realitätenverzögerungsfeld. Unsere Nachbardimension, wissen Sie, hat eine geringfügige Zeitabweichung.“
Der Wirt sah zu ihnen hin. „Wollen Sie eine genau gehende Uhr? Macht unser Uhrmachermeister, der sein Geschäft auf der anderen Seite des Marktplatzes unterhält.“
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